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Wenn Wasser zum Kostenrisiko wird

Klimagipfel in Marokko - Wenn Wasser zum Kostenrisiko wird

Wasser, eine Selbstverständlichkeit, ausreichend vorhanden? Ein Trugschluss - meint Morgan Gillespy, Wasserexpertin bei CDP (Carbon Disclosure Project), einer weltweit tätigen Investoreninitiative, die Umweltaktivitäten und -risiken von Unternehmen misst. „Die Unternehmen haben Wasser lange Zeit als Selbstverständlichkeit und unendliche Ressource angesehen.“ Doch diese Annahme erweise sich als falsch. Grund sei der Klimawandel, der zunehmend für Dürren und Überschwemmungen, aber auch zu strengeren Umweltgesetzen führe.

Hinter CDP stehen 643 institutionelle Anleger mit einem Anlagevermögen von 67 Billionen US-Dollar. CDP befragt weltweit große Konzerne, um Klimarisiken für ihre Anlagen aufdecken zu können. Eine CDP-Studie, die heute auf der Weltklimakonferenz in Marokko vorgestellt wird, zeigt, dass Wasserrisiken vor allem für weltweit tätige Konzerne rasch zunehmen. Bei den 607 Unternehmen, die in diesem Jahr auf die Umfrage zum Wassermanagement geantwortet haben, darunter auch BASF, Bayer, Eon und VW, haben Wasserprobleme mittlerweile zu finanziellen Auswirkungen in Höhe von 14 Milliarden US-Dollar im laufenden Jahr geführt.

Fast jeder Sektor ist nach CDP-Angaben betroffen: Versorgungs-, Rohstoff- und Energieunternehmen meldeten die stärksten Auswirkungen. Die Volkswagen AG gab Ausgaben von zwei Millionen Euro wegen strengerer Vorschriften für Chemikalien in Spanien an. Außerdem erwarten die Unternehmen, dass über die Hälfte der mehr als 4.000 von ihnen identifizierten Wasserrisiken in den nächsten Jahren eintreffen werden. Eon beispielsweise hält es für wahrscheinlich, dass die Standorte in Großbritannien, Frankreich und Schweden in den nächsten drei Jahren von Wasserknappheit betroffen sein könnten.

Investoren sorgten sich zu Recht wegen der Auswirkungen von Wasserrisiken auf ihre Anlagen, sagte CDP-Wasserexpertin Gillespy. CEO Paul Simpson warnte, dass Wasserrisiken eine ernsthafte Bedrohung für den Gewinn darstellen könnte bis hin zu einer Gefährdung der Geschäftsgrundlage. Die Studie sei ein „Weckruf für die Unternehmen in aller Welt, Wasserthemen ernster zu nehmen“.

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Im marokkanischen Marrakesch trifft sich gerade die internationale Staatengemeinschaft, um nach dem historischen Durchbruch bei der Pariser Klimakonferenz im vergangenen Jahr die zügige Umsetzung des Abkommens zu verhandeln. Nach einer Woche Vorverhandlungen sollen jetzt die fachlich zuständigen Minister die Gespräche auf politischer Ebene abschließen. Das Pariser Klimaabkommen ist der erste rechtsverbindliche Weltklimavertrag, der alle Staaten der Welt in die Pflicht nimmt. Mehr als 190 Staaten hatten sich zu dem Ziel bekannt, die Erderwärmung auf unter zwei Grad im vorindustriellen Vergleich zu begrenzen, besser auf 1,5 Grad. Dafür soll in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts eine globale Treibhausgasneutralität erreicht werden.


Wasser, eine Selbstverständlichkeit?

Das heißt, dass alle anthropogenen, also vom Menschen verursachte Emissionen, durch Kohlenstoffsenker wie Wälder ausgeglichen werden müssen. Das Abkommen trat in Rekordzeit bereits am 4. November in Kraft, nachdem das notwendige Quorum (mehr als 55 Länder und 55 Prozent der globalen Emissionen) schon im Oktober durchbrochen worden war. Inzwischen haben mehr als 100 Staaten das Abkommen ratifiziert - darunter auch die großen Emittenten China, USA und Indien – und sich damit verpflichtet, in den kommenden Jahren zunehmend klimaschädliches CO2 einzusparen. Regelmäßig alle fünf Jahre sollen die Staaten ambitioniertere, neue Klimaziele vorlegen, erstmals 2020.

Wasser, eine Selbstverständlichkeit, ausreichend vorhanden? Ein Trugschluss 0 meint Morgan Gillespy, Wasserexpertin bei CDP (Carbon Disclosure Project), einer weltweit tätigen Investoreninitiative, die Umweltaktivitäten und -risiken von Unternehmen misst. „Die Unternehmen haben Wasser lange Zeit als Selbstverständlichkeit und unendliche Ressource angesehen.“ Doch diese Annahme erweise sich als falsch. Grund sei der Klimawandel, der zunehmend für Dürren und Überschwemmungen, aber auch zu strengeren Umweltgesetzen führe.

Hinter CDP stehen 643 institutionelle Anleger mit einem Anlagevermögen von 67 Billionen US-Dollar. CDP befragt weltweit große Konzerne, um Klimarisiken für ihre Anlagen aufdecken zu können. Eine CDP-Studie, die heute auf der Weltklimakonferenz in Marokko vorgestellt wird, zeigt, dass Wasserrisiken vor allem für weltweit tätige Konzerne rasch zunehmen. Bei den 607 Unternehmen, die in diesem Jahr auf die Umfrage zum Wassermanagement geantwortet haben, darunter auch BASF, Bayer, Eon und VW, haben Wasserprobleme mittlerweile zu finanziellen Auswirkungen in Höhe von 14 Milliarden US-Dollar im laufenden Jahr geführt.

Fast jeder Sektor ist nach CDP-Angaben betroffen: Versorgungs-, Rohstoff- und Energieunternehmen meldeten die stärksten Auswirkungen. Die Volkswagen AG gab Ausgaben von zwei Millionen Euro wegen strengerer Vorschriften für Chemikalien in Spanien an. Außerdem erwarten die Unternehmen, dass über die Hälfte der mehr als 4.000 von ihnen identifizierten Wasserrisiken in den nächsten Jahren eintreffen werden. Eon beispielsweise hält es für wahrscheinlich, dass die Standorte in Großbritannien, Frankreich und Schweden in den nächsten drei Jahren von Wasserknappheit betroffen sein könnten.

Investoren sorgten sich zu Recht wegen der Auswirkungen von Wasserrisiken auf ihre Anlagen, sagte CDP-Wasserexpertin Gillespy. CEO Paul Simpson warnte, dass Wasserrisiken eine ernsthafte Bedrohung für den Gewinn darstellen könnte bis hin zu einer Gefährdung der Geschäftsgrundlage. Die Studie sei ein „Weckruf für die Unternehmen in aller Welt, Wasserthemen ernster zu nehmen“.

Im marokkanischen Marrakesch trifft sich gerade die internationale Staatengemeinschaft, um nach dem historischen Durchbruch bei der Pariser Klimakonferenz im vergangenen Jahr die zügige Umsetzung des Abkommens zu verhandeln. Nach einer Woche Vorverhandlungen sollen jetzt die fachlich zuständigen Minister die Gespräche auf politischer Ebene abschließen. Das Pariser Klimaabkommen ist der erste rechtsverbindliche Weltklimavertrag, der alle Staaten der Welt in die Pflicht nimmt. Mehr als 190 Staaten hatten sich zu dem Ziel bekannt, die Erderwärmung auf unter zwei Grad im vorindustriellen Vergleich zu begrenzen, besser auf 1,5 Grad. Dafür soll in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts eine globale Treibhausgasneutralität erreicht werden.

Das heißt, dass alle anthropogenen, also vom Menschen verursachte Emissionen, durch Kohlenstoffsenken wie Wälder ausgeglichen werden müssen. Das Abkommen trat in Rekordzeit bereits am 4. November in Kraft, nachdem das notwendige Quorum (mehr als 55 Länder und 55 Prozent der globalen Emissionen) schon im Oktober durchbrochen worden war. Inzwischen haben mehr als 100 Staaten das Abkommen ratifiziert - darunter auch die großen Emittenten China, USA und Indien – und sich damit verpflichtet, in den kommenden Jahren zunehmend klimaschädliches CO2 einzusparen. Regelmäßig alle fünf Jahre sollen die Staaten ambitioniertere, neue Klimaziele vorlegen, erstmals 2020.


Nervosität auf der Klimakonferenz

Welchen Kurs die USA unter dem künftigen Präsidenten Donald Trump fahren werden, sorgt für Nervosität auf der Klimakonferenz in Marokko. Die USA hatten im Pariser Klimaabkommen zugesagt, ihren CO2-Ausstoß bis 2025 um mehr als ein Viertel gegenüber 2005 zu reduzieren, erinnert Thilo Schaefer vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Bereits in den vergangenen Jahren seien die CO2-Emissionen in den USA zurückgegangen – auch, weil die Vereinigten Staaten seit dem Fracking-Boom zur Energieerzeugung stärker auf Gas als auf Öl und Kohle setzten. „Doch hier könnte Kohle-Freund Trump nun umsteuern“, so Schaefer. Das IW sieht den internationalen Klimaschutz in Gefahr. Sollte Trump das Pariser Klimaabkommen aufkündigen, so der IW-Experte, hätten US-Unternehmen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil: Sie müssten dann – anders als ihre europäischen Konkurrenten - nicht für ihre CO2-Emissionen bezahlen. Für Marrakesch seien Trumps Gedankenspiele denkbar schlecht, meint das IW. „Wenn einer der wichtigsten globalen Player ausschert, könnten auch die Umweltschutz-Ambitionen anderer großer Emittenten wie China oder Indien nachlassen.“

2016 wird das Wachstum der weltweiten CO2-Emissionen durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe voraussichtlich zum dritten Mal in Folge nahezu stagnieren. Laut Berechnungen des Global Carbon Project (GCP) wird der CO2-Ausstoß von fossilen Energien und der Industrie dieses Jahr etwa bei 36,4 Gigatonnen liegen. 2015 lag er bei 36,3, 2014 bei 35,2 Gigatonnen. Klimaexperten warnen jedoch, dass das nicht ausreichend ist, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen, geschweige denn 1,5 Grad.

Welchen Kurs die USA unter dem künftigen Präsidenten Donald Trump fahren werden, sorgt für Nervosität auf der Klimakonferenz in Marokko. Die USA hatten im Pariser Klimaabkommen zugesagt, ihren CO2-Ausstoß bis 2025 um mehr als ein Viertel gegenüber 2005 zu reduzieren, erinnert Thilo Schaefer vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Bereits in den vergangenen Jahren seien die CO2-Emissionen in den USA zurückgegangen – auch, weil die Vereinigten Staaten seit dem Fracking-Boom zur Energieerzeugung stärker auf Gas als auf Öl und Kohle setzten. „Doch hier könnte Kohle-Freund Trump nun umsteuern“, so Schaefer. Das IW sieht den internationalen Klimaschutz in Gefahr. Sollte Trump das Pariser Klimaabkommen aufkündigen, so der IW-Experte, hätten US-Unternehmen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil: Sie müssten dann – anders als ihre europäischen Konkurrenten - nicht für ihre CO2-Emissionen bezahlen. Für Marrakesch seien Trumps Gedankenspiele denkbar schlecht, meint das IW. „Wenn einer der wichtigsten globalen Player ausschert, könnten auch die Umweltschutz-Ambitionen anderer großer Emittenten wie China oder Indien nachlassen.“

2016 wird das Wachstum der weltweiten CO2-Emissionen durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe voraussichtlich zum dritten Mal in Folge nahezu stagnieren. Laut Berechnungen des Global Carbon Project (GCP) wird der CO2-Ausstoß von fossilen Energien und der Industrie dieses Jahr etwa bei 36,4 Gigatonnen liegen. 2015 lag er bei 36,3, 2014 bei 35,2 Gigatonnen. Klimaexperten warnen jedoch, dass das nicht ausreichend ist, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen, geschweige denn 1,5 Grad.