Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 5 Stunden 47 Minuten
  • Nikkei 225

    38.018,01
    -442,07 (-1,15%)
     
  • Dow Jones 30

    38.460,92
    -42,77 (-0,11%)
     
  • Bitcoin EUR

    60.297,28
    -2.116,94 (-3,39%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.394,59
    -29,51 (-2,07%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.712,75
    +16,11 (+0,10%)
     
  • S&P 500

    5.071,63
    +1,08 (+0,02%)
     

WDH/AKTIEN IM FOKUS: Ausblicke trennen Wege von Zalando von Hellofresh

(Tippfehler in der Überschrift berichtigt)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Ihre Aussichten für die Zukunft sind für die Internetwerte Zalando DE000ZAL1111 und Hellofresh DE000A161408 am Dienstag das scheidende Merkmal. Während Börsianer den Ausblick des Online-Modehändlers als stark einstuften, enttäuschte der Kochboxenversender mit einer unsicheren Jahresprognose. Die beiden Papiere gingen in der Folge getrennte Wege.

Zalando-Aktien kletterten an der Dax DE0008469008-Spitze zeitweise bei 41,47 Euro auf ein Vierwochen-Hoch. Am späten Vormittag betrug das Plus noch 3,6 Prozent.

Bei Hellofresh hingegen setzte sich der Abwärtsdruck fort - die Anteilsscheine brachen zeitweise als MDax DE0008467416-Schlusslicht um fast 13 Prozent ein, womit sie sich ihrem erst in der vergangenen Woche erreichten Dreijahrestief von 19,21 Euro wieder annäherten. Sie dämmten ihre Verluste dann aber ein und fielen noch um 4,7 Prozent auf 21,67 Euro.

WERBUNG

Auch Aktien von Lieferdiensten wie Delivery Hero DE000A2E4K43 und die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway NL0012015705 wurden zeitweilig mitgerissen, konnten ihre Kursverluste zuletzt aber abschütteln.

Nichts wird bei Online-Werten derzeit so heiß gehandelt wie ihre Chance auf eine Erholung vom aktuellen Konjunkturdämpfer, in der die hohe Inflation die Kauflust der Verbraucher belastet. Nach dem extraordinären Schub durch die Corona-Pandemie musste auch Zalando im vergangenen Jahr kräftig zurückstecken, die Kaufzurückhaltung seiner Kunden brockte dem Dax-Konzern einen Gewinneinbruch ein. Der Modehändler ist jedoch zuversichtlich, seine Profitabilität mittelfristig wieder deutlich verbessern zu können - auch dank des inzwischen eingeläuteten Sparprogramms, das unter anderem einen Stellenabbau vorsieht.

Laut einem Händler kamen vor allem die Margenaussichten für das Geschäftsjahr 2025 gut bei den Anlegern an. So zeigte sich Zalando zuversichtlich, dass sich das Unternehmen bis dahin dem oberen Ende des avisierten Margenziels von drei bis sechs Prozent "nähern" wird. UBS-Analyst Sreedhar Mahamkali beurteilte die Aussagen zum Gewinnausblick als die wohl spannendsten. "In der Mitte der Prognosespanne liegt die neue bereinigte Ebit-Prognose 7 Prozent über der durchschnittlichen Analystenerwartung", schrieb der Experte der Schweizer Bank.

Volker Bosse von der Baader Bank wertete derweil die Zunahme des Anteils des Partnerprogramms am Bruttowarenvolumen als "starkes Zeichen". Dieses Segment dürfte laut dem Branchenkenner in der Zukunft der größte Treiber für die Profitabilität bei Zalando sein.

Mit dem aktuellen Kurssprung setzten die Zalando-Aktien die Erholung der vergangenen Tage fort, nachdem sie von Anfang Februar bis Anfang März in der Spitze fast ein Fünftel gefallen waren. Allerdings hatten sich die Papiere zunächst vom Ende September erreichten Acht-Jahres-Tief bei 19,18 Euro um fast 140 Prozent verteuert, bevor die Anleger dann ab Februar Gewinne mitnahmen. Damit scheint der Online-Modehändler an der Börse weitaus mehr Vorschusslorbeeren mit Blick auf die Zukunft zu bekommen als Hellofresh.

Der Kurs des Kochboxenversenders liegt dagegen seit Monaten brach und dümpelt seit dem vergangenen Oktober zwischen 21 und 28 Euro. Vom zu Hochzeiten der Pandemie im November 2021 erreichten Rekordhoch von 97,50 Euro haben die Papiere fast 80 Prozent an Wert eingebüßt.

Die Prognosen des Hellofresh-Managements für das laufende Jahr sind derweil schwammig: Der Konzernvorstand kann sich bei der Entwicklung des operativen Gewinns sowohl einen Rückgang als auch einen deutlichen Sprung nach oben vorstellen, liegt mit seinem Ziel aber unter den Durchschnittserwartungen von Analysten.

Für den Marktkonsens und für seine Schätzung gebe es nun entsprechend Risiken, schrieb Bernstein-Analyst William Woods. Das Management priorisiere nach wie vor Wachstum mittels Investitionen, was ein Fehler sei, kritisierte der Experte.