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Ich war 15 Jahre lang Vermieterin – aus diesen drei Gründen verkaufe ich jetzt meine Immobilien

Autorin Holly Johnson. - Copyright: Holly Johnson
Autorin Holly Johnson. - Copyright: Holly Johnson

Es gibt unzählige Möglichkeiten, um eines Tages finanziell unabhängig zu sein. Manchmal habe ich das Gefühl, mein Mann und ich hätten all diese Möglichkeiten bereits ausprobiert. Wir haben 40 Stunden die Woche in regulären Bürojobs gearbeitet, mehrere Nebenjobs unter einen Hut gebracht und in Aktien, Anleihen, ETFs, Investmentfonds und sogar Krypto investiert. Seit mehr als zehn Jahren arbeiten wir selbstständig, was sich sowieso oft so anfühlt, als hätten wir zehn verschiedene Jobs gleichzeitig.

Außerdem haben wir in den Jahren 2007 und 2008 einige Mietobjekte gekauft, mit denen wir heute noch zu tun haben. Wir sind jedoch derzeit dabei, zwei unserer Einfamilienhäuser zu verkaufen. Behalten wollen wir nur unseren Hauptwohnsitz. Das hat verschiedene Gründe.

Zunächst mag die Entscheidung, die Häuser zu verkaufen, verrückt klingen, wenn man bedenkt, dass es allerlei Finanzexperten gibt, die dazu raten, gerade jetzt mit dem Vermieten zu beginnen. Ob in Blogs oder Facebook-Gruppen, in denen über den Vorruhestand gesprochen wird – es scheint, als ob Immobilieninvestitionen in den vergangenen Jahren der letzte Schrei gewesen seien.

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Ich bin da eher skeptisch. Nach mehr als 15 Jahren als Vermieterin zucke ich immer ein wenig zusammen, wenn sogenannte „Experten“ in der Menge der Frührentner den Kauf von Immobilien als den ultimativen Weg darstellen, um finanziell unabhängig zu werden und den Vollzeitjob an den Nagel zu hängen.

Die Realität ist nämlich eine andere. Vermieter zu sein, ist mit einer Menge Arbeit verbunden. Ob sich das für euch finanziell lohnt, ist immer eine Frage eurer Risikobereitschaft, eurer Ziele und eures Gewilltseins, sich mit alltäglichen Problemen und Reparaturen auseinanderzusetzen.

Das sind die drei Gründe, warum wir keine Vermieter mehr sein möchten und wieso es nichts für schwache Nerven ist, in Immobilien zu investieren.

Grund 1: Vermieter zu sein ist kein passiver Job

Wir sind es schlichtweg leid, uns mit den Immobilien zu beschäftigen. Entgegen der Vorstellung einiger Personen ist Vermieter zu sein alles andere als ein passiver Job – selbst dann nicht, wenn ihr zuverlässige Mieter habt oder eine Verwaltungsgesellschaft beauftragt.

Als Vermieter müsst ihr euch darauf einstellen, hin und wieder zu den ungünstigsten Zeitpunkten dringende Anrufe und E-Mails zu erhalten. In den vergangenen Jahren haben wir Anrufe entgegengenommen, um Heiz- und Klimaanlagen warten oder reparieren zu lassen, einen umstürzenden Baum zu beseitigen und mit Mietern zu verhandeln, die ihre Miete nicht rechtzeitig zahlen konnten.

Zwar erhalte ich mit meinen Mietobjekten ein Einkommen, mit dem ich das alles bezahlen kann, allerdings gibt es weitaus passivere Investitionsmöglichkeiten. Die 150.000 US-Dollar, umgerechnet rund 151.800 Euro, die ich aus dem ersten Hausverkauf investieren muss, bringen zum Beispiel eine konstante Rendite von 9000 Dollar (9100 Euro) pro Jahr, vorausgesetzt, der Markt erzielt eine Rendite von sechs Prozent.

Wenn man bedenkt, dass ich mich dabei nie mit einem undichten Dach oder einem verstopften Waschbecken auseinandersetzen muss, ist das für mich eine Win-win-Situation.

Carlos Link-Arad
Carlos Link-Arad

Grund 2: Es ist oftmals schwierig, professionelle Hilfe zu finden

Die meisten von uns wissen, dass es für Unternehmen aller Branchen derzeit schwierig ist, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Auch wir mussten das schnell feststellen, als wir unsere erste leerstehende Immobilie für den Verkauf vorbereiteten.

Wisst ihr, wie schwierig es sein kann, Fachleute zu finden, die bereit sind, Trockenbaureparaturen durchzuführen? Maler? Jemanden, der einfache Handwerkaufgaben übernimmt?

Im Moment ist das absolut unmöglich, und es wird nur noch unmöglicher, wenn ihr die Fachleute sofort und ohne große Vorlaufzeit benötigt.

Mein Mann nahm sich daher schließlich eine ganze Woche frei, um grundlegende Handwerkerarbeiten rund um das Haus zu erledigen und die Innenräume zu streichen, bevor wir unsere Mietwohnung zum Verkauf anboten. Er musste sich dafür Urlaub nehmen, weil wir niemand anderen finden konnten. Dasselbe war auch bei jeder Reparatur der Fall, die wir in den vergangenen Jahren durchführen mussten.

Carlos Link-Arad
Carlos Link-Arad

Grund 3: Jeder Vermieter kann seine persönliche Horrorgeschichte erzählen

Der letzte Grund, warum wir verkaufen, ist die Tatsache, dass jeder Vermieter eine Horrorgeschichte zu erzählen hat. Wir warten regelrecht nur darauf, irgendwann wieder eine schlechte Erfahrung machen zu müssen.

Als eine Familie im Jahr 2009 aus einer unserer Immobilien auszog, die sie gemietet hatte, hinterließ sie einen Schaden von etwa 6000 Dollar, rund 6070 Euro. Zurück blieben nicht nur verschmutzte Böden, die erneuert werden mussten, sondern es fehlten auch alle Innentüren, Fenster waren zerbrochen und die Außentür kaputt.

Wir mussten beinahe alles in der Immobilie ersetzen, bevor wir sie wieder vermieten konnten, einschließlich Fußböden, Türen, mehrere Fenster und sogar die Küchenarbeitsplatten.

In den vergangenen Jahren hatten wir zum Glück nur zuverlässige und sorgfältige Mieter. Trotzdem hoffen wir ständig, dass sich ein Schaden wie in 2009 nicht mehr wiederholt. Daher verkaufen wir unsere Immobilien, bevor wir eine weitere schlechte Erfahrung machen können.

Als wir in unseren 20ern in Mietimmobilien investierten, dachten wir, die Mieteinnahmen würden es uns ermöglichen, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Jetzt, wo wir älter sind, haben wir festgestellt, dass es viele Möglichkeiten gibt, zu investieren, die viel passiver sind. Vermieter zu sein, lohnt sich für uns nicht mehr.

Eine unserer Immobilien wird in den kommenden Wochen verkauft. Derzeit arbeiten wir daran, den Verkauf der anderen Immobilie vorzubereiten. Sobald das geschehen ist, wollen wir unsere Gewinne in langweilige Indexfonds investieren. Jemals wieder zu vermieten, kommt für uns nicht infrage.

Dieser Text wurde aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.