Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 12 Minuten
  • Nikkei 225

    38.460,08
    +907,92 (+2,42%)
     
  • Dow Jones 30

    38.503,69
    +263,71 (+0,69%)
     
  • Bitcoin EUR

    62.407,53
    +189,71 (+0,30%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.414,54
    -9,56 (-0,67%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.696,64
    +245,33 (+1,59%)
     
  • S&P 500

    5.070,55
    +59,95 (+1,20%)
     

Warum es nachts immer häufiger kein Geld mehr am Bank-Automaten gibt

Wer außerhalb der Bank-Öffnungszeiten Bargeld braucht, holt sich dieses normalerweise ganz einfach am Bankautomaten. Doch bei einigen Bank-Filialen ist dies mittlerweile in den Nachtstunden nicht mehr möglich und es könnten künftig immer mehr Automaten betreffen. Der Grund ist allerdings nachvollziehbar.

An bundesweit immer mehr Bankautomaten wird es nachts nicht mehr möglich sein, Geld abzuheben. (Symbolbild: Getty Images)
An bundesweit immer mehr Bankautomaten wird es nachts nicht mehr möglich sein, Geld abzuheben. (Symbolbild: Getty Images) (Sean Gallup via Getty Images)

Wer zu später Stunde noch Bargeld braucht, geht für gewöhnlich zum Geldautomaten seiner Bank und hebt sich ganz einfach die entsprechende Summe von seinem Konto ab. Doch bei einigen Bankfilialen ist dies nicht mehr möglich. Este Banken haben damit begonnen, nicht nur für ihre Schalter, sondern auch für ihre Geldautomaten, die sich meist im Eingangsbereich der Bankfiliale befinden, Öffnungszeiten festzulegen.

Zwischen 23 Uhr und 6 Uhr ist es Bankkunden nicht mehr möglich, am Bankautomaten Geld abzuheben. Entweder kann man den Filialbereich in diesem Zeitraum überhaupt nicht mehr betreten oder die Geldautomaten sind abgesperrt.

WERBUNG

Vor allem im ländlichen Bereich haben Filialen der Sparkassen, der Commerzbank, der Targo-Bank und der Deutschen Bank diese Maßnahme bereits umgesetzt.

Doch warum greifen die Banken zu dieser Maßnahme?

Hintergrund dieser temporären Sperrungen sind die Sprengungen von Bankautomaten, welche in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen haben. Alleine im Jahr 2021 gab es bundesweit 390 Fälle von Geldautomatensprengungen, im Jahr 2020 waren es "noch" 111 Fälle.

Um einen Geldautomaten zu sprengen, um damit an die Geldkassetten zu gelangen, verwenden die Täter teils hochexplosive Stoffe. Pro gesprengten Automaten können die Täter Summen zwischen 50.000 bis 100.000 Euro erbeuten. In zahlreichen Fällen bleibt es aber nicht nur bei Sach- bzw. Geldschaden, sondern auch zu teils schweren Verletzungen unbeteiligter Dritter Personen.

Dieser Tatsache geschuldet, kündigte der Bundesverband deutscher Banken bereits im Jahr 2022 an, entsprechende Maßnahmen gegen die Automatensprengungen vorzunehmen. Diese Maßnahmen sind nun in den ersten Bankfilialen ersichtlich, denn die Anzahl der Automatenschließungen nimmt im gesamten Bundesgebiet stark zu.

Europol schlägt Alarm: Heftige Anschläge auf Geldautomaten

"Unser gemeinsames Ziel ist es, den Tätern die Arbeit so zu erschweren, dass sich ein Angriff auf Geldautomaten nicht mehr lohnt. Dabei gilt es nicht nur Sachwerte, sondern vor allem auch Personenschäden zu verhindern. Hier sehen wir uns klar mit in der Verantwortung", erklärte die Stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin, Anja Käfer-Rohrbach, in einer Pressemitteilung des Bundesinnenministeriums.

Abgesehen von zeitlich begrenzten Sperrungen, wird es aber weiterhin die Möglichkeit geben, Geld am Bankautomaten abzuheben, wie Prof. Dr. Johannes Beermann, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank, in der Mitteilung des Innenministeriums versichert: "Geldausgabeautomaten spielen eine große Rolle für die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit Bargeld. Mit den jetzt vereinbarten Maßnahmen sorgen wir gemeinsam dafür, dass dies so bleibt."

Während diese Maßnahme die Schäden und Kosten der Banken deutlich verringert dürfte, sind die Folgen für Bankkunden eher übersichtlich. Bankautomaten werden in der Regel eher selten genutzt, im Schnitt kommt es pro Kleinstadt zu etwa 30 Geldabhebungen, dies entspricht weniger als zwei Prozent der gesamten Transaktionen an den Automaten.

Wenn ich nachts Bargeld brauche, was dann?

Wird mitten in der Nacht doch Bargeld benötigt, sollten Kunden Bankfilialen aufsuchen, die gut von der Straße erreichbar und gut beleuchtet sind.

Ist eine solche Filiale nicht aufzufinden, kann man alternativ auch nachts geöffnete Tankstelle aufsuchen. So ermöglichen zum Beispiel Shell-Tankstellen an über 1.300 Standorten in Deutschland Kunden der Postbank, der Commerzbank, der Deutsche Bank und der HypoVereinsbank Bargeld an der Kasse abzuheben.

An vielen Aral-Standorten befinden sich Bankautomaten der ING DiBa und auch bei den Tankstellen-Ketten Jet, OMV, Sprint, Avia, HEM, Eni, Esso, Tamoil und anderen Betreibern können Kunden direkt am Eingang entsprechende Geldautomaten nutzen.

Bundesbank: Engmaschiges Netz von Geldautomaten wichtig

Oftmals wird dabei auf das Angebot von EuroNet, einem US-amerikanischen Anbieter von elektronischen Zahlungsdiensten, zurückgegriffen, daher muss im Falle des Geldabhebens mit entsprechenden Gebühren gerechnet werden.

Und wenn alle Stricke reißen, kann im Fall der Fälle auch auf die, sofern vorhanden, Kreditkarte zurückgegriffen werden.

VIDEO: Statt Geldautomat: Verbrecher jagen Haus in die Luft