Volkswagen und Amazon geben Kooperation bei Cloud-Diensten bekannt
Volkswagen arbeitet mit dem US-Technologieriesen Amazon zusammen, um die Produktivität in den Werken zu steigern. Die beiden Weltkonzerne gaben am Mittwoch eine mehrjährige Entwicklungskooperation bekannt, um eine „Industrie-Cloud“ aufzubauen. Die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) hatte zuvor unter Berufung auf Konzernkreise über die Kooperation berichtet.
In dieser sollten künftig die Daten aller Maschinen, Anlagen und Systeme aus sämtlichen 122 Fabriken des Konzerns zusammengeführt werden. Langfristig gehe es auch um die Integration der globalen Lieferkette mit über 30.000 Standorten von mehr als 1.500 Lieferanten und Partnerunternehmen. Die Cloud-Plattform solle auch für andere Automobilhersteller zugänglich sein.
„Wir werden die Produktion als Wettbewerbsfaktor für den Volkswagen-Konzern weiter stärken“, sagte Porsche-Chef Oliver Blume, der im Konzernvorstand für Produktion zuständig ist. Die Zusammenarbeit mit der Amazon-Tochter Web Services schaffe dafür wichtige Voraussetzungen. Mit dem Aufbau seiner „Industrial Cloud“ schaffe der Konzern die Grundlage für eine durchgängige Digitalisierung seiner Produktion und Logistik.
Diess und Bezos hatten sich jüngst auf der „Mars“-Konferenz des Amazon-Konzerns getroffen. Diess postete anschließend ein gemeinsames Selfie auf dem Internetportal LinkedIn, versehen mit dem Kommentar „Freue mich, gemeinsam die Zukunft zu gestalten“.
Volkswagen steht unter massivem Druck, die Kosten zu senken, um die hohen Investitionen in Elektromobilität, neue Mobilitätsdienste und selbstfahrende Autos zu stemmen. Konzernchef Herbert Diess will die Produktivität der Werke bis 2025 um 30 Prozent steigern.
Die Marge dümpelt seit Jahren vor sich hin. Auch daher war Diess zuletzt immer wieder Kooperationen mit anderen großen Unternehmen eingegangen – beispielsweise mit dem US-Fahrzeugkonzern Ford, mit dem Volkswagen Kleintransporter baut und Fahrassistenzsysteme entwickeln will.
In einer weiteren Kooperation mit Microsoft wollen die Wolfsburger zudem Anwendungen für Autofahrer entwickeln, wie Microsoft-Vorstandschef Satya Nadella und Diess gemein bekanntmachten.