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VW verkauft vier Millionen Autos in China

VW will in China von der dortigen E-Auto-Politik profitieren. Schon in zwei Jahren will der Konzern dort rund 400.000 Batterie- und Hybrid-Fahrzeuge, auch New Energy Vehicles (NEVS) genannt, verkaufen. 2025 sollen es 1,5 Millionen E-Autos pro Jahr sein, sagte VW-China-Chef Jochem Heizmann am Dienstag vor Journalisten in Peking. Der Markt für Elektro-Autos sei ein Markt, der sich in China dank staatlicher Hilfen schneller als in Europa entwickelt.

Um die E-Mobilität-Offensive umzusetzen, auch „Roadmap E“ genannt, will der Konzern insgesamt zehn Milliarden Euro allein in China investieren. In den kommenden sieben Jahren plant VW 40 vor Ort produzierte NEV-Marken auf dem hiesigen Markt einzuführen.

Erst letzten November hatte der deutsche Autohersteller die Marke Ezia gegründet, mit der man dem chinesischen Kunden einen „intelligenten Verkehrsservice“ anbieten möchte. In Europa heißt das Gegenstück Moia. Gemeint damit sind zum Beispiel Fahrtenvermittlungen, das Finden von Ladesäulen oder der sprachgesteuerte Assistent.

So wies Heizmann auf die 180 Millionen US-dollar teure Kooperation mit dem chinesischen Start-Up Mobvoi hin. Das Unternehmen hatte sich einen Namen mit der Entwicklung des Systems zur Spracherkennung gemacht. Künftig sollen alle VW-Autos für den chinesischen Markt mit einer Software ausgestattet werden, die auf Kommandos einer im Auto befindlichen Person hört. Schalter und Hebel könnten dadurch langfristig überflüssig werden.

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Die chinesische Regierung hat eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, um den Verkauf von Autos mit alternativen Antrieben anzukurbeln. In von Smog geplagten Großstädten wie Peking und Shanghai ist kaum noch an neue Nummernschilder für Autos mit Benzinmotor zu kommen. Käufer von E-Autos profitieren kräftig von staatlichen Subventionen. Zudem verordnete die Regierung im September eine Produktionsquote. Nach einem Punktesystem müssen demnach ab 2019 zehn Prozent der hergestellten Fahrzeuge über einen Hybridantrieb oder einen reinen Elektromotor verfügen.

Stärkster Treiber blieben aber die in China extrem beliebten SUVs. Die Nachfrage nach den kompakten Geländewagen sei so groß, dass sie bald die Hälfte der Gesamtverkäufe ausmachen könnten. Nach Rekorden im vergangenen Jahr rechnet Volkswagen auch 2018 mit einem starken Wachstum in China. „Wir sind ziemlich zuversichtlich“, sagte Heizmann. Man wolle in den kommenden zwölf Monaten mindestens so schnell wie der Gesamtmarkt wachsen, der laut Heizmanns Erwartung ähnlich wie im Vorjahr um rund vier Prozent zulegen dürfte. Für den Jahresanfang gehe man aber erst einmal von einem langsamen Wachstum aus, da die chinesische Regierung ihre E-Auto Kaufzulagen schrittweise abschaffen wird.

Heizmann bestätigte am Dienstag, dass Batterien für die E-Autos nach chinesischen Regeln bei heimischen Anbietern eingekauft werden müssen, und nicht aus dem Ausland eingeführt werden dürfen. Derzeit benutze VW für Autos, die auf dem chinesischen Markt vertrieben werden, hauptsächlich Batterien des chinesischen Herstellers Contemporary Amperex Technologie (CATL). Das Unternehmen hat bisher mehr als 110 Millionen Euro an staatlichen Subventionen einstreichen können und 2016 insgesamt 6.80GWh an Batterien verkauft, unter anderem durch Zulieferungs-Arrangements mit VW und BMW.

Westliche Diplomaten und Branchenbeobachter sehen darin einen Versuch Pekings, nicht nur zum Weltmarktführer in der E-Mobilität zu werden, sondern auch die vorgelagerte Produktion von Batterien zu dominieren. Heizmann „schließe prinzipiell nicht aus“, dass Batterien aus China künftig auch in E-Autos für Deutschland und andere Märkte verbaut würden.

Als derzeit größte „Herausforderung“ in China sah der VW-Vorstand jedoch nicht die Umsetzung der E-Quote, sondern Vorgaben der chinesischen Regierung zum Spritverbrauch. Demnach dürfe die gesamte Fahrzeugflotte eines Herstellers ab 2020 im Durchschnitt nicht mehr als fünf Liter auf 100 Kilometern verbrauchen.

Der VW-Konzern hatte im vergangenen Jahr 4,18 Millionen Autos auf seinem wichtigsten Absatzmarkt verkauft und lag damit erstmals in China über der Marke von vier Millionen verkauften Fahrzeugen.
Mitte Januar hatte der Autobauer angekündigt, erstmals auch in China gebaute Autos in andere Länder exportieren zu wollen. Erste Fahrzeuge aus chinesischer Fabrikation sollen bereits im Januar auf die Philippinen geliefert werden. Später sollen weitere Länder folgen.