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Warum heißt Airbnb Airbnb?

LOS ANGELES, CA – 17. NOVEMBER: (v.l.n.r.) Airbnb Gründer CTO Nathan Blecharczyk, Chief Product Officer Joe Gebbia und CEO Brian Chesky sprechen auf einer Bühne bei der Vorstellung von „Introducing Trips“ bei der Airbnb Open LA am 17. November 2016 in Los Angeles, Kalifornien. (Foto von Charley Gallay/Getty Images für Airbnb)
LOS ANGELES, CA – 17. NOVEMBER: (v.l.n.r.) Airbnb Gründer CTO Nathan Blecharczyk, Chief Product Officer Joe Gebbia und CEO Brian Chesky sprechen auf einer Bühne bei der Vorstellung von „Introducing Trips“ bei der Airbnb Open LA am 17. November 2016 in Los Angeles, Kalifornien. (Foto von Charley Gallay/Getty Images für Airbnb)

Airbnb ist ein modernes Phänomen – auf der Webseite stehen sechs Millionen Unterkünfte zur Auswahl und zwei Millionen Gäste, die keine Lust mehr auf traditionelle Hotels und Motels haben, übernachten jede Nacht in einer davon.

Aber warum heißt das Unternehmen eigentlich Airbnb?

Das „bnb“ ist für Englischsprachige einfach – es steht für „Bed and Breakfast“, also eine Frühstückspension.

Aber was hat es mit dem „Air“ auf sich? Steht das für WLAN? Bedeutet es „abstrakt“?

Airbnb Mitbegründer und Chief Product Officer Joe Gebbia gab 2016 einen TED Talk, in dem er erklärte, wie es zur Unternehmensgründung kam.

Völlig Fremde zu sich einladen

„Es ist der Tag nach dem Abschluss an der Designschule und ich veranstalte einen kleinen Flohmarkt bei mir zu Hause. Und dieser Typ mit seinem roten Mazda hält an und beginnt, sich die Sachen anzusehen“, erzählte er den Zuhörern in Vancouver.

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Der mysteriöse Mann kaufte letztendlich ein Kunstwerk und erzählte Gebbia, dass er auf einem Road Trip quer durchs Land sei, bevor er dem Friedenskorps – einer US-amerikanischen Freiwilligenorganisation für junge Menschen – beitreten werde.

„Also lud ich ihn auf ein Bier ein und er erzählt mir alles über seine Leidenschaft, die Welt verbessern zu wollen“, sagte Gebbia.

Nachdem es spät geworden war, machte Gebbia den Fehler und fragte, wo sein neuer Bekannter übernachten werde, worauf dieser antwortete, dass er keine Unterkunft habe.

„Biete ich diesem Typen einen Übernachtungsplatz an? Aber ich habe ihn gerade erst kennengelernt – ich meine, er sagt, er wird dem Friedenskorps beitreten, aber weiß ich wirklich, dass er zum Friedenskorps gehen wird? Ich will nicht im Kofferraum eines [Mazda] Miata entführt werden – das ist ein kleiner Kofferraum!“

Der mysteriöse Reisende schlief diese Nacht auf Gebbias Luftmatratze im Wohnzimmer, während der Gastgeber vor lauter Angst nicht schlafen konnte – so wie wahrscheinlich viele derjenigen, die heutzutage das erste Mal via Airbnb Gäste beherbergen.

„Ich liege im Bett, ich starre an die Decke und denke: ‚Oh Gott, was habe ich getan? Da ist ein völlig Fremder in meinem Wohnzimmer? Was, wenn er ein Psychopath ist?‘“, sagte Gebbia.

„Meine Angst wächst dermaßen, dass ich aus dem Bett springe, auf Zehenspitzen zur Tür schleiche und die Schlafzimmertür abschließe.“

Aber der Morgen kam und niemand wurde gekidnappt oder ermordet. Sein Gast ist heute Lehrer und die beiden sind noch immer in Kontakt – und das Kunstwerk, das er gekauft hat, hängt in seinem Klassenzimmer.

Diese erste Erfahrung als Gastgeber veränderte Gebbias Umgang mit Fremden.

„Vielleicht sind die Leute, von denen mir in meiner Kindheit beigebracht wurde, sie seien Fremde, tatsächlich Freunde, die darauf warten, entdeckt zu werden. Die Idee, Leute auf Luftmatratzen übernachten zu lassen, wurde für mich allmählich selbstverständlich und als ich nach San Francisco zog, nahm ich die Luftmatratze mit.“

Pleite und arbeitslos

Zwei Jahre später, 2007, war Gebbia arbeitslos, pleite und seine Wohnungsmiete war gerade erhöht worden.

„Und dann höre ich, dass es in der Stadt eine Design-Konferenz geben wird und alle Hotels in der Stadt ausgebucht sind. Und ich habe immer daran geglaubt, dass es das Geschenk von Kreativität ist, Angst in Spaß zu verwandeln.“

Er schickte seinem neuen Mitbewohner Brian Chesky (jetzt Airbnbs Geschäftsführer) eine E-Mail, die die Welt verändern würde:

Bild: Yahoo Finance Screenshot von TED2016
Bild: Yahoo Finance Screenshot von TED2016

Sie bastelten dann eine „simple“ Webseite unter airbedandbreakfast.com, wo drei Gäste sich anmeldeten, um auf Luftmatratzen auf dem Holzfußboden zu schlafen.

„Aber es gefiel ihnen und uns auch. Ich schwöre, die Omeletts mit Schinken und Schweizer Käse, die wir zubereiteten, schmeckten völlig anders, denn wir machten sie für unsere Gäste“, sagte Gebbia.

„Wir nahmen sie auf Ausflüge durch die Stadt mit und als wir uns vom letzten Gast verabschiedeten und die Tür ins Schloss fiel, starrten Brian und ich uns einfach nur an. Hatten wir gerade entdeckt, dass es möglich war, Freundschaften zu schließen und gleichzeitig zu vermieten?“

Gebbia und Chesky holten den ehemaligen Mitbewohner Nate Blecharczyk als Ingenieur-Mitbegründer ins Boot und Airbnb war geboren.

Heute bietet Airbnb Unterkünfte in über 190 Ländern an und mehr als 500 Millionen Gäste haben schon mit Airbnb übernachtet. Forbes schätzte letztes Jahr, dass das Unternehmen mindestens 38 Mrd. US-Dollar (33,77 Mrd. €) wert ist.

„Das ganze Unternehmen basierte auf der Hoffnung, dass Leute mit dem richtigen Design ihre Vorurteile gegenüber Fremden ablegen würden“, sagte Gebbia.

„Was wir nicht erwartet hatten, war wie viele Leute dazu bereit waren – als ob sie nur darauf gewartet hätten, ihre Vorurteile zu begraben.“

Tony Yoo