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Volkswagen-Manager bekommen höheres Fixgehalt

Die Bezahlung der Führungskräfte im VW-Konzern soll sich stärker an der Unternehmensentwicklung orientieren. Dazu gehört auch ein höheres Monatsgehalt.

Für die Manager bei Volkswagen gibt es im neuen Jahr mehr Geld. Wie es dazu im Unternehmen heißt, werden die monatlichen Grundgehälter von weltweit rund 18.000 Führungskräften in einer einmaligen Sonderaktion vom 1. Januar an um vier und sechs Prozent erhöht. Bei den besser bezahlten Führungskräften kann die monatliche Erhöhung einen niedrigen vierstelligen Betrag ausmachen.

Im Verlauf des nächsten Jahres kommt dann voraussichtlich noch eine weitere Erhöhung dazu, weil die anstehende Tariferhöhung der nach dem VW-Haustarif Beschäftigten traditionell auch auf das Management übertragen wird. Die Sondererhöhung der monatlichen Fixgehälter ist Teil einer umfassenden Neuordnung der Entgeltstruktur für die VW-Führungskräfte.

Bei Volkswagen sind die Führungskräfte unterhalb der Vorstände weltweit in drei Klassen eingeteilt. Das untere Niveau umfasst den sogenannten Managementkreis (MK), zu dem rund um den Globus ungefähr 12.000 Führungskräfte gehören. Ein größerer Teil der MK-Kräfte wird bei der Marke Volkswagen beschäftigt, ein kleinerer Rest bei anderen Tochtergesellschaften.

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Über diesem Grundniveau folgen rund 6000 weitere Führungskräfte, die dem „Oberen Managementkreis“ des VW-Konzerns angehören. Mit mehr Verantwortung und höheren Gehältern stehen sie oberhalb der Managementkollegen aus dem MK-Kreis.

Darüber gibt es dann noch die TMK-Kräfte, das Top-Management von Volkswagen. Mit etwa 350 Personen ist dieser Kreis deutlich kleiner und elitärer. In aller Regel rekrutiert das Unternehmen aus dieser Gruppe auch seine neuen Vorstände.

MK- und OMK-Kräfte können nun zum 1. Januar 2020 mit einer zusätzlichen Erhöhung des monatlichen Fixums rechnen. Für die MK-Beschäftigten kommen dann vier Prozent Erhöhung dazu, bei den OMK-Managern werden es sechs Prozent sein. Bei den Elitemanagern aus der TMK-Gruppe war schon vor längerer Zeit vom Unternehmen beschlossen worden, dass sogar acht Prozent dazukommen.

Neuer Haustarif 2020

Wie dazu weiter aus Konzernkreisen verlautete, zahlt Volkswagen einem MK-Manager in Deutschland auf der Einstiegsstufe heute ein monatliches Fixum von gut 8500 Euro. Bei einer vierprozentigen Steigerung wird er im neuen Jahr auf knapp 8900 Euro kommen. Auf der höchsten MK-Stufe kann ein Volkswagen-Manager nach den Angaben aus Unternehmenskreisen künftig rund 11.300 Euro monatlich verdienen.

In der Einstiegsstufe der OMK-Manager gibt es nach aktuellem Stand in Deutschland pro Monat knapp 9600 Euro Fixum. Kommen künftig sechs Prozent dazu, klettert das Monatsfixum voraussichtlich auf knapp 10.200 Euro. Auf der höchsten OMK-Stufe wird ein VW-Manager im neuen Jahr nach dem künftigen Berechnungsmodus auf etwa 19.000 Euro monatlich kommen.

Für die Führungskräfte dürfte das im neuen Jahr aller Voraussicht nach nicht die einzige zu erwartende Gehaltserhöhung bleiben. 2020 wird bei Volkswagen für den deutschen Konzernteil ein neuer Haustarif ausgehandelt.

Traditionell bekommen auch die VW-Manager diese Erhöhung, die die IG Metall eigentlich nur für die Tarifbeschäftigten aushandelt. „Dieser traditionelle Schritt sorgt dafür, dass die Gehaltsunterschiede zwischen Tarifkräften und Managern gleich bleiben“, begründete ein VW-Manager dieses Verfahren.

Im Frühjahr 2018 war bei Volkswagen zum letzten Mal ein neuer Haustarifvertrag ausgehandelt worden. Die Manager hatten danach entsprechend ebenfalls eine Erhöhung ihrer laufenden fixen Bezüge bekommen. Sie betrug damals 4,3 Prozent, die erstmals für Mai 2018 an die Führungskräfte von VW ausgezahlt wurde.

Branchenbeobachter rechnen damit, dass bei der anstehenden Tariferhöhung im Frühjahr 2020 wieder eine ähnliche Rate herauskommen könnte. Im Unterschied zu den meisten anderen Unternehmen aus der Automobilindustrie musste Volkswagen trotz der weltweit anhaltenden konjunkturellen Probleme die eigene Gewinnprognose nicht zurücknehmen.

Außerdem wird die Sondererhöhung für das Management möglicherweise Begehrlichkeiten bei der IG Metall und den Betriebsräten wecken. Die Arbeitnehmerseite könnte zumindest teilweise einen ähnlichen zusätzlichen Aufschlag für die Tarifbeschäftigten verlangen.

Von offizieller Seite des Unternehmens wird der Sonderaufschlag für die 18.000 Führungskräfte auf das monatliche Fixgehalt grundsätzlich bestätigt. Ein Konzernsprecher verwies dabei jedoch auf die umfassende Umstellung der Bezüge für alle Manager im Konzern, die vom neuen Jahr an nicht nur das Fixgehalt, sondern auch die flexiblen Boni umfasse.

Manager können mit großzügigen Auszahlungen rechnen

Vorbild dafür ist das Vergütungssystem, das der Konzern schon vor drei Jahren für den Vorstand eingeführt hatte. Die flexible Vergütung der 18.000 Führungskräfte soll vom kommenden Jahr an ebenfalls stärker mit der aktuellen Unternehmensentwicklung verknüpft werden. Im sogenannten Jahresbonus wird der Fokus dabei künftig statt auf das operative Ergebnis auf die operative Umsatzrendite und auf die Kapitalrendite gelegt.

Beim Langzeitbonus, dem zweiten Bestandteil der variablen Vergütung im VW-Konzern, geht es um Gewinn pro Aktie, Aktienkursentwicklung und die Dividende. Der Bemessungszeitraum beträgt dabei drei Jahre. Das Management soll über dieses neue System an der Wertentwicklung des Unternehmens partizipieren.

Ein Konzernsprecher sagte ergänzend, dass die Erhöhung des monatlichen Fixums von vier und sechs Prozent beschlossen worden sei, um künftige stärkere Schwankungen der neuen flexiblen Gehaltsbestandteile auszugleichen. Mit allen Gehaltskomponenten sei in der Summe keine Erhöhung der Managerbezüge zu erwarten.

Mit dem neuen Gehaltssystem für das Management wird bei Volkswagen zugleich eine Übergangszeit eingeführt. In den ersten drei Jahren sollen die VW-Manager nicht wesentlich schlechter gestellt werden als unter dem alten System.

Deshalb sind im ersten Jahr mindestens 100 Prozent nach der alten Berechnung garantiert, im zweiten 90 Prozent und um dritten 80 Prozent. Erst im vierten Jahr gelten ausschließlich die Regeln des neuen Vergütungssystems.

Die Boni für das Management werden bei Volkswagen in aller Regel immer im Frühjahr ausgezahlt. Da sich der Konzern in den vier Jahren nach der Dieselaffäre wieder deutlich erholt hat und zum Teil sogar neue Gewinnrekorde verbuchte, können die VW-Manager im nächsten Frühjahr mit extrem großzügigen Auszahlungen rechnen. Mitglieder des OMK-Kreises kommen in aller Regel auf sechsstellige Boni, wenn es sich um gute Bonusjahre handelt, verlautet es aus dem Unternehmen.

„Das neue Vergütungssystem atmet künftig stärker mit dem Unternehmenserfolg. In wirtschaftlich erfolgreichen Jahren reagiert das neue Vergütungssystem schneller mit höheren Auszahlungen; in Krisenzeiten hingegen sinken die Auszahlungen unmittelbarer als im bisherigen System“, fassen Konzernchef Herbert Diess und Personalvorstand Gunnar Kilian die Wirkungen der neuen Gehaltsregeln in einem Schreiben an die Manager des Konzerns zusammen.