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Was sagt uns eigentlich der IQ - und lohnt sich ein Test?

Der erst acht Jahre alten Adhara Perez wurde ein IQ von 162 diagnostiziert - damit würde sie unter anderem Albert Einstein hinter sich lassen. Aber was bedeutet eigentlich die IQ-Zahl, wie wird sie getestet und lohnt sich ein eigener Test?

Albert Einstein gilt als einer der intelligentesten Menschen der Geschichte. (Bild: Getty Images)
Albert Einstein gilt als einer der intelligentesten Menschen der Geschichte. (Bild: Getty Images)

Seit vielen, vielen Jahren beschäftigt sich die Menschheit mit dem Begriff der Intelligenz. Wer ist eigentlich intelligent - und wer eher nicht? Diese Frage wurde in der Geschichte oft anders beantwortet. Manche nahmen den Umfang des Schädels, das Gewicht des Gehirns oder später auch die Fähigkeit zur Selbstreflexion als Maß.

Wirklich geeignet war allerdings keines dieser Verfahren. Vielmehr haben sich sogenannte IQ-Tests etabliert, die ihre Ursprünge in der Arbeit von Alfred Binet und Theodore Simon 1904 haben. Heute wird der IQ also über lange Testbögen ermittelt.

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Dabei sollte in der Regel ein Wert von etwa 100 herauskommen. Das ist der normierte Wert, der den Durchschnittsmenschen beschreiben sollte. 85 Prozent der Menschen bewegen sich in einem Bereich von 85 bis 115 - dafür sorgt auch eine stetige Anpassung der IQ-Normwerte. Denn: Die Menschen werden, gemessen an IQ-Tests, immer schlauer. Um den Mittelwert von 100 plus oder minus 15 beizubehalten, werden die Tests angepasst.

Der IQ alleine ist nur ein Vergleichswert

Also was sagt nun ein IQ von zum Beispiel 105 aus? Eigentlich nur so viel: Die Person ist durchschnittlich intelligent. Es gibt keine Fähigkeiten oder Eigenschaften, die nun unbedingt auftreten müssen, es handelt sich einfach um einen Vergleich zu anderen Menschen.

Tendenziell verknüpfen intelligente Menschen Dinge und Ereignisse schneller miteinander. Sie drücken sich gewählt aus und verfügen über einen großen Wortschatz, sie arbeiten gerne selbstständig und eigenverantwortlich und sind oft sehr neugierig. Das sind jedoch alles nur durchschnittliche Tendenzen, die nicht auftreten müssen.

Adhara Perez ist mit ihrem Wert von 162 übrigens schlauer als 99,9 Prozent aller anderen Menschen. Ab 115 gilt der IQ-Wert als “außergewöhnlich hoch”, einen Wert von 130 oder mehr erreichen nur noch etwa zwei Prozent der Bevölkerung.

Schulnoten hängen kaum mit dem IQ zusammen

Die spannende Frage ist nun aber, wie sich der IQ-Wert im Alltag bemerkbar macht. Die Antwort ist relativ unbefriedigend, denn tatsächlich sind die Auswirkungen eher gering. Ein klarer Zusammenhang zwischen Schulnoten und IQ ist zum Beispiel bis heute nicht feststellbar. Hier zeigt sich, dass auch Fleiß, Zufall oder auch Sympathie der Lehrer eine einflussreiche Rolle spielen.

Schon deutlicher wird es, wenn es um den späteren Schulabschluss geht. Die Faustregel: Umso höher der IQ, umso höher ist der spätere Schulabschluss. Der Schulabschluss hängt wieder stark mit dem späteren Beruf und damit dem Gehalt zusammen. Dennoch muss das eingeschränkt werden.

Beispielhafte Studien zeigten, dass sich in Berufen mit niedrigem Prestige oft auch intelligente Menschen finden. Unter Bauern etwa wurden Extremwerte zwischen 40 bis weit über 130 festgestellt. Ingenieure oder Professoren hingegen sind in der Regel überdurchschnittlich intelligent, hierher finden keine Menschen mit unterdurchschnittlichem IQ.

Lohnt sich ein eigener IQ-Test?

Wen sich der IQ nun aber im Alltag nicht direkt erkennbar äußert, auf Schulnoten nur kleinen Einfluss hat und größtenteils nur ein theoretisches Konstrukt zum Vergleich mit Mitmenschen ist - lohnt sich dann überhaupt ein Test des eigenen Kindes oder seiner selbst?

Im Fall von Perez durchaus. Sie war ein Sonderling in ihrer Klasse, wurde gemobbt und ausgeschlossen. Kinder mit herausragendem IQ passen oft nicht in ihre Altersgruppe und sollten besonders gefördert werden - gleiches gilt für Kinder am anderen Ende der Skala.

Da allerdings ein Großteil der Menschheit im Normalbereich landen wird, ist ein Test eigentlich nur bei eigenem Interesse oder klaren Anzeichen für eine Unter- oder Überbegabung zu empfehlen - zumal mehrere Studien darauf hindeuten, dass Intelligenz sich bis ins hohe Alter in beide Richtungen um bis zu 15 Punkte verändern kann.

Welche Fähigkeiten werden in einem IQ-Test überprüft?

Wer sich trotz allem für einen IQ-Test interessiert, sollte darauf achten, dass dieser wissenschaftlich fundiert ist und von einem seriösen Anbieter durchgeführt wird. Insbesondere den zahlreichen Online-Angeboten fehlt es oft an Standards, die die Messung genau und verlässlich machen.

Gut Ding will außerdem Weile haben: Finger weg von sogenannten Schnelltests, die das Ergebnis oft nur unnötig verzerren. In angesehenen Tests warten dann Aufgaben aus dem Bereich der Mathematik, des Sprachverständnisses, des logischen Denkens oder der räumlichen Vorstellungskraft. Manche Tests fragen auch Allgemeinwissen ab - das ist allerdings umstritten.

Intelligenztests stoßen insgesamt schnell an Grenzen. Denn was genau eigentlich Intelligenz bedeutet, ist noch immer unklar. Ein typisches Problem ist, dass kulturelle oder auch soziale Umweltbedingungen die Ergebnisse der IQ-Tests teils stark verfälschen. Gleiches gilt übrigens für die Konzentration und Motivation - weshalb Kinder immer mindestens zweimal getestet werden sollten.