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Was Sie jetzt über FFP2-Masken wissen müssen

Ab Montag müssen Menschen in Bayern FFP2-Masken im öffentlichen Personennahverkehr und in Supermärkten tragen. Wir geben einen Überblick, was man zu den Masken jetzt wissen sollte.

FFP2-Masken werden bald kostenlos für Anspruchsberechtigte in ganz Deutschland ausgehändigt. Gerade rechtzeitig, denn in Bayern gilt ab kommender Woche eine FFP2-Pflicht im ÖPNV und beim Einkaufen. Foto: REUTERS / Annegret Hilse
FFP2-Masken werden bald kostenlos für Anspruchsberechtigte in ganz Deutschland ausgehändigt. Gerade rechtzeitig, denn in Bayern gilt ab kommender Woche eine FFP2-Pflicht im ÖPNV und beim Einkaufen. Foto: REUTERS / Annegret Hilse

Im Freistaat Bayern herrscht ab kommendem Montag eine verschärfte Maskenpflicht im Nahverkehr und beim Einkaufen: Mindestens der Standard FFP2 muss es dann sein, eine selbstgenähte Community-Maske reicht nicht mehr aus.

Bislang gilt die Regelung ausschließlich für das Bundesland Bayern. Auch wenn in anderen Teilen Deutschlands eine entsprechende Option diskutiert wird, hat bislang nur die Landesregierung unter Ministerpräsident Markus Söder die bestehende Maskenpflicht verschärft. Dahinter steht der Versuch, den trotz wochenlangem Lockdown weiterhin hohen Inzidenz-Wert der Corona-Neuinfektionen zu senken.

Was sind FFP2-Masken?

Laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) werden mit dem FFP2-Standard sogenannte „partikelfiltrierende Halbmasken“ (Filtering Face Piece) bezeichnet. Als Verwendungszweck wird „Eigenschutz und Arbeitsschutz“ und als Schutzwirkung „Schutz vor Tröpfchen und Aerosolen“ angegeben.

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Ihre eigentliche Verwendung liegt im Handwerk als Staubschutzmaske. Wenn sie dicht am Gesicht der Träger*innen anliegen, bieten die Masken Schutz vor Partikeln, Tröpfchen und Aerosolen und sind somit zum Eigenschutz, aber auch zum Schutz anderer geeignet. Ausnahme hiervon sind FFP2-Masken mit Ventil: Die erleichtern zwar das Atmen, bieten dann aber weit weniger Schutz für Andere, weil das Ausatmen nicht gefiltert wird.

Community-Masken im Vergleich

Der wichtigste Unterschied zu den ansonsten häufig in der Öffentlichkeit getragenen selbstgenähten Stoffmasken und den medizinischen Gesichtsmasken liegt in der Filterleistung. Deren Schutzwirkung beläuft sich vor allem darauf, dass sie beim Sprechen und Atmen die dabei entstehenden Aerosole recht effizient verlangsamen und abfangen.

Aerosole von Infizierten tragen krankmachende Viren und Virenpartikel mit sich und verbleiben eine Zeitlang in der Luft. Von Gesunden eingeatmet, können sie zu einer Infektion mit dem Coronavirus führen. Aerosole sind der Hauptübertragungsweg des Virus.

Stoffmasken und medizinische Gesichtsmasken schützen wenig vor Aerosolen, weil diese mit der Zeit in der Luft schrumpfen und dann ungehindert eingeatmet werden können. Tragen aber alle eine solche Maske, können Aerosole in der Atemluft insgesamt reduziert werden, wodurch ein Schutzeffekt für alle entsteht. Es steht also ein Gemeinschafts-Gedanke hinter dem Tragen von Community-Masken.

Dazu sollten idealerweise die weiteren Regeln der „AHA+L-Formel“ eingehalten werden: Abstand, Hygiene (Händewaschen) , Alltagsmaske, Lüften. Oft wird zusätzlich ein Kontakttagebuch empfohlen, in dem sämtliche Treffen mit anderen Menschen festgehalten wird.

Welche Norm haben FFP2-Masken?

FFP2-Masken müssen, im Gegensatz zu den Community-Masken, Gesetze und technische Normen erfüllen. Zentral ist dabei ihre Filterleistung, die wird mit der Norm „EN 149:2001+A1:2009“ angegeben. Dahinter steht, dass FFP2-Masken mindestens 94 Prozent der Aerosole aus der Atemluft herausfiltern müssen. Für den FFP3-Standard gelten sogar 99 Prozent. Beide Normen bieten dank ihrer Filterleistung Schutz gegen Aerosole. Das gilt dabei nur für den einmaligen Gebrauch. Laut BfArM sollten die Masken nicht wiederverwendet werden, weil ihre Reinigung vergleichsweise kompliziert ist. Sowohl bei hohen Temperaturen als auch durch Desinfektionsmittel können die Filter beschädigt werden und ihre Schutzwirkung verlieren.

Woran erkennt man FFP2-Masken?

Dass es sich um geprüfte FFP2-Masken handelt, erkennt man am CE-Kennzeichen und der darauffolgenden vierstelligen Kennnummer. Es ist ein Nachweis für eine erfolgte Prüfung durch entsprechende Prüforganisationen wie den Tüv oder die Dekra.

Laut Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) bietet die Kennnummer Aufschluss über die Prüfstelle, die auf der Webseite der EU-Kommission gecheckt werden kann. Immer wieder gab es in den vergangenen Monaten Berichte über gefälschte FFP-Masken. Es kann deshalb helfen, bei der Nummer genau hinzuschauen.

Auch die Standards N95 (USA) und KN95 (China) müssen vergleichbare Anforderungen wie die FFP2-Masken erfüllen. Laut RND ist bislang aber nicht klar, ob sie den Ansprüchen der neuen bayerischen Regelung genügen.

Wo sind die FFP2-Masken erhältlich?

Online oder in Apotheken, Drogerie- und Baumärkten. Während der ersten Coronavirus-Welle waren FFP2- und FFP3-Masken Mangelware, die wenigen verfügbaren waren deshalb medizinischem Personal vorenthalten. Mittlerweile gibt es keinen Mangel mehr, laut Spiegel hat vor allem Fernost in den vergangenen Monaten die Produktion massiv ausgeweitet und Ware nach Europa verschifft. Bislang sind FFP2-Masken problemlos erhältlich, meist zu Preisen zwischen 1,50 Euro (Amazon) und 6 Euro (Apotheke) pro Stück. Ob die vermutlich jetzt steigende Nachfrage aber problemlos bedient werden kann, ist nicht klar.

Es gibt auch kostenlose Masken

Der bayerische Vorstoß ruft auch Kritik hervor. Die Regelung komme zu schnell, außerdem seien die Masken für viele Menschen schlicht zu teuer in den ständigen Benutzung. Immerhin: Laut dem Bundesgesundheitsministerium erhalten noch im Januar Anspruchsberechtige zwei „fälschungssichere Coupons für jeweils sechs FFP2-Masken“. Dazu müssten sie nichts unternehmen.

Zuerst erhalten demnach Personen ab 75 Jahren die Coupons, danach Personen ab 70 Jahren sowie Menschen mit bestimmten Erkrankungen und Risikofaktoren, dann alle Versicherten ab 60 Jahren. Beim Einlösen wird eine Zuzahlung von zwei Euro fällig.

Video: Warum die Maske auch nach der Impfung aufbleiben sollte