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Von Adidas bis Snapchat: Das sind die Gewinner des Wirtschaftsjahres 2016

Snapchat peilt für 2017 einen voraussichtlich sensationellen Börsengang an (Bild: dpa)
Snapchat peilt für 2017 einen voraussichtlich sensationellen Börsengang an (Bild: dpa)

Das Jahr neigt sich auf die Zielgerade: So politisch problematisch 2016 verlief, wirtschaftlich haben sich die vergangenen zwölf Monate erneut überwiegend zufriedenstellend entwickelt – die großen Leitindizes Dow Jones S&P 500 und Dax notieren allesamt im Plus. Zu den Gewinnern des Jahres zählen erneut hoch bewertete Internet-Unternehmen aus den USA und China, aber auch ein deutscher Sportartikel-Pionier.

Was bleibt von 2016? Fest steht zumindest: Es war das Jahr der großen Überraschungen. Zunächst der Brexit, dann der sensationelle Ausgang der US-Wahl, die Donald Trump im Januar zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten macht.

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So ziemlich alle Experten lagen mit ihren Prognosen falsch – für und nach dem Wahlabend. „Die Wall Street ist nicht bereit für einen Präsidenten Trump“, hatte etwa der frühere Finanzminister Larry Summers im Vorfeld erklärt.

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Die Trump-Rally befördert die Aktienmärkte auf Jahreshochs

Doch genau das war der Fall: Die Trump-Wahl löste eine regelrechte Trump-Rallye aus, die die Aktienmärkte dies- und jenseits des Atlantiks auf Jahreshochs schießen ließen. Vor allem der US-Leitindex Dow Jones legt seit Wochen ein Tempo vor, als gäbe es kein Morgen und ist inzwischen bei knapp 19.700 Zählern nicht nur knapp vor die magische 20.000-Punkteschwelle gesprintet, sondern liegt auch seit Jahresbeginn um immerhin 13 Prozent vorne.

Die Wahl Donald Trumps verschaffte der US-Börse ordentlichen Aufwind (Bild: dpa)
Die Wahl Donald Trumps verschaffte der US-Börse ordentlichen Aufwind (Bild: dpa)

Zu den vielen Profiteuren der Trump-Rallye gehören jene Sektoren, in denen sich unter Präsident Trump einschneidende Veränderungen abzeichnen. Etwa der Finanzsektor: So stellte Trump im Wahlkampf mehrfach in Aussicht, das Bundesgesetz „Dodd–Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act“, das nach der Finanzkrise 2010 als Instrument zur Finanzmarktregulierung verabschiedet wurde, zu kassieren oder stark zu modifizieren.

Banken, Pharma- und Infrastruktur-Unternehmen profitieren von Trump

Die Folge: Banken könnten wieder ungehemmter Kredite vergeben oder an welche gelangen. Entsprechend schießen die Kurse von Finanzinstituten rund um den Globus seit Trumps Wahlsieg durch die Decke. Die Aktien von JP Morgan und Goldman Sachs haben seit der US-Wahl um stolze 30 Prozent zugelegt und zählen damit zu den Jahresgewinnern.

Einen regelrechten Wachstumsimpuls dürfte dagegen die Infrastrukturindustrie erfahren – schließlich hatte Trump im Wahlkampf davon gesprochen, dass Amerika einem Dritte-Welt-Land gleiche, das dringend eine Modernisierung seiner Straßen, Bahnhöfe und Flughäfen benötige. Entsprechend haussieren die Aktien von Bauunternehmen wie Caterpillar, das mit einem Jahresplus von 42 Prozent bislang Dow-Jones-Champion ist.

Mit einem Plus von 36 Prozent knapp dahinter befinden sich die Papiere des Pharmariesen United Health Group. Der Grund: Im Gegensatz zur demokratischen Rivalin Hillary Clinton, die sich für bezahlbarere Medikamente einsetzte, dürfte Big Pharma unter Trump weniger leiden.

Adidas erneut Dax-Champion des Jahres

Diesseits des Atlantiks mussten sich Anleger bis kurz vor Jahresende mit geringeren Renditen zufriedengeben – erst in der letzten Woche kehrten die Bullen zurück und beförderten Dax und MDax bislang um 4 Prozent nach oben. Während Siemens und ThyssenKrupp mit Kurszuwächsen von 28 Prozent ein Überraschungscomeback hinlegten, geht der Spitzenplatz an den Vorjahreschampion.

Adidas ist auch 2016 Dax-Champion (Bild: dpa)
Adidas ist auch 2016 Dax-Champion (Bild: dpa)

Mit einem Plus von 60 Prozent liegt Adidas seit drei Wochen praktisch uneinholbar in der ersten deutschen Börsenliga vorne. Weil die Drei-Streifen-Marke 2016 gleich vier Mal die eigene Prognose angehoben hat, wurde der langjährige Konzernchef Herbert Heiner, der im Oktober vom Dänen Kasper Rorsted abgelöst wurde, zum Ende seiner Amtszeit sogar mit neuen Allzeithochs belohnt.

Es wird erwartet, dass die Herzogenauracher 2016 erstmals in ihrer Konzerngeschichte einen Milliardengewinn verbuchen. Maßgeblichen Anteil an der Geschäftsdynamik hat das Comeback in den USA, wo der zeitweise eingestaubten deutschen Sportmarke niemand Geringerer als der vermeintlich beste Rapper der Welt neue Coolness eingehaucht hat – Kanye West.

Microsoft gelingt das Comeback des Jahres

Plötzlich wieder cool im Tech-Sektor ist ein alter Bekannter, der in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten oft des Nachsehen hatte – Windows-Hersteller Microsoft, dem unter dem neuen CEO Satya Nadella das Comeback des Jahres gelang. Nach sage und schreibe 16 Jahren konnte Microsoft seine Allzeithochs, die der Softwareriese noch im alten Jahrhundert aufgestellt hatte, wieder überbieten und notiert 12 Prozent höher als zu Jahresbeginn.

Als Erfolgsrezept dient dafür die Apple-Strategie. Alles wird nun auch in Redmond aus einer Hand produziert – ebenfalls Hardware wie der erste Desktop-Computer Surface Studio, der viel Lob von der Branchenpresse einheimste. Doch Microsoft erfindet sich ebenso neu und wettet vehement auf neue Märkte wie das boomende Geschäft des Cloud Computings.

Internet-Riesen Alphabet, Amazon und Facebook – das zweistellige Wachstum geht weiter

Dort liefert sich Microsoft mit einem Online-Pionier ein packendes Duell um die Zukunft einer der größten Wachstumsmärkte des Internet: Auch Amazon ist mit seiner Cloudsparte AWS bestens aufgestellt. Dank AWS verdient der Internet-Pionier inzwischen so viel wie nie und dürfte 2016 mit einem Gewinn von mehr als zwei Milliarden Dollar abschließen. Anleger belohnten Jeff Bezos’ 22 Jahre altes Internet-Unternehmen, das mit einem Börsenwert von mehr als 350 Milliarden Dollar bereits zum fünftwertvollsten Konzern der Welt aufgestiegen ist, mit einem Kursaufschlag von weiteren 14 Prozent.

Auch Amazon-Chef Jeff Bezos kann auf ein weiteres Erfolgsjahr zurückblicken (Bild: dpa)
Auch Amazon-Chef Jeff Bezos kann auf ein weiteres Erfolgsjahr zurückblicken (Bild: dpa)

Dicht gefolgt wird Amazon vom weltgrößten sozialen Netzwerk Facebook, das seit Januar ebenfalls um 14 Prozent zulegte und inzwischen mit 345 Milliarden Dollar bewertet wird. Mark Zuckerberg kann auf ein weiteres enorm erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken, in dem die Umsätze zuletzt um 56 Prozent zulegten, während die Gewinne um 166 Prozent regelrecht explodierten. Vor allem Zuckerbergs App-Strategie ging auf: Sowohl der Facebook Messenger als auch die zugekaufte Tochter WhatsApp durchbrachen 2016 die 1-Milliarde-Nutzermarke, während auf dem Fotonetzwerk Instagram über 500 Millionen Mitglieder aktiv sind.

Ein Jahr der Stagnation an der Wall Street hatte dagegen Alphabet zu verzeichnen. Der wertvollste Internet-Konzern der Welt legte seit Januar lediglich um vier Prozent zu, stieg wegen Apples zwischenzeitlicher Schwäche aber für zwei Handelstage zum wertvollsten Unternehmen der Welt auf. Die Google-Mutter kann sich weiter über solide zweistellige Zuwächse freuen: Im jüngsten Quartal erlöste Alphabet bereits mehr als 22 Milliarden Dollar und verdiente unterm Strich mehr als 5 Milliarden Dollar.

Chinas Internet Nummer eins: Tencent zeitweise vor Comeback-Kid Samsung wertvollster Konzern Asiens

In diese Dimensionen hineinwachsen möchte eines Tages der zeitweise wertvollste Konzern Asiens: Im Spätsommer entthronte Tencent Alibaba und Samsung als wertvollstes Technologieunternehmen in Fernost. Der 17 Jahre alte Internet-Pionier aus dem Reich der Mitte ist vor allem dank der App WeChat eine Macht.

Noch aggressiver als Facebook hat Tencent einen Messenger geschaffen, der Nutzern alles bietet – soziales Netzwerk, Chat-Tool, aber auch ein mobiles Bezahlsystem für Reise-, Taxi- und Kino-Buchungen. Allein im jüngsten Quartal konnte der Internet-Riese aus Shenzhen mehr als 1,5 Milliarden Dollar verdienen. Lohn des Gewinnwachstums von zuletzt 43 Prozent waren Kurszuwächse von 25 Prozent seit Jahresbeginn.

Ironische Fußnote am Rande: Trotz des Marketingdebakels des Jahres mit dem Produktstopp des Krisen-Smartphones Note 7 konnte sich Samsung über ein spektakuläres Comeback mit einem Kursplus von 41 Prozent seit Januar freuen.

Aufsteiger des Jahres: Snapchat bereitet Börsengang vor

Ob Internet-Emporkömmling Snapchat, in dem manche Marktbeobachter schon das nächste Facebook sehen, einmal in den Dimensionen vom Tencent ankommen wird, bleibt abzuwarten – explosives Wachstum kann die boomende Messaging-App allemal vorweisen. In diesem Jahr sollen die durch Werbung erzielten Erlöse von 60 auf 300 bis 350 Millionen Dollar emporschnellen.

2017 peilt Snapchat dann bereits Umsätze in Höhe von einer Milliarde Dollar an und hat gleich im Frühjahr ein großes Ziel vor Augen: den Gang an die Börse. Und das zu einer stolzen Bewertung von wohl mindestens 25 Milliarden Dollar – viel Geld für ein gerade mal fünf Jahre altes Start-up, das Facebook-Chef Mark Zuckerberg einst für drei Milliarden Dollar übernehmen wollte.

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