Volksbanken-Fusion im Norden platzt unerwartet kurz vor dem Ziel
(Bloomberg) -- Der geplante Zusammenschluss von Hamburger Volksbank und Volksbank Lübeck ist geplatzt.
Bei der Vertreterversammlung der Volksbank Lübeck sprachen sich 50% der Anwesenden gegen die Fusion und somit für den Erhalt der Eigenständigkeit aus, wie das Institut am Mittwoch erklärte. Eine Fusion - wie durch Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagen – verfehlte damit die erforderliche Mehrheit von 75%.
“Das Abstimmungsergebnis kam unerwartet”, hieß es in der Mitteilung der Volksbank Lübeck. Ein Sprecher sagte auf Nachfrage von Bloomberg, es sei noch zu früh, über einen neuen Anlauf für eine Fusion zu diskutieren. Die Hamburger Volksbank erkläre, die bedauere die Abstimmung und kündigte zugleich die Schließung von zehn ihrer eigenen Standorte an.
Im Privatbanken-Sektor hatten sich im vergangenen Jahr auch schon die Deutsche Bank AG und die Commerzbank AG nicht auf einen Zusammenschluss verständigen können.
Dabei leiden viele Banken im Land unter geringer Profitabilität, niedrigen Zinsen sowie regulatorischen Anforderungen. Durch Fusionen lassen sich die Kosten oft senken. Laut Alexandra Annecke, Portfoliomanagerin bei Union Investment, könnte die Coronakrise die Banken-Konsolidierung in Europa beschleunigen.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der genossenschaftlichen Banken in Deutschland bereits deutlich gesunken. Gab es 1970 noch über 7000 Institute, so waren es im vergangenen Jahr nur noch 841, wie Statistiken des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken zeigen.
(Ergänzt um Stellungnahme der Hamburger Volksbank im 3. Absatz)
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