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Von der Bank für tot erklärt

Lebender Kunde kämpft um sein Geld

Ashley Flynn hat Ärger mit der britischen „Lloyds“-Bank (Bild: AFP)
Ashley Flynn hat Ärger mit der britischen „Lloyds“-Bank (Bild: AFP)

Ein kleines Missverständnis, das sich schnell aufklärt. Das dachte Ashley Flynn, als seine Kreditkarte im vergangenen Jahr gesperrt wurde. Doch der Vorfall war der Beginn eines Albtraums. Wie er kurz darauf erfuhr, hatte ihn seine Bank für tot gehalten. Bis heute hat er unter dem Irrtum zu leiden.

Die Probleme begannen für Flynn im Januar 2014 in einer Bar. Als der heute 25-Jährige seine Drinks mit Kreditkarte zahlen wollte, funktionierte sie nicht. Der Brite hakte bei seiner Bank „Lloyds“ nach – und erfuhr, dass ihn das Kreditinstitut als verstorben geführt hatte und daraufhin sein Konto sperren ließ. Das berichtete die britische „Financial Mail on Sunday“. Angeblich sei einem Angestellten der Bank Flynns Sterbeurkunde vorgelegt worden.

Der quicklebendige Flynn musste zunächst über die Angelegenheit schmunzeln. Doch das Lachen verging ihm, als er merkte, dass sich der Irrtum nicht so einfach klären ließ. Er konnte sein Konto nicht entsperren lassen, auch nicht, als er sich mit seiner Heimatfiliale in Huddersfield in West Yorkshire in Verbindung setzte. Bankangestellte schickten ihn von A nach B, ohne befriedigende Ergebnisse. Flynn musste erst den Banken-Ombudsmann alarmieren, damit sein Fall mehr Aufmerksamkeit bekam. Die Schlichtungsstelle vermittelt zwischen Banken und Kunden. Bis heute ist die Sache allerdings immer noch nicht geregelt, eine endgültige Entscheidung soll erst in den nächsten drei bis fünf Monaten feststehen.

Zwar wurde der Eintrag „verstorben“ mittlerweile aus Flynns Register gelöscht. Doch die Lösung des Problems scheint für den Briten noch in weiter Ferne. Zumal er wegen des Vorfalls Zahlungen versäumte. Seine Kreditwürdigkeit wurde deshalb herabgestuft, was unter anderem zur Folge hatte, dass er mit seiner Freundin keinen gemeinsamen Hauskredit aufnehmen konnte und sein Konto als überzogen gilt. „Lloyds hat mich an eine Inkassogesellschaft weitergereicht, unglaublich", erklärte Flynn gegenüber der Zeitung „Die Welt“. Mittlerweile soll er über 4.400 Pfund, also rund 5.600 Euro Schulden bei der Bank haben. „Jetzt geht es darum, dass ich Zugang zu meinem Konto bekomme und entschädigt werde." Als Wiedergutmachung hat ihm die Bank bislang 500 Pfund (knapp 640 Euro) angeboten, eine „Beleidung“, so Flynn.

Gegenüber der „Welt“ äußerte sich „Lloyds“ folgendermaßen: „Wir bedauern die Schwierigkeiten, die Herr Flynn gehabt hat. Wir arbeiten mit Herrn Flynn und dem Ombudsmann zusammen, um sicherzustellen, dass dies für den Kunden richtiggestellt wird. Eine angemessene Kompensation wird bereitgestellt.“ Ein schwacher Trost für Flynn. Mittlerweile besitzt er zwar ein neues Konto bei „HSBC“, greift aber nur in Notfällen darauf zurück. „Ich habe jedes Vertrauen in die Banken verloren", erklärte er. „Ich habe unvorstellbar schwierige Zeiten hinter mir." Sein Gehalt wandert nun auf das Konto seiner Freundin, die sich mittlerweile um seine Finanzen kümmert.
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