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Warum nicht? 680 Euro für eine Gucci-Jeans mit Grasflecken

Im Zuge der Fridays for Future-Bewegung ist die Besinnung auf die Natur, die gerade auch in Corona-Zeiten ein willkommener Rückzugsort ist, wieder total in. Und was könnte dieses Posthipster-Lebensgefühl besser widerspiegeln als eine mit künstlichen Grasflecken übersäte Jeans aus dem Modehaus Gucci?

Die Eco-washed Organic Denim sieht so aus, als hätte man sich damit ausgiebig im Gras gewälzt. (Bild: Gucci.com)
Die Eco-washed Organic Denim sieht so aus, als hätte man sich damit ausgiebig im Gras gewälzt. (Bild: Gucci.com)

Ursprünglich entworfen für Arbeiter, wurden Jeans früh zum kultigen Statusobjekt für rebellische Jugendliche, die schon mit der Auswahl ihrer Kleidung klar machen wollten, dass sie mit den starren Regeln ihrer Elterngeneration nichts mehr anfangen können. Mehr als anderthalb Jahrhunderte später ist die Jeans ein Kleidungsstück, das man vom T-Shirt bis zum schicken Blazer mit allem möglichen kombinieren und zu diversen Anlässen tragen kann und wer da noch einen Hauch von Aufruhr in seinen Auftritt legen will, muss mindestens zu einem Beinkleid greifen, in dem sich mehr oder weniger große Löcher befinden.

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Fake-Flecken sind einfach kostspielig

Daneben versucht das Modehaus Gucci jetzt mit einem neuen Modell aus dem eher wenig diversen Jeans-Angebot hervorzustechen. Die Eco-washed Organic Denim ist eine weit geschnittene Jeans aus hellblauem Bio-Denim "mit ökologischer Waschung und fleckigem Effekt". Konkret bedeutet das, dass die Jeans aussieht, als befänden sich auf ihr Grasflecken. Über die Sinnhaftigkeit des Grasfleck-Imitats kann man sich zumindest dann streiten, wenn man sich in der Hose nicht auf eine Stelle als Landschaftsarchitekt oder Rasenwart bewerben möchte.

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Aus welchen Gründen auch immer kann man den Style natürlich aber auch einfach cool finden, der allerdings nicht ganz billig ist: 680 Euro kostet die Jeans im deutschen Webshop von Gucci. Wer lieber zum Overall, sprich zur Latzhose, greifen will, bezahlt satte 980 Euro.

Eine Hose, die Grenzen überwindet…

Geld, das gut angelegt ist, denn natürlich haben sich die Gucci-Designer beim Zusammmenklöppeln des teuren Zwirns so Einiges überlegt: Die weite Hose reflektiere die "Grunge-Attitüde der Herbst Winter 2020 Kollektion", heißt es im zugehörigen Webshop. Aus Bio-Baumwolle gefertigt, hätte Gucci den klassischen Denimstoff derart neu interpretiert, dass "die Grenzen zwischen zeitgemäß und Retro immer weiter verschwimmen". Und sogar für die beim Zuschnitt anfallenden Stoffreste hat sich das italienische Modeunternehmen noch etwas einfallen lassen: Aus diese würden im Rahmen des "Gucci Up"-Programms neue Materialien und damit "vielseitig tragbare Designs für jede Person" entstehen.

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… und beinahe sozialistisch daherkommt

Dass Gucci-Klamotten ganz grundsätzlich "für jede Person" geeignet sind, würden mit Ausnahme von Friedrich Merz vielleicht nicht unbedingt alle Personen unterschreiben. Darunter dürfte es zumindest ein paar geben, die sich fragen, warum sie für eine Jeans, die immerhin aus Bio-Baumwolle hergestellt und in Italien gefertigt wird, 680 Tacken auf den Tisch legen sollten.

Die Gras-Garderobe lässt sich auch um eine Latzhose erweitern – soweit das nötige Kleingeld zur Verfügung steht. (Bild: Gucci.com)
Die Gras-Garderobe lässt sich auch um eine Latzhose erweitern – soweit das nötige Kleingeld zur Verfügung steht. (Bild: Gucci.com)

Mit 680 Euro könnte man, sofern einem die Umwelt am Herzen liegt, zum Beispiel eine Hose einer Fairtrade-Marke kaufen und hätte dann immer noch genug Geld für diverse Insektenhotels, kiloweise Samen für eine bienenfreundliche Blumenwiese oder ein Stückchen Rasen übrig, in dem man sich lustvoll wälzen und damit denselben Effekt erzeugen könnte. Aber das wäre ja wirklich zu albern.

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