VW-Chef stößt mit Topmanagement-Kandidaten auf Widerstand

(Bloomberg) -- Der Chef der Volkswagen AG hat informierten Kreisen zufolge Probleme, für seine Wunschkandidaten im Topmanagement die Unterstützung des Aufsichtsrats zu erhalten.

Wie zu hören ist, widersetzt sich der Betriebsrat von VW Herbert Diess’ Vorschlägen für die Nachfolge von Finanzchef Frank Witter und die Besetzung des vakanten Posten des Einkaufschefs. Beide Positionen gelten als entscheidend für die Bemühungen des CEO, die Kosten zu senken und die Effektivität des Konzerns zu erhöhen, der gerade einen 150 Milliarden Euro schweren Investitionsplan beschlossen hat.

In Gesprächen mit wichtigen Stakeholdern hat Diess eine Verlängerung seines Vertrages über 2023 hinaus in Aussicht gestellt. Die dafür notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit im Aufsichtsrat dürfte informierten Personen zufolge jedoch schwer zu erreichen sein. Normalerweise wird der Vertrag ein Jahr vor seinem Ablauf verlängert.

Finanzchef Witter, 61, will sein Amt aus persönlichen Gründen Ende Juni 2021 aufgeben. VW sucht zudem nach einem neuen Einkaufschef, nachdem Stefan Sommer das Unternehmen Ende Juni dieses Jahres verlassen hat, nach weniger als zwei Jahren im Job.

Sprecher von Volkswagen und Betriebsrat lehnten Stellungnahmen ab. Sprecher der Familien Porsche und Piech, die 53% der Stimmrechte besitzen, antworteten nicht auf Anfragen nach einem Kommentar.

Die Milliardärs-Familien unterstützen im Allgemeinen die Umstrukturierungsbemühungen von Diess. Tendenziell scheuen sie allerdings direkte Konflikte mit den Arbeitnehmervertretern und dem Land Niedersachsen, denen die Unternehmensstatuten umfangreiche Vetorechte einräumen.

Überschrift des Artikels im Original:VW Chief’s Tensions With Board Reemerge in Clash Over Executives

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