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US-Börsen beenden schwarze Woche – Dow verliert am Freitag 4,6 Prozent

Die verschärften Ausgangsbeschränkungen in New York drücken auch die Stimmung an der Wall Street. Die US-Börsen beenden eine der schwärzesten Woche ihrer Geschichte.

Die optimistische Stimmung an der Wall Street hat am Freitag nur wenige Stunden gehalten. US-Aktienmärkte schlossen sich der Erholungstendenz an den europäischen und asiatischen Börsen nicht an und beendeten eine der schwärzesten Wochen ihrer Geschichte.

Die Kurse drehten ins Minus, weil viele Investoren angesichts verschärfter Ausgangsregelungen in Millionenstädten wie New York und London wieder nervös wurden und vor dem Wochenende das Risiko scheuten.

Der US-Leitindex Dow Jones schloss mehr als 900 Punkte beziehungsweise 4,6 Prozent tiefer auf 19.174 Zählern. Der technologielastige Nasdaq Composite sank um 3,8 Prozent auf 6880 Punkte. Der breit gefasste S & P 500 verlor 4,4 Prozent auf 2305 Punkte. Im Wochenvergleich brach der Dow um mehr als 17 Prozent ein, der Nasdaq um mehr als zwölf Prozent und der S & P fast 15 Prozent.

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Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo erließ neue Ausgangsbeschränkungen, damit mehr Bewohner des Bundesstaates zuhause bleiben und sich das Coronavirus weniger schnell ausbreiten kann. Damit reduzieren sich auch die Optionen des täglichen Shoppings.

„Ich glaube, wir sind noch lange nicht über den Berg“, sagte Portfoliomanager Lamar Villere vom Vermögensverwalter Villere Balanced Fund. „Die meisten Menschen sind noch nicht auf das Coronavirus getestet worden, sodass der Umfang der Ausbreitung nicht bekannt ist oder nicht verstanden wird. Wenn diese Zahl steigt, besteht die Möglichkeit einer zunehmenden Vorsicht bei den Investoren.“

Eine Reihe zusätzlicher geldpolitischer Maßnahmen der US-Zentralbank hatte bereits am Donnerstag die US-Börsen gestützt. Anleger rechnen nun mit weiteren geldpolitischen Maßnahmen in den nächsten Tagen, wenn der Senat ein Ein-Billionen-Dollar-Paket beschließt, das direkte Finanzhilfe für die Amerikaner beinhaltet.

Die Volatilität an den Finanzmärkten in allen Regionen und Anlageklassen ist auf Rekordniveau, haben die Analysten des US-Börsenindexbetreibers S & P Global festgestellt. Der einzige Vergleich für den Ausverkauf an den Märkten sei historisch gesehen der Finanzcrash von 2008 gewesen.

Am Freitag war das Handelsvolumen an den US-Börsen aber auch wegen des sogenannten Hexensabbat besonders hoch. An dem Tag fallen Optionen und Termingeschäfte, sodass Anleger versuchen, die Kurse in die für sie günstige Richtung zu bugsieren.

Einmal mehr wichen Investoren zum Wochenschluss an den US-Anleihemarkt aus. Die Rendite für Bonds mit zehnjähriger Laufzeit fielen auf den niedrigsten Wert dieser Woche. Der US-Dollar gab zugleich nach. Am Ölmarkt gerieten die Preise für die Nordseesorte Brent und US-Leichtöl erneut unter Druck, nachdem sich Hoffnungen auf ein Eingreifen von US-Präsident Donald Trump zur Beilegung des Preiskriegs zwischen Saudi-Arabien und Russland zunächst nicht erfüllten. Vor allem die US-Firmen in der Schieferölindustrie leiden unter der Rabattschlacht am Ölmarkt.

Blick auf die Einzelwerte

Die in den vergangenen Tagen mit am stärksten gebeutelten Aktien von Fluggesellschaften setzten am Freitag zu einer Erholung an. American Airlines stiegen um knapp ein Prozent und United Airlines gar um gut 15 Prozent.

Die Anteilsscheine von MGM Resorts legten rund 23 Prozent zu und führen damit die Liste der Fluggesellschaften, Hotels und Kreuzfahrtgesellschaften an.

Für die Aktien von General Electric ging es um 0,6 Prozent aufwärts. Die US-Wettbewerbsbehörde genehmigte den Verkauf des Biopharma-Geschäfts des Mischkonzerns an den Konkurrenten Danaher. Dessen Papiere verloren 0,3 Prozent.

Rasant aufwärts ging es für Genmark mit einem Kurssprung um rund 30 Prozent. Die US-Notfallzulassung eines Coronavirus-Tests löste einen Run auf die Titel aus.

Die Aussicht auf den Einsatz eines Malaria-Mittels zur Bekämpfung des Coronavirus bescherte dem Hersteller Mylan ein Plus von 2,6 Prozent. Der Pharmafirma zufolge ist das Medikament zwar noch nicht zum Einsatz gegen den Erreger Covid-19 zugelassen, die Weltgesundheitsorganisation WHO betrachte die Arznei als Kandidaten hierfür. Die Produktion des Mittels werde hochgefahren.

Für die Aktien von General Electric ging es um 0,6 Prozent aufwärts. Die US-Wettbewerbsbehörde genehmigte den Verkauf des Biopharma-Geschäfts des Mischkonzerns an den Konkurrenten Danaher. Dessen Papiere verloren 0,3 Prozent.

Bei Uber, die um 4,1 Prozent anzogen, machte sich eine Hochstufung der Aktien auf „Overweight“ durch Wells Fargo positiv bemerkbar. Zudem versicherte das Unternehmen, über ein solides Finanzpolster zu verfügen.

Die Boeing-Aktie gewann zunächst über drei Prozent, nachdem sie sich vier Tage lang angesichts eines vollständigen Zusammenbruchs im Luft- und Raumfahrtsektor, der durch die Coronavirus-Pandemie zum Stillstand gekommen war, im freien Fall befunden hatte. Zum Handelsschluss schlossen die Wertpapiere im Zuge des schwächeren Gesamtmarktes 2,76 Prozent im Minus.

Das Aussetzen des geplanten Aktienrückkauf-Programmes brockte dem US-Telekommunikationskonzern AT & T ein Minus von fast neun Prozent ein. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie für das Unternehmen seien weiter ungewiss, teilte der Konzern mit.

Die Papiere von Sysco schossen dank anhaltender Übernahmespekulationen zunächst um rund 12 Prozent nach oben, büßten den Gewinn aber komplett ein und schlossen knapp fünf Prozent tiefer. Der Chef des deutschen Handelskonzern Metro, Olaf Koch, zeigte sich laut „Manager Magazin“ offen für eine Übernahme durch den US-Großhändler und bestätigte erstmals Gespräche zwischen den beiden Unternehmen.

Der Eurokurs rutschte im US-Handel unter die Marke von 1,07 US-Dollar, nachdem er im europäischen Geschäft darüber notiert hatte. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0665 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0707 (Donnerstag: 1,0801) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9340 (0,9258) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen kletterten um 2 21/32 Punkte auf 106 1/32 Punkte nach oben. Sie rentierten mit 0,87 Prozent.

Mit Agenturmaterial