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Wall Street gibt Hoffnung auf Lösung im Handelsstreit auf – US-Indizes schließen im Minus

Kurz vor weiteren Handelsgesprächen hat sich der Ton zwischen den USA und China wieder verschärft. Das bekamen am Dienstag auch die Anleger an der Wall Street zu spüren.

Wenige Tage vor den wichtigen Handelsgesprächen zwischen den USA und China stoßen US-Anleger Aktien aus ihren Depots ab. Der Grund: Die Hoffnungen auf ein versöhnliches Ende sind nach verschiedenen Meldungen aus beiden Lagern deutlich gesunken. „Ich glaube nicht, dass es wirklich viel Hoffnung gibt, dass wir bald einen abgeschlossenen Deal sehen werden“, sagte Scott Brown, Chefökonom bei Raymond James. „Für Märkte kann es ausreichen, nur einen Stopp in der Eskalation zu sehen.“

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,2 Prozent im Minus bei 26.164,05, für den breiter gefassten S & P 500 ging es 1,6 Prozent auf 2.893,06 bergab. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büßte 1,7 Prozent auf 7.823,78 ein.

Ein Medienbericht über eine mögliche Beschränkung von US-Investitionen in China setzte auch den an der Wall Street notierten Aktien chinesischer Firmen zu. Die Titel der Onlinehändler Alibaba und JD.com verlieren zeitweise jeweils rund drei Prozent an Wert. Die Papiere des Suchmaschinen-Betreibers Baidu geben um rund zwei Prozent nach. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge will die US-Regierung vor allem Käufe chinesischer Aktien durch staatliche Pensionsfonds beschneiden.

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Doch nicht alle chinesischen Aktien werden auf die Verkaufsliste gesetzt. Ein kräftiges Absatzplus ermuntert Anleger zum Einstieg beim chinesischen Elektroautobauer Nio. Die in den USA notierten Aktien steigen um 7,8 Prozent. Die Papiere des US-Rivalen Tesla hingegen büßen 0,6 Prozent ein. Nio steigerte die Auslieferungen im dritten Quartal um 35 Prozent auf 4799 Fahrzeuge.

Weitere chinesische Firmen auf schwarzer Liste

Die US-Regierung kündigte an, neben dem Tech-Konzern Huawei weitere acht chinesische Unternehmen auf die sogenannte schwarze Liste setzen zu wollen. Die Folge: Nur noch amerikanische Firmen, die im Besitz einer Regierungsgenehmigung sind, dürfen noch Geschäfte mit den chinesischen Unternehmen tätigen.

Das Timing dieses Schrittes könnte nicht ungelegener kommen. Das untergräbt die Aussichten auf einen Durchbruch bei den Gesprächen dieser Woche zwischen US-Beamten und Vizepremier Liu He, Chinas führendem Handelsunterhändler.

Laut der chinesischen Zeitung „South Morning China Post“ wird die 13. Gesprächsrunde zwar diese Woche stattfinden, aber die chinesische Delegation plane bereits, ihren Aufenthalt in Washington um eine Nacht zu verkürzen, weil es keinen großen Optimismus für einen positiven Ausgang geben würde.

Die neue Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, hat am Dienstag vor drastischen Folgen der globalen Handelsstreitigkeiten für die Weltwirtschaft gewarnt. „2019 erwarten wir ein langsameres Wachstum in fast 90 Prozent der Welt. Die Weltwirtschaft befindet sich derzeit in einer synchronisierten Abkühlung“, sagte Georgiewa in ihrer Antrittsrede. „Dies bedeutet, dass das Wachstum in diesem Jahr auf den niedrigsten Stand seit Beginn des Jahrzehnts fallen wird.“

Handelsspannungen hätten die weltweiten Produktions- und Investitionstätigkeiten erheblich geschwächt. Es bestehe ein ernstes Risiko, dass sich das bald auf den Dienstleistungssektor und den Konsum auswirke. Die kumulativen Folgen von Handelskonflikten könnten eine Reduzierung des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 700 Milliarden US-Dollar bis 2020 oder um 0,8 Prozent bedeuten. „In diesem Szenario verschwindet die gesamte Wirtschaft der Schweiz“, so Georgieva.

Angesichts negativer Folgen des Zollkonflikts und der mauen Weltwirtschaft signalisiert die US-Notenbank Fed Bereitschaft zu einer weiteren Zinssenkung. Die Zentralbank werde „angemessen handeln“, um das Wachstum zu stützen, sagte Fed-Chef Jerome Powell am Dienstag auf einer Wirtschaftskonferenz in Denver.

Experten rechnen damit, dass die Fed Ende Oktober den dritten geldpolitischen Schritt nach unten in diesem Jahr folgen lassen wird. Die Fed, die Vollbeschäftigung und stabile Preise fördern soll, hat zuletzt im September den Leitzins auf die Spanne von 1,75 bis 2,0 Prozent heruntergesetzt. Powell signalisierte nun auch, dass die Fed ihre Bilanz wieder ausweiten und bald Maßnahmen beschließen wird, um dem Geldmarkt Impulse zu verleihen. Falls nötig, werde sie ihren geldpolitischen Werkzeugkasten „aggressiv nutzen“.

Die Ölpreise gaben vor den Handelsgesprächen zwischen den USA und China deutlich nach: Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) mit Lieferung im November fiel zeitweise um 1,5 Prozent auf 51,95 Dollar. Der Preis für die gleiche Menge der Nordseesorte Brent für Lieferung im Dezember sank um 1,3 Prozent auf 57,57 Dollar.

Der Volatilitätsindex Vix – das Angstbarometer der Wall Street – steigt zwischenzeitlich um knapp acht Prozent auf 19,41. Der Goldpreis steigt um 0,8 Prozent auf über 1500 Dollar, der Yen im Verhältnis zum US-Dollar wertete um 0,40 Prozent auf – beide spiegeln ein hohes Maß an Risikoaversion wider.

Mit Agenturmaterial.