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„Das war grundlegend falsch“: Kramp-Karrenbauer spricht über ihre größten Fehler als CDU-Chefin

Kramp-Karrenbauer räumt viele Versäumnisse beim Krisenmanagement, Klimaschutz und bei der Umstrukturierung ihrer Partei ein. Schlechte Umfragewerte seien nur eine Folge.

Die Bundesvorsitzende der CDU sagt, dass sie im ersten Jahr ihrer Amtszeit viele Fehler gemacht habe. Das sei nicht „spurlos“ an ihr vorbeigegangen. Foto: dpa
Die Bundesvorsitzende der CDU sagt, dass sie im ersten Jahr ihrer Amtszeit viele Fehler gemacht habe. Das sei nicht „spurlos“ an ihr vorbeigegangen. Foto: dpa

Knapp ein Jahr nach ihrem Amtsantritt als neue CDU-Chefin hat Annegret Kramp-Karrenbauer etliche Fehler in ihrer bisherigen Amtszeit eingeräumt. In der ARD-Dokumentation „Die Notregierung – Ungeliebte Koalition“, die am 2. Dezember ausgestrahlt wird, spricht sie über Versäumnisse bei der Europawahl, falsche Krisenkommunikation und den Druck in der eigenen Partei. Es habe inhaltliche und organisatorische Schwächen in der CDU gegeben.

Als folgenschwer empfand Kramp-Karrenbauer etwa ihre Reaktion auf das Video des Youtubers Rezo „Die Zerstörung der CDU“. Der Beitrag habe sie kalt erwischt: „Die Entscheidungen, wann reagieren wir, wie reagieren wir, sind in einer unglaublichen Hektik gefallen, wo jeder der Beteiligten immer zwischen zwei Wahlkampfauftritten gerade mal fünf Minuten Zeit hatte, um miteinander zu telefonieren.“ Das sei „grundlegend falsch“ gewesen.

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Sie meint, dass die CDU von Anfang an sehr schnell eine Reaktion auf das Video hätte bringen müssen. Dabei wäre die Art der Reaktion egal gewesen. „Sie hätte nur sehr schnell erfolgen müssen“, sagte die Vorsitzende.

Innenminister Horst Seehofer verurteilt in der Dokumentation das Krisenmanagement der CDU-Führung nach Veröffentlichung des Rezo-Videos als „katastrophal, total unbeholfen“. Auch den Versuch von CDU und CSU, mit einem eigenen Video zu reagieren, sei „einfach nicht gut“ gewesen.

Kramp-Karrenbauer, die im Dezember 2018 zur CDU-Chefin gewählt worden war, räumte zudem Fehler bei der Umstrukturierung der CDU-Zentrale nach dem Abgang ihrer Vorgängerin Angela Merkel ein. Es habe sich im Europawahlkampf gezeigt, dass man ein altes und ein neues Team gehabt habe. „Das war kein Wahlkampf aus einem Guss. Und das hat man dieser Kampagne angemerkt. Das war ein wirklicher Fehler.“

Beim Klimaschutz nicht „auf der Höhe der Zeit“

Bei der Diskussion über Maßnahmen gegen den Klimawandel sei die CDU zudem anfangs falsch aufgestellt gewesen, so Kramp-Karrenbauer: „Wir haben einige bittere Lektionen gelernt als CDU. Die erste Lektion war, was mit einer Partei passiert, die bei einem großen, wichtigen Thema – und das ist der Klimaschutz – programmatisch nicht auf der Höhe der Zeit ist.“

Das erste Jahr als Parteichefin sei „nicht spurlos“ an ihr vorübergegangen. Und habe sogar der Beliebtheit der Partei geschadet. „Das kann man an Umfragewerten sehen, das kann man natürlich auch an Diskussionen in der Partei sehen“, zitiert der SWR die Parteichefin in einer Ankündigung.

Zugleich äußerte sie Verständnis dafür, dass es in der Partei Kritik an ihrer Person gegeben habe. „Eine Partei, die CDU insbesondere, will natürlich immer eine Vorsitzende, von der sie weiß: Die steht da vorne, auf die kann ich mich verlassen, die macht keine Fehler“, sagte die Verteidigungsministerin. Die Partei habe aber wahrgenommen, dass sie als Vorsitzende Fehler gemacht habe.

Mit Spannung wird erwartet, wie die Delegierten auch angesichts der anhaltend schlechten Umfragewerte auf die Rede der Vorsitzenden zu Beginn des Parteitags am Freitag in Leipzig reagieren. Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz, ihr knapp unterlegener Kontrahent bei der Wahl zum Parteivorsitz, hat ebenfalls eine Rede angekündigt. Intern schwelt in der CDU eine Debatte über die künftige Kanzlerkandidatur.
Mit Agenturmaterial