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Dax schließt kaum verändert – Anleger warten auf Signale der Fed

Die Zurückhaltung an den Märkten ist spürbar, US-Notenbank-Chef Jerome Powell muss am Mittwochabend hohe Erwartungen erfüllen – ansonsten dürften die Aktienkurse fallen.

Zurückhaltung ist angesagt. Foto: dpa
Zurückhaltung ist angesagt. Foto: dpa

Am Tag des Zinsentscheids der US-Notenbank Fed haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt spürbar zurückgehalten. Der Dax schloss am Abend 0,1 Prozent höher bei 12.389 Punkten. Am Dienstag hatte er ebenfalls kaum verändert bei 12.372 Zählern den Handel beendet.

Die heutige Entscheidung der US-Notenbank (20.00 Uhr MESZ) hat das Potenzial, dem Markt neuen Schwung zugeben. Doch der Entscheid dürfte eher die Aktienmärkte enttäuschen als beflügeln.

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Was ist das Szenario? Der Markt erwartet eine Zinssenkung um 25 Basispunkte. Eine Herabsetzung von weniger als 25 Basispunkten wäre eine extreme Enttäuschung und dürfte die Kurse sofort deutlich belasten.

Doch das ist nicht alles: Die Anleger gehen weiterhin davon aus, dass Powell klare Hinweise auf einen neuen Zinssenkungszyklus liefert. Bleiben die Hinweise aus, wäre das die nächste Enttäuschung.

Zumal die Konjunkturdaten den Einstieg auf solch einen Zyklus nicht hergeben. Ein eine weitere Lockerung der Geldpolitik sei unnötig, kritisierte beispielsweise Etsy Dwek, Chef-Anlagestrategin beim Vermögensverwalter Natixis. „Das Wachstum in den USA verlangsamt sich zwar, dürfte sich aber bei rund zwei Prozent stabilisieren. Den Verbrauchern geht es gut. Der Arbeitsmarkt floriert. Der Wohnungsbau profitiert von niedrigeren Zinsen.“

Mehrere Fed-Vertreter sehen das genauso so und stehen einer lockeren Geldpolitik kritisch gegenüber. Was zu einer lebhaften Diskussion der Notenbanker führen dürfte.

Zudem gibt es Komplikationen am Geldmarkt, die US-Notenbank-Chef Powell vernünftig erklären muss. Die Fed hat erstmals seit der Finanzkrise vor mehr als zehn Jahren wieder Milliarden in den Geldmarkt gepumpt. Barmittel am Geldmarkt wurde knapp, dadurch wiederum explodierten die Zinsen am Geldmarkt, wo sich Banken untereinander Geld leihen. Experten gehen davon aus, dass die Fed es bei diesem Eingriff nicht belassen wird. Erste Stimmen glauben sogar, dass die Fed bald wieder Anleihekäufe in Aussicht stellt.

Fazit: Ziemlich hohe Erwartungen an Powell. Ob er die alle erfüllen kann? Und was würde den Markt positiv überraschen? Eine Zinssenkung um 50 Basispunkte – möglich, aber eher unwahrscheinlich. Die positive Überraschung wäre, dass Powell dem Wunsch von Trump folgt und Hinweise auf eine mögliche Null-Zinspolitik liefert. Doch wie wahrscheinlich ist das?

Trump hatte die Fed-Notenbanker vergangene Woche in einem Tweet als „Dummköpfe“ beschimpft und fordert seit langem noch massivere Zinsschritte zur Ankurbelung der Wirtschaft.

Am Donnerstag tagen noch die Notenbanken in Großbritannien, Japan und der Schweiz. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte schon vorige Woche eine weitere Lockerung der Geldpolitik beschlossen.

Angesichts der Flut von geldpolitischen Entscheidungen gingen die Anleger diese Woche rund um den Globus in Deckung. In Tokio gab der Nikkei leicht auf 21.969 Punkte nach. An der Wall Street tendierte der Dow Jones der Standardwerte am Mittwoch 0,3 Prozent tiefer bei 27.042 Punkten. Der technologielastige Nasdaq verlor 0,3 Prozent auf 8161 Punkte. Der breit gefasste S & P 500 sank 0,3 Prozent auf 2996 Punkte.

Am Ölmarkt sank der Preis für die Sorte Brent bis zum Abend um rund ein Prozent auf 63,90 Dollar je Barrel (159 Liter), nachdem er zu Wochenanfang infolge des Angriffs auf Ölanlagen in Saudi-Arabien noch kräftig angezogen hatte. Die USA und Saudi-Arabien beschuldigen den Iran, hinter der Attacke zu stecken. Die Islamische Republik bestreitet dies. Trump kündigte indes schärfere Sanktionen gegen den Iran an.

Auf Konjunkturseite konnte sich die deutsche Industrie im Juli behaupten. Trotz der schwächelnden Nachfrage aus dem In- und Ausland blieb das Auftragspolster stabil. Der Bestand von noch nicht erledigten Aufträgen hielt sich auf dem Vormonatsniveau, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Als Bestand wird die Summe der Auftragseingänge eines Monats gewertet, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden. Die Industrie befindet sich wegen Handelskonflikten und mauer Weltkonjunktur seit Monaten in der Rezession.

Einzelaktien:

Wirecard: An der Dax-Spitze verteuerten sich Wirecard nach Neuigkeiten zur Softbank-Kooperation um 3,6 Prozent. Wie der deutsche Zahlungsabwickler mitteilte, wurde mit einer Tochter des japanischen Konzerns eine Kooperationsvereinbarung formal unterzeichnet - nebst einer mit dem Softbank-Deal verbundenen Ausgabe einer Wandelanleihe. Am Markt hieß es, die Mittel könnten nun in neue Investitionen und mögliche Aktienrückkäufe fließen.

Covestro: Eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs machte Covestro am Mittwoch zum zweitgrößten Dax-Gewinner. Die Aktien des Chemiekonzerns stiegen um 2,4 Prozent auf rund 45 Euro. Die Analysten der US-Bank stuften die Titel auf „Buy“ von „Neutral“ hoch und hoben das Kursziel auf 53 von 48 Euro an.

Deutsche Post: Eine Prognosesenkung des US-Rivalen Fedex wegen der Handelskonflikte belastete die Papiere der Deutschen Post. Sie schlossen 1,2 Prozent tiefer. Zwar ließ der Bonner Logistiker am Morgen wissen, dass es derzeit keine Veränderung bei den Volumentrends gebe, den Aktien half das aber nicht. Fedex-Papiere brechen an der Wall Street zeitweise um mehr als zehn Prozent ein.

Beiersdorf: Ein negativer Analystenkommentar schickt die Beiersdorf-Aktie auf Talfahrt. Das Papier verliert bis zum Handelsende 0,7 Prozent. Die Experten der US-Bank Goldman Sachs stuften die Titel auf „Sell“ von „Neutral“ herunter und senkten das Kursziel auf 100 von 109 Euro.

Charttechnik

Nach acht Anstiegen in Folge kam es zum Wochenbeginn zu einer Verschnaufpause. Das Verlaufshoch der Acht-Tage-Rally liegt bei 12.494 Zählern.

Sollte der Dax über dieses Hoch steigen, liegen auf dem weiteren Weg nach oben zwei wichtige Widerstände. Zum einen das Hoch des Monats Juli (12.600 Punkte) und anschließend das bisherige Jahreshoch in Form von 12.656 Zählern.

„Ein neues Jahreshoch würde für einen weiteren Stärkebeweis seitens der deutschen „blue chips“ sorgen“, erläutern die technischen Analysten der Bank HSBC. Die Gefahr einer wirklichen Dax-Korrektur droht erst, wenn der Index unter die Marke von rund 12.300 Punkten fällt. Ein Test des Bereichs am gestrigen Handelstag verlief erfolgreich.

Auf der Unterseite ist nun aus der ehemaligen Widerstandmarke (11.850 Punkte) ein wichtiger Unterstützungspunkt geworden. Darüber liegt als erster Anlaufpunkt die 50-Tageslinie, aktuell bei 12.040 Zählern, die den mittelfristigen Trend anzeigt.

Darunter dürfte die 200-Tage-Linie, Gradmesser des längerfristigen Trends, Halt bieten. Diese ansteigende Linie notiert derzeit bei 11.720 Zählern.

Handelsblatt-Analystencheck: Barclays empfiehlt Verkauf der TLG-Immobilien-Aktie

Die britische Investmentbank Barclays hat TLG Immobilien mit „Underweight“ und einem Kursziel von 23 Euro in die Bewertung aufgenommen. Der Kauf einer Beteiligung an Aroundtown zu einer Prämie schränke die Optionen für die Weiterentwicklung des Portfolios ein, schrieb Analyst Sander Bunck in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Diese Weiterentwicklung aber sei vor dem Einstieg bei Aroundtown einer der attraktiven Aspekte bei TLG gewesen.

Von den 18 Studien im Handelsblatt-Analystencheck zu dieser Immobilienaktie empfehlen elf das Papier zum Kauf, sechs Mal gibt es eine neutrale Einstufung. Barclays ist die einzige Bank, die den Titel zum Verkauf empfohlen hat.

Das gewichtete durchschnittliche TLG-Kursziel aller Analysen liegt bei 30 Euro, die Aktie wird bei 23,60 Euro gehandelt. Bei einem gewichteten Kursziel werden jüngere Studien höher gewichtet.

Hier geht es zum Handelsblatt-Analystencheck

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