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Wall Street bleibt auf Erholungskurs – Warner Music feiert erfolgreiches Börsendebüt

Mit Erleichterung registrieren Investoren das gesunkene Gewaltpotential in den USA. Auch neue Konjunkturdaten und Warner Musics Börsengang überraschen positiv.

In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange. Foto: dpa
In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange. Foto: dpa

Positive Signale aus der Wirtschaft haben die Erholungsrally an den US-Börsen auch am Mittwoch weiter getrieben. Der Leitindex Dow Jones Industrial übersprang bereits im frühen Handel die Marke von 26.000 Punkten und schloss mit plus 2,1 Prozent auf 26.269,89 Punkten. Für den marktbreiten S & P 500 ging es um 1,36 Prozent auf 3.122,87 Zähler hoch. Der technologielastige Nasdaq 100 kam dicht an sein im Februar erreichtes Rekordhoch heran und beendete den Handel mit plus 0,49 Prozent auf 9.704,69 Punkten.

Mut machten Investoren unter anderem die Beschäftigungsdaten der privaten US-Arbeitsagentur ADP. Zwar wurden im Mai knapp drei Millionen Jobs gestrichen. Analysten hatten aber einen rund drei Mal so hohen Wert befürchtet. Das Barometer für die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem US-Dienstleistungssektor sowie der Auftragseingang der Industrie fielen ebenfalls besser aus als erwartet. „Es setzt sich die Einschätzung durch, dass das Schlimmste nun vorüber ist“, sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets.

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Ein weiterer Stimmungsaufheller waren angehobene Geschäftsziele von Microchip Technology für das laufende Quartal. Die Chipfirma begründete ihren Schritt mit nachlassenden Liefer-Engpässen und einer wieder anziehenden Kundennachfrage. Microchip-Aktien stiegen um 12,3 Prozent.

Mit Erleichterung registrierten Investoren zudem, dass die Gewalt bei den Protesten in den USA nachlasse, sagte Analyst Connor Campbell vom Brokerhaus Spreadex. Außerdem setzten sie darauf, dass die aktuellen Spannungen zwischen den USA und China bald wieder nachließen. „Kombiniert mit der Lockerung der Coronavirus-Restriktionen rund um den Globus schiebt das die Märkte an“, ergänzte Campbell.

Die Plattenfirma Warner Music stemmte mitten in der Corona-Krise den größten Börsengang in den USA im laufenden Jahr. Der erste Kurs lag mit 27 Dollar klar über dem Ausgabepreis von 25 Dollar. Noch klarer darüber lag der Schlusskurs mit 30,12 Dollar. Warner Music hatte die Anzahl seiner angebotenen Aktien von 70 Millionen auf bis zu 77 Millionen angehoben. Damit gelang es den Investoren gut 1,9 Milliarden Dollar am Markt einzusammeln.

Die starke Nachfrage gilt als Beweis für das steigende Interesse von Investoren an Börsendebüts, die im März mit Ausbreitung von Covid-19 zum Erliegen kamen. Ursprünglich wollte das Unternehmen, das Künstler wie Cardi B, Ed Sheeran und Bruno Mars unter Vertrag hat, am Dienstag Details zu der Neuemission bekanntgeben.

Für Aufsehen sorgte ein „New York Times"-Bericht, wonach fünf Pharmakonzerne von der US-Regierung für die Finalrunde auf der Suche nach einem Corona-Impfstoff ausgesucht wurden. Von dem Blatt genannt wurden Moderna, AstraZeneca in Verbindung mit der Universität Oxford, Johnson & Johnson, Merck & Co und Pfizer. Moderna-Titel zogen vorübergehend 3,9 Prozent an, die in den USA gelisteten Papiere von AstraZeneca schlossen 0,5 Prozent. Auf der Verliererseite standen dagegen Inovio Pharmaceuticals und Novavax, die jeweils mehr als zehn Prozent einbrachen. Der Zeitung zufolge zählen die beiden aber nicht zu den Favoriten der US-Regierung.

Blick auf die Einzelwerte

Campbell Soup: Hamsterkäufe im Zuge der Virus-Pandemie haben dem US-Lebensmittelhersteller einen kräftigen Umsatzanstieg beschert. Daher hob der Hersteller von Dosensuppen, Prego-Pasta-Saucen und Goldfisch-Crackern seine Gewinn- und Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 an. Durch die gestiegene Nachfrage nach verpackten Lebensmitteln erwartet Campbell Soup nun ein Wachstum des Nettoumsatzes zwischen 5,5 Prozent und 6,5 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Im dritten Quartal, das am 26. April endete, war der Nettoumsatz bereits um etwa 15 Prozent auf 2,24 Milliarden US-Dollar gestiegen. Die Aktien verloren aber 6,13 Prozent. Die angehäuften Vorräte dürften schrittweise wieder abgebaut werden und damit die Nachfrage vorübergehend belasten.

Coty: Mit einem Kursplus von 13,4 Prozent gehörten auch die Titel von Coty zu den Favoriten. Die „Wella"-Mutter verhandelt nach eigenen Angaben mit dem Reality-TV-Star Kim Kardashian über eine Zusammenarbeit bei einer Kosmetik-Kollektion. Der Konzern hält bereits die Mehrheit an der Makeup- und Hautpflege-Marke von Kardashinas Halbschwester Kylie Jenner.

Microchip Technology: Die Aktien stiegen um sieben Prozent, nachdem der Chiphersteller seine Prognose für Umsatz und Gewinn im laufenden Quartal angehoben hatte.

Lyft: Die Papiere des Fahrdienst-Vermittlers legten um 8,9 Prozent zu, nachdem sie im Mai einen sprunghaften Anstieg der Fahrten auf ihrer Plattform im Vergleich zum Vormonat gemeldet hatte, unterstützt durch ein starkes Wachstum in Städten, in denen die durch Coronaviren verursachten Beschränkungen gelockert wurden.

Zoom: Die Rekordrally von Zoom Video geht weiter. Die Bestmarke lautet nun 224,46 Dollar. Aus dem Handel gingen die Titel mit plus 7,59 Prozent. Der Anbieter von Software für Video-Konferenzen hatte am Vorabend nach Handelsschluss über ein außerordentlich starkes erstes Geschäftsquartal berichtet. Zugleich hatte das erst im April 2019 zu 36 US-Dollar je Aktie an die Börse gegangene Unternehmen seine Umsatzprognose für das Gesamtgeschäftsjahr 2020/21 verdoppelt. RBC-Analyst Analyst Alex Zukin empfiehlt nun die Zoom-Aktie zum Kauf und verdoppelte sein Kursziel auf 250 Dollar.

Boeing: Die Titel von Boeing gewannen knapp 13 Prozent. Auslöser der Rally war der Einstieg des Hedgefonds Third Point des Milliardärs Daniel Loeb bei dem Flugzeugbauer. Insidern zufolge will sich Loeb hier allerdings nicht wie bei anderen Beteiligungen aktiv in die Firmenpolitik einmischen. Die Boeing-Kursverluste seit Ende März sind nun erst einmal weitgehend aufgeholt.