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Wall Street nach US-Wahl weiter im Auftrieb – Tech-Werte erneut Favoriten

Der ungewisse Ausgang der US-Wahl bleibt Hauptthema an den Finanzmärkten. Der Dow Jones und der S & P 500 legen zur Eröffnung jeweils gut ein Prozent zu.

Am Tag zwei nach der US-Wahl geht die Rally an der Wall Street weiter. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 1,95 Prozent bei 28.390,18 Punkten. Damit summiert sich das Plus in dieser Woche nun bereits auf rund sieben Prozent, womit der Leitindex seinen 6,5-prozentigen Verlust aus der Vorwoche mehr als wettmachte. Der marktbreite S & P 500 gewann am Donnerstag 1,95 Prozent auf 3510,45 Punkte. Der Nasdaq 100 rückte um 2,56 Prozent auf 12.078,07 Zähler vor.

In der Hoffnung auf eine Fortsetzung des wirtschaftspolitischen Status Quo in den USA decken sich weitere Anleger mit Aktien ein. „Mit einem Biden-Sieg und einer republikanischen Mehrheit im Senat wird die neue Regierung Schwierigkeiten haben, viele ihrer geplanten Programme zu verabschieden“, sagte Rich Weiss, Chef-Anleger beim Vermögensverwalter American Century. „Dies ist aus Sicht des Marktes das 'beste' Ergebnis, da es die größte Stabilität verleiht.“

Joe Biden, dem Herausforderer von US-Präsident Donald Trump, fehlen im Wahlgremium nur noch wenige Stimmen für den Einzug ins Weiße Haus. Seine Demokraten verfehlten jedoch ihr Ziel, neben dem Repräsentantenhaus auch im Senat die Mehrheit zu erringen. Damit seien Vorhaben wie eine strengere Regulierung oder Steuererhöhungen vom Tisch, sagte Fondsmanager Michele Pedroni vom Vermögensverwalter Decalia. Allerdings würden die erhofften zusätzlichen Hilfen zur Abfederung der Coronavirus-Folgen geringer ausfallen als gedacht. In der Hoffnung auf eine Fortsetzung des wirtschaftspolitischen Status Quo in den USA decken sich weitere Anleger mit Aktien ein. „Die Märkte bevorzugen eine gespaltene Regierung“, sagte Anlagestratege Brian Levitt vom Vermögensverwalter Invesco. Dies dämpfe die Sorgen vor Steuererhöhungen, umfangreichen Investitionen in erneuerbare Energien oder Änderungen an der Krankenversicherung.

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Joe Biden, dem Herausforderer von US-Präsident Donald Trump, fehlen im Wahlgremium nur noch wenige Stimmen für einen Einzug ins Weiße Haus. Seine Demokraten verfehlten jedoch ihr Ziel, neben dem Repräsentantenhaus auch im Senat die Mehrheit zu erringen. (Aktuelles zur Wahl lesen Sie in unserem Newsblog)

Damit sei eine strengere Regulierung der Wirtschaft vom Tisch, sagte Portfoliomanager Justin Onuekwusi vom Vermögensverwalter Legal & General. „Das ist ein riesiger Positiv-Faktor und wiegt die Wahrscheinlichkeit eines kleineren Konjunkturpakets auf.“ Schwindende Furcht vor Kartell-Ermittlungen verhalf großen Technologiekonzernen wie Amazon oder Apple zu Kursgewinnen von jeweils mehr als zwei Prozent.

Zur Abfederung der Coronavirus-Folgen werde aber die US-Notenbank in die Bresche springen, sagte Chris Beauchamp, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses IG. „Die Fed wird ihre Wertpapierkäufe wohl mit einem matten Seufzer ausweiten müssen, um die Zeit zu überbrücken, bis ein Hilfspaket der Regierung verabschiedet ist.“ Sie werde am Donnerstag aber noch nicht aktiv werden, prognostizierte Dirk Steffen, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank. Ähnlich wie die Europäische Zentralbank (EZB) werde sie die Tür für neue Geldspritzen im Dezember aufstoßen.

Diese Aussicht setzte der Weltleitwährung erneut zu. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, fiel um 0,6 Prozent. Gleichzeitig deckten sich Anleger mit Gold ein, das sich um 2,3 Prozent auf 1947 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) verteuerte. Das Edelmetall dient häufig als Absicherung gegen Inflation.

Börsianer schließen Unruhen nicht aus

Einige Börsianer warnten allerdings davor, angesichts des knappen US-Wahlausgangs auf eine reibungslose Machtübergabe zu vertrauen. Trump werde sich verbissen an die Macht klammern, prophezeite Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. „Wir stehen am Rande eines Bürgerkrieges und es ist nur eine Frage der Zeit, bis Trump die Pforten hierfür öffnet.“

In mehreren US-Städten zogen sowohl Trump- als auch Biden-Anhänger auf die Straßen, einige von ihnen mit Waffen. Gleichzeitig brachte Trump seine Anwälte in Stellung, um die laufende Auszählung in einigen Bundesstaaten zu stoppen oder um eine Neuauszählung durchzusetzen.

Am US-Aktienmarkt stiegen die Papiere von Qualcomm um gut 15 Prozent auf ein Rekordhoch von 148,80 Dollar, nachdem der Chip-Hersteller für das laufende Quartal einen Umsatz über Markterwartungen in Aussicht gestellt hatte. Das Unternehmen gehöre zu den Profiteuren der Umstellung auf den neuen Mobilfunkstandard 5G, für dessen Nutzung neue Mobiltelefone notwendig seien, schrieben die Analysten vom Vermögensverwalter Canaccord Genuity.

Gefragt waren auch die Titel von General Motors (GM), die sich um zwei Prozent verteuerten. Dank des reißenden Absatzes profitabler Pickups und SUV machte der Autobauer einen überraschend hohen Quartalsgewinn. Die Gewinnmarge von 15 Prozent sei beeindruckend, lobte Analyst Philippe Houchois von der Investmentbank Jefferies.

Blick auf die Einzelwerte

General Motors: Der Autobauer General Motors (GM) erholt sich dank boomender SUV- und Pick-up-Verkäufe schneller als erwartet vom Corona-Schock: Er verdiente im dritten Quartal schon wieder glänzend. Die Aktien stiegen um 5,4 Prozent.

Qualcomm: Die Aktien des Chipherstellers sprangen dank starker Quartalszahlen um 12,8 Prozent hoch. Der Konzern profitierte im vergangenen Quartal stark vom aufkommenden Geschäft mit dem superschnellen 5G-Mobilfunk. Qualcomm ist unter anderem der wichtigste Anbieter von 5G-Funkmodems - und konnte sich einen Platz in Apples neuen iPhones sichern, obwohl die Firmen lange in einen Patentstreit verwickelt waren. Das Unternehmen gehöre zu den Profiteuren der Umstellung auf den neuen Mobilfunkstandard 5G, für dessen Nutzung neue Mobiltelefone notwendig seien, schrieben die Analysten vom Vermögensverwalter Canaccord Genuity.

Alibaba: Die in New York gelisteten Titel des chinesischen Amazon-Rivalen Alibaba verloren 2,7 Prozent. Der Online-Händler konnte sich zwar im dritten Quartal deutlich von den zeitweisen Folgen der Corona-Krise erholen. Der Umsatz lag im dritten Quartal mit gut 155 Milliarden chinesischen Yuan (20 Milliarden Euro) 30 Prozent über dem Vorjahreswert, wie das Unternehmen am Donnerstag in Hangzhou mitteilte. Doch im Trubel um den geplatzten Börsengang des Finanzablegers Ant Group sorgte ein Bericht der „Financial Times“, wonach sich der IPO um mindestens ein halbes Jahr verzögern dürfte, für Moll-Stimmung.

Am Dienstag war die Aktie von Alibaba deutlich unter Druck geraten, nachdem bekannt geworden war, dass aus dem Börsengang von Ant erst einmal nichts wird. Am Mittwoch gab die Aktie im Handelsverlauf weitere 5,05 Prozent nach.

Merck: Der US-Pharmakonzern baut sein Geschäft mit Krebsmedikamenten mit der Übernahme der kalifornischen Biotechfirma VelosBio aus. Dafür legt Merck & Co 2,75 Milliarden Dollar auf den Tisch. Der Abschluss des Zukaufs wird bis Jahresende erwartet. Merck hatte zuletzt eine Reihe von Deals vereinbart, um sein Portfolio an Krebsarzneien auszubauen und die Abhängigkeit von seinem Blockbuster, der Krebsimmuntherapie Keytruda, zu verringern. Merck & Co sanken als Schlusslicht im Dow um 0,2 Prozent.

Mit Agenturmaterial von Reuters und dpa.