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Vizekanzler Scholz will Recht auf eine zweite Berufsausbildung

Die FDP hat die Idee einer staatlich geförderten Zweitausbildung für ältere Arbeitnehmer eingebracht. Olaf Scholz greift den Gedanken nun auf.

Finanzminister Scholz plädiert für eine staatliche Förderung für eine zweite Ausbildung im höheren Alter. Foto: dpa
Finanzminister Scholz plädiert für eine staatliche Förderung für eine zweite Ausbildung im höheren Alter. Foto: dpa

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) strebt einen Rechtsanspruch auf eine Ausbildung für über 40-Jährige an, die sich beruflich noch einmal anders orientieren wollen. Er wolle, dass Bürger, „auch im Alter von 41 oder 52 Jahren noch mal eine neue Berufsausbildung machen können“, sagte Scholz in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“.

Bisher gibt es nur für Heranwachsende eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög). Niemand, der heute studieren oder eine Lehre beginnen möchte, müsse einen Sachbearbeiter in einer Behörde um Erlaubnis bitten, sagte Scholz. Ähnliches müsse auch im fortgeschrittenen Alter gelten.

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Das sieht FDP ähnlich. Sie hatte vor Monaten bereits vorgeschlagen, es Berufstätigen durch ein Midlife-Bafög zu ermöglichen, auch im mittleren oder höheren Alter noch eine zweite Ausbildung zu machen. „Warum wird während der Erstausbildung eine staatliche Förderung gewährt, aber nicht, wenn jemand mitten im Leben sagt ‚Ich will oder muss mich weiterqualifizieren‘?“, erklärte FDP-Chef Christian Lindner im März auf seiner Facebook-Seite.

Lindner äußerte die Erwartung, dass sich eine solche Fördermaßnahme auf mittlere Sicht selbst finanziere, „weil Menschen danach mehr verdienen, mehr Steuern und Sozialabgaben entrichten und weniger lang von Arbeitslosigkeit betroffen sind“. „Mit einem zwei- bis dreistelligen Millionenbetrag für Weiterbildung könnten wir enorm viel für unsere Volkswirtschaft erzielen“, betonte der FDP-Chef. „Der beste Hebel für Wachstum sind Investitionen in Menschen.“

Scholz begründete seinen Vorstoß unter anderem mit dem technologische Wandel. Dadurch würden Berufsfelder stark verändert, weshalb niemand sicher sein könne, dass es seinen Job auch in 15 oder 20 Jahren noch gebe. Jeder sollte sich aber darauf verlassen können, dass er dann zu ordentlichen Bedingungen einen neuen Beruf erlernen kann, betonte Scholz. „Wir müssen um die Zuversicht unserer Gesellschaft ringen. Darum fordere ich soziale Bürgerrechte für das 21. Jahrhundert, auf die man sich in Zeiten des schnellen und grundlegenden Wandels verlassen kann.“

In der CDU stößt die Idee von Scholz auf ein positives Echo. „Durch die Digitalisierung und die Transformation der Autoindustrie werden bisherige Arbeitsplätze wegfallen und neue entstehen. Die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen müssen das Recht auf einen Neustart haben“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Christian Bäumler, dem Handelsblatt. „Dass ist wegen des demografischen Wandels auch im Interesse der Wirtschaft.“