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"Völlig idiotisch": Dänische Stadt kippt Strandmüll ins Meer

An einem Strand sammelt sich einiges an Müll an. Algen werden angespült und auch die Badegäste hinterlassen so manchen Unrat. Wie kriegt man den Sand wieder sauber? Die als "idiotisch" gebrandmarkte Lösung der dänische Stadt Slagelse: Sie lässt den Müll ins Meer kippen.

Wohin mit dem Strandmüll? Die dänische Stadt Slagelse lässt ihn ins Meer entsorgen. (Symbolbild: Getty Images)
Wohin mit dem Strandmüll? Die dänische Stadt Slagelse lässt ihn ins Meer entsorgen. (Symbolbild: Getty Images) (Robert Brook via Getty Images)

Die dänische Kleinstadt Slagelse mag es gerne sauber. Auch der nahegelegene Stillinge Strand soll blitzblank sein. So mögen es die Badegäste, davon ist die Politik überzeugt. Auch angespülte Algen sind am Sandstrand ungern gesehen. Für das Problem glaubt die Stadtverwaltung nun eine Lösung gefunden haben: Sie lässt die Algen einfach ins Meer kippen.

Aus dem Auge aus dem Sinn ist mit der Maßnahme aber auch der von Menschen verursachte Müll. Davon ist jedenfalls so mancher Kritiker überzeugt, wie die dänische Rundfunkanstalt DR berichtet. Demnach würden mit den Algen auch eine Menge Plastik, Zigaretten und manch andere Hinterlassenschaft der Strandgäste ins Meer befördert, sagt Ferienhausbesitzerin Trine Winther dem Radiosender.

Teure und "idiotische" Aktion

Dem Bericht zufolge lässt die Stadt auf der dänischen Insel Seeland den Stillinge Stand in den Sommermonaten zwei Mal wöchentlich säubern. Dem Text hat der Sender ein Video beigefügt, in dem zu sehen ist, wie ein entsprechend ausgestattetes Fahrzeug den Müll aufsammelt, damit einige Meter ins Meer fährt und ihn dort auskippt.

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Die Strandpflege koste mehr als 130.000 Euro im Jahr, heißt es weiter. Doch auch unabhängig davon halten einige Kritiker die Maßnahme für unsinnig. Torkel Gissel Nielsen, Meeresforscher und Professor an der Technischen Universität Dänemarks, bezeichnet das Vorgehen als "völlig idiotisch". Warum? Weil der Müll, wie der Wissenschaftler dem Radiosender erklärt, "unmittelbar danach wieder an den Strand gespült wird".

Politik weist Vorwürfe zurück

Die Politiker von Slagelse lassen sich von der Kritik nicht beirren. Eines ihrer Argumente: Die Gäste wünschten sich nun mal einen gepflegten Strand, sagt Villum Christensen, stellvertretender Bürgermeister der knapp 35.000 Einwohner zählenden Stadt, im Interview mit DK. Vorbilder für die Maßnahme seien die Strände im Süden Europas, etwa auf Mallorca und Gran Canaria. Wie dort soll auch der Stillinge Strand "schön und sauber" sein.

Der Politiker weist den Vorwurf zurück, dass mit der Maßnahme auch Plastik ins Meer gelange. Größere Kunststoffteile würden aussortiert, stellt er klar. Und der kleinteilige Müll lande auch ohne menschliches Zutun im Meer, werde er dorthin doch von den Wellen gespült. DR lässt in seinem Bericht eine zweite Ferienhausbesitzerin zu Wort kommen. Das Vorgehen, sagt Anne Gyldenvang, zeuge nicht von "gesundem Menschenverstand".

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