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Wall Street schließt nach neuen Bestmarken uneinheitlich

Die Anleger hegen Hoffnung auf Corona-Staatshilfen. Die Digitalwährung Bitcoin befindet sich weiter auf einem Höhenflug und setzt zum Sprung über die 50.000er Marke an.

Die US-Börsen haben am Dienstag nach neuen Rekordständen uneinheitlich geschlossen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging mit 31.375 Punkten kaum verändert aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,1 Prozent auf 14.007 Punkte vor. Der breit gefasste S & P 500 büßte dagegen 0,1 Prozent auf 3911 Punkte ein. Händler verwiesen auf starke Firmenbilanzen und bevorstehende staatliche Hilfen, die die Kurse gestützt hätten. Der neue US-Präsident Joe Biden rechnet fest damit, dass der Kongress sein knapp zwei Billionen Dollar schweres Hilfspaket zur Abfederung der Coronavirus-Folgen nur mit leichten Änderungen absegnen wird.

„Wir haben in einer kurzen Zeit eine weite Strecke zurückgelegt“, sagte Portfoliomanager Josh Wein vom Vermögensverwalter Hennessy Funds. Die Wall Street werde ihren Anstieg aber wohl bald wieder fortsetzen. Auftrieb werde sie dabei von den erwarteten zusätzlichen Corona-Staatshilfen erhalten.

Die Digitalwährung Bitcoin setzte ihre Höhenflug fort und stieg um bis zu acht Prozent auf ein Rekordhoch von 48.214,99 Dollar. Damit rückt die psychologisch wichtige Marke von 50.000 Dollar in Reichweite. Den Startschuss für die aktuelle Rally gab die Bekanntmachung von Tesla, 1,5 Milliarden in die Bitcoin investiert zu haben.

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Kosmetik-Konzern Coty unter Druck

Viele Firmen säßen auf hohen Bargeld-Beständen, die ihnen wegen der ultra-niedrigen Zinsen nichts einbrächten, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Selbst wenn sie dem Tesla-Beispiel folgend weniger als ein Prozent dieses Geldes in Bitcoin steckten, könnte dies die Kurse in neue Höhen katapultieren. "Schließlich gibt es nur ein begrenztes Angebot an Bitcoin."

Gefragt waren auch Firmen aus dem Kryptowährungssektor und Unternehmen, die sich mit der Bitcoin & Co zugrundeliegenden Blockchain-Technologie befassen. So stiegen die Papiere von Riot, Mara und Silvergate um bis zu 22 Prozent.

Abwärts ging es dagegen für die Aktien von Coty, die um 15,1 Prozent abrutschten. Der Kosmetik-Konzern der deutschen Milliardärsfamilie Reimann verbuchte einenüberraschend starken Umsatzrückgang. Das operative Ergebnis und die Mittelzuflüsse hätten die Markterwartungen allerdings übertroffen, kommentierte Analystin Stephanie Wissink von der Investmentbank Jefferies. Außerdem ignorierten Anleger offenbar die Fortschritte bei den Einsparungen.

Die Rendite der 10-jährigen Treasuries sank auf 1,15 Prozent, während der Wert bei US-Staatsanleihen mit einer Lauftzeit von 30 Jahren Anleihe auf 1,93 Prozent abrutschte. Die Renditen bewegen sich invers zu den Kursen der Anleihen.

Blick auf die Einzelwerte

Unter den Einzelwerten standen die Aktien von DuPont mit einem Verlust von 3,0 Prozent im Anlegerfokus. Die Corona-Pandemie hatte den US-Spezialchemiekonzern im Vorjahr tief in die roten Zahlen gerissen. Für 2020 stand ein Verlust von knapp drei Milliarden Dollar in den Büchern, nachdem DuPont im Vorjahr noch rund eine halbe Milliarde Gewinn erwirtschaftet hatte. Im Schlussquartal sprang jedoch ein Gewinn heraus.

Die Papiere von Constellation Brands stiegen hingegen um 2,3 Prozent auf 233,80 US-Dollar. Die Analysten von Goldman Sachs hatten die Titel des Bier- und Spirituosenkonzerns in die „Conviction Buy List“ der besonders aussichtsreichen Investments aufgenommen und das Kursziel von 255 auf 275 Dollar erhöht.

Auf ein unterschiedliches Echo stieß hingegen ein möglicher Deal zwischen den Gendiagnostik-Spezialisten Quidel und Qiagen. Während Qiagen-Aktien in New York um 3,1 Prozent fielen, stiegen Quidel-Papiere um 1,5 Prozent. Am Vortag, als die Spekulationen erstmals kursierten, war die Kurstendenz genau gegenläufig gewesen. Von der Commerzbank hieß es, bei einer Fusion beider Unternehmen wäre die Abhängigkeit von coronarelevanten Umsätzen recht hoch. Dies berge „Herausforderungen“ mit Blick auf 2022.

Die Aktien von Boeing fielen um 1,3 Prozent. Das Wall Street Journal hatte berichtet, dass in einer Klage von Aktionären dem Aufsichtsrat des Flugzeugherstellers vorgeworfen wird, den damaligen Vorstandsvorsitzenden Dennis Muilenburg wegen der Sicherheit der 737 Max nicht ausreichend überprüft zu haben.

Um 6,2 Prozent rutschten die Aktien von Take-Two Interactive ab. Der Videospielhersteller gab einen Rückgang der bereinigten Quartalsumsätze bekannt und kündigte keine neuen Games. Das enttäuschte den Markt natürlich.

Die Aktien von Glu Mobile sprangen um etwa 33 Prozent nach oben. Grund ist ein 2,4 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot von Electronic Arts, dem Hersteller von Video- und Computerspiele. EA hat Spiele wie „Design Home“, „Covet Fashion“ und „MLB Tap Sports Baseball“ entwickelt. Glu ist vor allem für sein Online-Spiel „Kim Kardashian: Hollywood“ bekannt.

Einen noch größeren Kurssprung verzeichneten Tilray: Die Aktie steuerte mit einem Plus von zeitweise mehr als 50 Prozent auf den drittgrößten Tagesgewinn der Firmengeschichte zu. Der britische Arzneimittel-Händler Grow Pharma will medizinische Cannabis-Produkte von Tilray künftig in Großbritannien vertreiben.