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Was sich VW von einer Akademie für IT-Spezialisten erhofft

Volkswagen versucht, junge Softwareentwickler mit einer eigenen Fakultät zu überzeugen. Doch der Konzern ist damit reichlich spät dran.

Softwareentwickler sind eine rare Spezies – der Arbeitsmarkt ist leer gefegt. Allein in diesem Jahr werden in Europa etwa 750.000 Spezialisten für Informations- und Kommunikationstechnologien gesucht. Da sich das Auto zunehmend zum „Smartphone auf vier Rädern“ entwickelt, zählt zu den Bedürftigen auch die Automobilbranche.

Eine eigene Lösung zur Behebung des Mangels entwarf nun der Automobilhersteller Volkswagen. Bereits vor einem knappen Jahr gründete der Konzern die „Fakultät 73“ – eine eigene Ausbildungseinheit für Softwareentwickler.

Das Programm der Fakultät richtet sich an eigene Mitarbeiter, aber auch an IT-Interessierte außerhalb des Konzerns, an Studienabbrecher und Bewerber mit einer Berufsausbildung, in der sie bereits IT-Grundkenntnisse erworben haben.

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Ein Studienabschluss wird nicht vorausgesetzt, Englisch- und Programmierkenntnisse sind erwünscht, aber keine Bedingung, Software-Affinität dagegen schon.

Neu ist vor allem, dass Volkswagen kein Studium mehr voraussetzt. Wer den zweijährigen Ausbildungsgang durchläuft, bekommt nach erfolgreichem Abschluss ein IHK-Zertifikat als geprüfter Softwareentwickler. Das Interesse ist groß. Für die im vergangenen April gestartete Ausbildung kamen auf 100 Plätze rund 1500 Bewerber. Den ersten 100 – darunter nur neun Frauen – garantiert Volkswagen 2021 nach ihrem Abschluss einen festen Arbeitsplatz.

Mit dem Namen der hauseigenen Software-Akademie versucht sich das Unternehmen zudem am zielgruppengerechten „Nerd“-Humor. Denn: 73 ist die Lieblingszahl von Sheldon Lee Cooper aus der beliebten TV-Serie „The Big Bang Theory“. Sie lautet im Binärsystem vorwärts wie rückwärts 1001001 – eine ausgefallene Primzahl.

Auch Continental stellt ITler ohne Abschluss ein

Der neue Ausbildungszweig ist sicherlich ein erster Schritt in die richtige Richtung. Doch der Wolfsburger Konzern wird weitere Wege beschreiten müssen – allein in diesem Jahr sollen 2500 IT-Kräfte eingestellt werden.

Hinzu kommt weiterer Bedarf in den global verteilten Entwicklungszentren etwa in den USA oder China. Volkswagen-Personalvorstand Gunnar Kilian bleibt optimistisch: „In der IT-Szene spricht sich herum: Volkswagen bietet erstklassige Entwicklungsmöglichkeiten.“

Für die „Fakultät 73“ erntet Volkswagen Zustimmung aus der Politik. „Die Wirtschaft benötigt in den nächsten Jahren mehr Softwareentwickler, als der Arbeitsmarkt und die Ausbildungseinrichtungen bieten.

Mit dem Qualifizierungsprogramm ‚Fakultät 73‘ leistet Volkswagen einen wirksamen Beitrag, um diese Lücke zu schließen“, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zum Start des Ausbildungsganges.

Vergleichbare Ausbildungsgänge wie Volkswagen haben auch andere Großkonzerne aufgelegt – und das zum Teil wesentlich früher. Ein Beispiel: So startete Automobilzulieferer Continental bereits 2016 mit einem ähnlichen Programm, führte den neuen Ausbildungsberuf des „Automotive Softwareentwicklers“ ein.

Umschüler oder Studienabbrecher gehören erklärtermaßen zum Kreis der potenziellen Bewerber. Auch Conti beweist damit, dass es in der Softwareentwicklung ohne Studienabschluss gehen kann.