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Technologie-Titel ziehen Wall Street ins Plus – Apple ist nun wertvollstes Unternehmen der Welt

Die Aktien der großen Tech-Konzerne sind aufgrund ihrer guten Quartalszahlen bei den US-Anlegern begehrt. Unsicherheit gibt es weiter über das auslaufende Corona-Hilfspaket.

In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange. Foto: dpa
In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange. Foto: dpa

Nach einer Berg- und Talfahrt haben die drei wichtigsten US-Aktienindizes zum Wochenausklang ein Plus vorgelegt. In allen drei war Apple das Zugpferd: Nach den viel beachteten Geschäftszahlen großer Technologie-Titel am Vortag schloss der iPhone-Hersteller am Freitag 10,5 Prozent im Plus. Damit zog Apple am Ölförderer Saudi Aramco vorbei und ist jetzt das wertvollste Börsenunternehmen der Welt. Das Unternehmen schloss mit einer Marktbewertung von 1,84 Billionen Dollar, Saudi Aramco schloss zuletzt mit einer Bewertung von 1,76 Billionen.

Die Facebook-Aktie stieg um mehr als acht Prozent. „Die Ergebnisse waren einfach fabelhaft, einfach so stark“, sagte Tim Ghriskey, Investmentstratege von Inverness Counsel. Allerdings begrenzte der Streit im US-Kongress über eine nächste Runde der Corona-Hilfen die Gewinne.

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Der Dow Jones legte um 0,4 Prozent auf 26.428 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq rückte 1,5 Prozent auf 10.745 Punkte vor, der breit gefasste S & P 500 0,8 Prozent auf 3271 Punkte. Auf Wochensicht stieg der S & P um 1,7 Prozent und die Nasdaq um 3,7 Prozent, während der Dow um knapp 0,2 Prozent fiel. Im ganzen Monat Juli stiegen alle drei Indizes: Der S & P um 5,5 Prozent, die Nasdaq 6,8 Prozent und der Dow um 2,4 Prozent.

Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte vor allem deshalb, da die Quartalsergebnisse von Apple, Amazon, Facebook zeigen, dass die Tech-Branche in einer Pandemie florieren kann. Während der Großteil der übrigen Wirtschaft leidet, werden Kunden immer abhängiger von digitalen Dienstleistungen und Produkten.

Seit dem Tiefststand im März hat der Nasdaq 100 etwa vier Billionen Dollar an Marktwert hinzugewonnen. Er steht kurz davor, zum zehnten Mal in Folge die Benchmark-Marke zu schlagen – die längste Siegesserie seit 20 Jahren.

Die Wall Street beendete den Freitag so, wie sie ihn begonnen hatte: Anfangs konzentrierten sich die Anleger auf die am Vorabend präsentierten Ergebnisse von Amazon, Facebook, der Google-Mutter Alphabet und Apple. Das verhalf den Börsen zunächst zu Gewinnen. „Zu früh sollten sich die Schnäppchenjäger jedoch auch nicht die Hände reiben“, warnte allerdings Timo Emden vom gleichnamigen Analysehaus. „Die schwelende Corona-Pandemie dürfte den Investoren weiterhin unruhige Nächte bereiten.“ Im weiteren Verlauf gewann die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Epidemie zunächst die Oberhand.

Steigende Infektionszahlen

Die Zahlen der Neuinfektionen steigen in vielen Ländern wieder stärker. In den USA haben sich inzwischen mehr als 4,4 Millionen nachweislich mit dem Erreger angesteckt. Hier dürfte am Freitag ein wichtiges Hilfspaket für Arbeitslose auslaufen, weil sich der Kongress nicht auf eine Fortsetzung einigen konnte.

Unterdessen hat die Konsumfreude der US-Verbraucher im Juni weiter zugenommen. Den zweiten Monat in Folge stieg der private Verbrauch. Er legte im Juni um 5,6 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten mit 5,5 Prozent gerechnet, nachdem im Mai ein Rekordplus von 8,5 Prozent herausgesprungen war.

Die Corona-Krise hatte im Frühjahr einen Konjunktursturz in den USA ausgelöst. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im zweiten Quartal um 9,5 Prozent, wobei insbesondere der Konsum in Zeiten des Lockdowns einbrach.

Mittlerweile hat eine Erholung eingesetzt, doch trübt eine Welle von Corona-Neuinfektionen die Konjunkturaussichten und die Konsumstimmung. Das Barometer des Forschungsinstitut Conference Board fiel im Juli, wobei insbesondere die Erwartungen der Verbraucher deutlich pessimistischer ausfielen als im Vormonat.

„Unter den Anlegern wächst die Sorge, dass sich die konjunkturelle Erholung vom Corona-Schock in die Länge ziehen könnte“, sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Brokerhaus AxiTrader. „Es braucht nicht einen kompletten Lockdown, um die Wirtschaft wieder in Gefahr zu bringen.“

Einzelwerte im Fokus

Der zweitgrößte US-Ölmulti Chevron hat inmitten der Corona-Krise den größten Quartalsverlust seit Jahrzehnten erlitten. In den drei Monaten bis Ende Juni geriet der Konzern unter dem Strich mit 8,3 Milliarden US-Dollar (7,0 Mrd Euro) in die roten Zahlen, wie er am Freitag im kalifornischen San Ramon mitteilte. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte Chevron noch 4,3 Milliarden Dollar verdient. Die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie hätten die Nachfrage und die Preise an den Rohstoffmärkten stark gedrückt, sagte Chevron-Chef Michael Wirth. Die Aktie reagierte mit einem Kursrutsch von 2,7 Prozent.

Auch Exxon Mobil verzeichnete im zweiten Quartal einen Verlust in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar, der tiefste in der neueren Geschichte des Unternehmens. Die Papiere drehten allerdings im Tagesverlauf ins Plus und schlossen 0,5 Prozent höher.

Öl ist zum leistungsschwächsten Sektor der US-Aktienmärkte geworden, da wirtschaftliche, politische und strukturelle Bedrohungen die Grundlagen der Erdölindustrie gefährden. Pauschale Entlassungen, Budgetkürzungen und Projektstornierungen haben nicht ausgereicht, um den Niedergang der Branche aufzuhalten, da fliehende Investoren Energie zur schlechtesten Investition im S & P 500-Index in diesem Jahr machten.

Schwächster Wert im Dow waren die Anteilscheine von Caterpillar, die 2,8 Prozent einbüßten. Der Baumaschinen-Hersteller schnitt zwar trotz eines Umsatz- und Gewinneinbruchs im zweiten Quartal besser ab als von Experten erwartet. Allerdings machte das Unternehmen den Anlegern mit Blick auf eine schnelle Erholung der Nachfrage nur wenig Hoffnung.

Mit Agenturmaterial