Warum dieses Haus keiner kaufen will
Ist vulgärer Ortsname schuld?
Seit drei Jahren ist diese charmante Immobilie auf dem Markt. Rund 45.000 Euro will der Makler für sie haben. Eigentlich ein Schnäppchen, wäre da nicht ein bedeutender Haken. Das Haus liegt in einem südschwedischen Dorf mit schlüpfrigem Namen.
Snorrslida bedeutet im Schwedischen so viel wie „PenisVagina“. Wer will schon in einem Ort mit einem solchen Namen leben? Anscheinend niemand, denn die Immobilie ist schon seit über 1.000 Tagen auf dem Markt. Der zuständige Immobilienmakler Henrik Håkansson will den Grund für den schleppend verlaufenden Verkauf allerdings nicht nur im Ortsnamen sehen. Gegenüber dem Newsportal „The Local“ sagte er, dass das Haus generell in einem „schlechten Zustand“ sei und in einer dünn besiedelten Gegend liege.
Håkansson arbeitet für die Immobilienfirma „Dansk Ejendoms Consult“, die ihren dänischen Kunden Häuser im Nachbarland Schweden vermittelt. Obwohl sich die nordischen Sprachen zum Teil ähneln, gäbe es auch gravierende sprachliche Unterschiede, so der Makler. Er sagt: „Die Dänen haben keine Assoziationen mit dem Ortsnamen, es sind nur die Schweden, die über die alternative Bedeutung lachen“. Die ursprüngliche Benennung des Dorfes dürfte ohne schmutzige Hintergedanken geschehen sein. Snorr war ein geläufiger Namen während der Zeit der Wikinger. Lida ist im Altnordischen eine Bezeichnung für Berg.
Håkansson zeigt sich optimistisch, was den zukünftigen Verkauf des Hauses in Snorrslida angeht. Schließlich habe es schon einmal vor 10 Jahren geklappt. Dem schwedischen TV-Sender „SVT“ sagte er: „Es liegt im Auge des Betrachters, ob es (der Ortsname) hässlich und dreckig ist“.
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