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„Ich war schon immer laut” – Rapper Eko Fresh über die Schlüsselmomente seines Gründerlebens

„Meinen Geburtstag bei McDonalds feiern war das ultimative Goal, das ich nie erreichen konnte” – Rapper Eko Fresh über seine Kindheit.
„Meinen Geburtstag bei McDonalds feiern war das ultimative Goal, das ich nie erreichen konnte” – Rapper Eko Fresh über seine Kindheit.

Eko Fresh begann zu rappen, als er 15 Jahre alt war. Damals, als weder der Sprachgesang noch er in Deutschland bekannt waren und er noch seinen bürgerlichen Namen Ekrem Bora nutzte. Aber das alles sollte sich bald ändern: Hip-Hops Beliebtheit wuchs und Ekrem Bora wurde mit 16 Jahren auf einem Event entdeckt. Seither steht er als Eko Fresh im Scheinwerferlicht.

Mit seinem Debüt-Album „Ich bin jung und brauch das Geld“ im Jahr 2003 schaffte er es als 20-Jähriger sieben Wochen lang in die deutschen Top 20. Sein größter Erfolg war sein Album „Eksodus“ und die Single „Du hast mein Herz gebrochen,“ die er für Yvonne Catterfeld schrieb. Beide führten wochenlang die Charts an.

Neben der Musik startete Eko auch als Schauspieler durch, gründete sein eigenes Label und rief zwei Startups ins Leben: Erst den Kiosk-Bringservice Liefertüte und jetzt ein ähnliches Konzept mit Liefertürke. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei um einen Dienst für die Zustellung türkischer Lebensmittel.

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Wie schaffte es jemand, der seit seinen Teenagerjahren in der Öffentlichkeit steht, nicht den Bezug zur Realität zu verlieren? Und wie war Eko Fresh vor seinem Erfolg? Im Flashback Interview verrät er uns einige Details.

Eko, was glaubst du, wie würden deine Freunde dich beschreiben?

Meine Freunde beschreiben mich bestimmt als fleißig, liebevoll und auch ein bisschen crazy – und damit könnten sie auch recht haben.

Rap-Star, Schauspieler, Startup-Gründer: Hast du ein Erfolgsgeheimnis?

Ich habe während meiner Karriere immer versucht, langfristig mit Leuten zu arbeiten und das entsprechende Vertrauen zu bewahren. Ich habe seit knapp 15 Jahren den gleichen Musikproduzenten.

Das Gleiche gilt für meinen damaligen Videoproduzenten, der irgendwann mit der Idee unseres Startups zu mir kam. Jetzt arbeiten wir wieder gemeinsam – dieses Mal an Liefertürke. Ich glaube einfach an Menschen und ihre Fähigkeiten.

Wer hatte in deiner Kindheit am meisten Einfluss auf dich?

Das war bestimmt meine Mutter. Sie war alleinerziehend und hat mir eine gesunde Portion Bescheidenheit eingetrichtert. In meinen 20 Jahren Showbranche bin ich bestimmt mal abgehoben, war dann aber dank ihr ganz schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen.

Was hast du von ihr lernen können?

Durch sie habe ich bereits früh gesehen, was es heißt, zu arbeiten. Wir hatten nicht viel, aber meine Mutter hat immer dafür gesorgt, dass es uns an nichts fehlt. Meinen gesamten Wertekatalog habe ich von ihr.

An welches Kindheitsereignis erinnerst du dich gern zurück?

Ich glaube, ich habe eine schöne Kindheit genossen – nicht vergleichbar mit heute. Wenn mein Onkel einmal mit mir ins Phantasialand ging, haben wir jahrelang davon gesprochen. Für mich war ein Geburtstag bei McDonalds zu feiern das ultimative Goal, das ich nie erreichen konnte.

Inwiefern ist das heute anders?

Wir haben die Welt damals noch auf eine ganz andere Weise entdeckt. Heute habe ich das Gefühl, man muss den Kids jeden Tag etwas Neues bieten, weil sie so schnell gelangweilt sind.

Was war in der Zeit dein Traumberuf?

Meine Mutter sagte mir erst letztens noch, dass ich schon immer Schauspieler werden wollte. Nach all den Jahren in der Showbranche und im Unternehmertum kann ich sagen, dass in Filmen mitzuspielen zu meinen absoluten Highlights gehört. Ich habe von solchen Projekten, bei denen alle ein gemeinsames Ziel verfolgen, auch viel für meine Arbeit in Startups gelernt.

Wer war damals dein Vorbild oder dein Idol?

Einige meiner Vorbilder waren Jay- Z oder Puff Daddy. Die haben schon früh erkannt, dass Musik nicht das Ende der Fahnenstange ist. Ich habe außerdem ihren Ehrgeiz und ihre geschäftlichen Fähigkeiten bewundert. Für mich waren Rapper schon in den 90ern Influencer, damals musste ich allerdings noch alle dazu überreden, sich das anzuhören. Heute spielen Rapper die Halftime-Show beim Superbowl. Abgesehen davon ist Hip-Hop die größte Subkultur auf dem Planeten.

Warst du in der Schulzeit eher in einer Gruppe aufzufinden oder als Einzelgänger unterwegs?

Ich war in der Grundschule eigentlich schon immer Anführer unserer Gruppe. Auch später auf dem Gymnasium wurde ich jedes Jahr zum Klassensprecher gewählt und einmal sogar Schülersprecher. Nach einigen Jahren fragte der Lehrer uns, ob wir überhaupt noch abstimmen müssen, oder ob Ekrem es sowieso wieder wird.

Wieso warst du immer Rudelführer?

Ich glaube, die anderen haben mir einfach vertraut, das Richtige zu tun. Und für alle zu sprechen. Ich war immer laut und hoffentlich auch mal lustig, wusste was cool war und was nicht. Fand Basketball und Hip-Hop Musik gut. Mein Team bestand immer aus den verschiedensten Leuten mit verschiedensten Backgrounds. Wir hatten alle denselben Humor und Bock auf die Zukunft.

Mit was bist du als Jugendlicher aufgefallen?

Ich habe mich früh daran versucht, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Mit 16 organisierte ich ein Event, auf dem Rapper aus Berlin auftraten. Und genau dort wurde ich dann entdeckt und konnte einen ersten Fuß ins Business setzen.

Wenn ich heute 16-Jährige sehe, wundert es mich jedesmal, wie ich das bewerkstelligt habe. Was ich daraus gelernt habe: Man sollte niemanden unterschätzen.

Wie fing dann dein Weg zur Selbstständigkeit an?

Meinen einzigen Job als Angestellter hatte ich als Aushilfe in einem Skateladen, mit 15. Zwei Jahre später begann dann meine Karriere und es gab kein Zurück. Ich kenne seither also nichts anderes als Selbstständigkeit. Ich fühle, lebe und atme sie, durch all ihre Höhen und Tiefen. Natürlich trifft man immer Leute, die einem helfen und man hilft zurück, aber nicht vergessen: Selbst und Ständig. Wenn’s drauf ankommt, musst DU performen.

Welche Erfahrungen hast du mit deinem ersten Startup Liefertüte gemacht?

Manchmal führt eine Idee zur nächsten. Wir konnten bei Liefertüte schon mal die Fühler ausstrecken und lernen. Jetzt sind wir bereit für den nächsten Schritt!

Hast du irgendwelche Schwächen, die dir den Weg zum eigenen Startup erschwerten?

Keiner ist perfekt! Ich bin dankbar für meine Failures, denn durch sie lerne ich, wie ich es das nächste mal nicht machen soll. Ich bete nicht für Geld, ich bete für Wissen. Denn wenn ich’s einmal weiß, kann ich immer von vorne anfangen und zum Erfolg kommen. Ich arbeite einfach immer an der nächsten Sache, ich kann nicht aufhören. Das Geld kommt nebenbei.

Wie war es für dich, jetzt Liefertürke zu gründen?

Es hat sich ganz natürlich angefühlt, da ich meine Partner bereits so lange kenne. Sie waren jahrelang für meinen visuellen Content zuständig und für uns war es Routine, zusammen an Ideen zu basteln und Sachen von Null auf bekannt zu machen. Das können wir besser als jeder andere! Das haben uns die Broke Days beigebracht. Wir können mit geringem Budget Wunder bewirken. Wartet ab: Wenn das Budget fett wird, wohin es dann erst geht.

Wie bist du heute anders als vor deinem Erfolg?

Ich habe über die Jahre meinen Charakter entwickelt. Durch meine Bekanntheit lief das ganze quasi vor den Augen aller Leute ab. Ich sag immer: „Die meisten mögen nicht mal ihre Fotos, auf denen sie 16 sind“, ich hab dagegen eine komplett dokumentierte History in der Öffentlichkeit. Das ist – wenn man es einmal in die richtige Bahn lenkt und seine Lernkurve findet – ein ziemlich cooler Umstand.

Was heißt das für deinen Alltag?

Ich glaube daran, dass Dinge durch die Decke gehen können, weil ich es schon zigmal miterlebt habe. Außerdem gibt mir meine Bekanntheit eine Sicherheit auf der ich aufbauen – und hoffentlich die bestmöglichen Entscheidungen treffen kann.

Zu guter Letzt: Gibt's einen guten Rat, der dich täglich begleitet?

Einer meiner Schauspielkollegen sagte mir mal: „Du bist doch du, oder? Also wenn sie dich suchen, werden sie dich nehmen.“ Ich sage immer: Trust the process, es wird geschehen. Und gib dich nicht mit dem zufrieden, was die Gesellschaft für dich vorgesehen hat.

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