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Schwarzer Freitag für den US-Arbeitsmarkt – doch der Dow Jones schließt im Plus

Der historisch rasante Anstieg der Arbeitslosenzahlen schockt die Anleger nicht. Sie blicken auf die positiven Signale der US-Handelsbeziehungen zu China.

Anleger in den USA haben am Freitag über einen historisch hohen Jobverlust im April hinweggesehen und sich auf positive Signale im Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China konzentriert.

Der Dow Jones Industrial baute seine Gewinne im Späthandel nochmals etwas aus und schloss 1,91 Prozent höher bei 24.331,32 Punkten. Er erreichte seinen höchsten Stand seit Ende April und schraubte sein Wochenplus nochmals kräftig nach oben. Trotz einer Kursdelle am Mittwoch hat der Leitindex der Wall Street in dieser Woche um zweieinhalb Prozent zugelegt.

Der S & P 500 stieg am Freitag um 1,69 Prozent auf 2929,80 Zähler. Die Technologiewerte im Nasdaq 100 verbuchten ihren fünften Gewinntag in Folge, der Auswahlindex stieg um 1,30 Prozent auf 9220,35 Punkte. Auf dem höchsten Stand seit dem 21. Februar hat er den Hauptteil des Corona-Crashs mittlerweile wieder ausgeglichen.

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Bereits zum Auftakt des letzten Handelstags der ersten Maiwoche hatte ein überraschender Anstieg der chinesischen Exporte die Anleger zu Käufen am US-Aktienmarkt ermutigt.

Die Arbeitslosenzahlen konnten die Anleger dann schon nicht mehr schocken – obwohl die Viruskrise in den USA für den massivsten Jobabbau seit der Zeit der Großen Depression in den 1930er-Jahren sorgt. „Die heutigen Nachrichten sind historisch erschütternd – aber angesichts einer Semi-Schließung der Volkswirtschaft war mit dieser Entwicklung zu rechnen“, fasste NordLb-Analyst Bernd Krampen zusammen.

Die Arbeitslosenquote schnellte nun nach Angaben des US-Arbeitsministeriums auf 14,7 Prozent hoch. Ökonomen hatten sogar eine Quote von 16 Prozent erwartet. Vor Beginn der Krise im Februar hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen, im März war sie auf 4,4 Prozent gestiegen.

Analysten hatten sogar mit noch dramatischeren Zahlen gerechnet. „Es gab aber Gerüchte, dass die Zahlen noch viel schlimmer sein könnten“, sagte Investmentstratege Darrell Cronk vom Vermögensverwalter Wells Fargo. Deswegen herrsche nun Erleichterung. „Der Markt atmet ein wenig durch, weil der schlechteste Bericht in der modernen Geschichte nicht noch schlechter war.“

Zudem klammern sich Investoren an die Hoffnung, dass die Notenbank weiter aus allen Rohren feuern wird, um eine tiefe Rezession zu vermeiden. „Die Kluft zwischen der heiteren Stimmung der Finanzmärkte und einer implodierenden Realwirtschaft wird von Tag zu Tag größer“, sagte Marios Hadjikyriacos, Investmentanalyst beim Online-Broker XM. „Die Wetten auf immer mehr Hilfen führen dazu, dass die Wall Street die Augen davor verschließt, wie katastrophal die Wirtschaftsdaten wirklich sind.“

Für Optimismus an den Börsen sorgte, dass Verhandlungsführer aus China und den USA von guten Fortschritten bei den Gesprächen über die Umsetzung des Handelsabkommens berichteten. Beide Seiten wollten auch zur Bewältigung der Gesundheitskrise enger zusammenarbeiten.

Zuletzt hatte es angesichts zunehmender Spannungen und gegenseitiger Anschuldigungen wegen der Coronavirus-Pandemie einige Warnsignale in den Handelsbeziehungen der Länder gegeben.

Blick auf die Einzelwerte

Bei den Einzelwerten stachen Aktien von Walt Disney mit einem Plus von 3,4 Prozent hervor. Der Andrang auf Tickets für die Wiedereröffnung von Disneyland Shanghai stimmte Anleger optimistisch. Der Park war im Zuge der Corona-Pandemie rund dreieinhalb Monate geschlossen.

Papiere des US-Fahrdienstes Uber stiegen um rund sechs Prozent. Das Unternehmen verzeichnet eine allmähliche Erholung bei Buchungen. Boeing legten 3,7 Prozent zu. Der Flugzeugbauer will noch in diesem Monat die Produktion des Modells 737 MAX anfahren, das nach zwei Abstürzen mit hunderten Toten am Boden bleiben musste.

Weiter aufwärts ging es mit Aktien von Tesla, die fünf Prozent auf 820 Dollar zulegten. Der Elekroauto-Bauer will die Produktion in seinem Werk in Kalifornien wieder aufnehmen. Bei dem allgemeinen Kursturz an den Börsen im Zuge der Corona-Krise waren die Papiere Mitte März noch für 360 Dollar zu haben gewesen.

Ein starkes Debüt gab es für den chinesischen Cloud-Service-Anbieter Kingsoft an der US-Börse. Die Papiere, die zu 17 Dollar ausgegeben worden waren, schlossen 40 Prozent höher bei 23,84 Dollar.

Mit Agenturmaterial