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VIRUS/GESAMT-ROUNDUP: Zahlreiche Veranstaltungen abgesagt

BERLIN (dpa-AFX) - Im Kampf gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 werden immer mehr Kultur- und Sportveranstaltungen abgesagt. In mehreren Bundesländern sollen Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen nicht mehr stattfinden oder ohne Zuschauer erfolgen. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich für ein striktes Vorgehen der Behörden bei Maßnahmen gegen Covid-19 aus. Der Bundestag wird nach Angaben der Unionsfraktion zusätzlich eine Milliarde Euro für den Kampf gegen die Epidemie bewilligen.

Mit dem Geld solle unter anderem mehr Forschung gefördert werden, sagte Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU). "Der Bundesgesundheitsminister, die Gesundheitsbehörden werden alle Mittel kriegen, die sie brauchen, um gegen die Coronakrise vorzugehen."

Alle nicht notwendigen Veranstaltungen sollten abgesagt werden, sagte Kanzlerin Merkel während der Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag nach Teilnehmerangaben. Mit Blick auf Bundesliga-Fußballspiele ohne Zuschauer fügte sie hinzu: "Spiele vor leeren Rängen sind nicht das Schlimmste, das diesem Land passieren kann."

Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern sollen in vielen Bundesländern vorerst abgesagt werden. Damit folgten die Länder Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der dies empfohlen hatte. Eine generelle Schließung von Schulen und Kitas war zunächst in keinem Bundesland vorgesehen.

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Auch jede Familie solle sich derzeit vor allem um ihre älteren Mitglieder Gedanken machen, sagte der Berliner Virologe Christian Drosten in einem NDR-Podcast. Nach einer umfassenden Datenanalyse aus mehreren Ländern stürben bei den 60- bis 70-Jährigen etwa 3 Prozent aller mit Sars-CoV-2 Infizierten. Bei den 70- bis 80-Jährigen seien es etwa 7 bis 8 Prozent, bei den über 80-Jährigen etwa 20 bis 25 Prozent, erklärte der Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin. Diese Daten böten Familien wichtige Anhaltspunkte für Entscheidungen - etwa, ob ein 90. Geburtstag mit vielen betagten Gästen gefeiert werden sollte oder derzeit besser nicht.

Hunderttausende Fußballfans werden in den kommenden Wochen aus den Stadien ausgesperrt. Betroffen sind zumindest die Partien Gladbach gegen Köln an diesem Mittwoch und Dortmund gegen Schalke am Samstag. Auch die Nationalelf muss ihren EM-Test gegen Italien am 31. März in einer leeren Nürnberger Arena austragen, wie der Deutsche Fußball-Bund mitteilte. "Über allem steht die Gesundheit", sagte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius.

Am Dienstag wurde unmittelbar vor dem Start das Literaturfestival Lit.Cologne abgesagt. Der US-Sänger Richard Marx sagte seine Auftritte in Europa ebenso ab wie Star-Gitarrist Carlos Santana.

Der Vatikan sperrte den Petersplatz in Rom für die Öffentlichkeit. Die Schließung gelte zunächst bis zum 3. April. Das ist auch das Datum, bis zu dem die italienische Regierung die Bewegungsfreiheit im ganzen Land eingeschränkt hat, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

In Italien sollen wegen der Coronavirus-Ausbreitung die rund 60 Millionen Einwohner seit Dienstag möglichst zu Hause bleiben. Die Regierung in Rom hatte am Montagabend die zuvor im Norden des Landes verhängten Sperrungen auf das ganze Land ausgedehnt. Die Menschen dürfen nach den neuen Regeln nur aus wenigen Gründen ihr Haus verlassen. Als Ausnahmen gelten Einkaufen, wenn man zur Arbeit muss, Arztbesuche oder die Hilfe für alte oder kranke Verwandte. Das Besuchen von Freunden oder Spaziergänge in anderen Orten sind untersagt. Kinos und Theater sind landesweit geschlossen. Läden, Bars und Restaurants haben nur eingeschränkt geöffnet. Internationale Zug- und Flugverbindungen sowie der öffentliche Nahverkehr sollen aber nicht gestoppt werden.

Österreich erschwert massiv die Einreise aus Italien. Sie werde weitgehend gestoppt, sagte Kanzler Sebastian Kurz in Wien. Ausnahmen seien nur mit ärztlichem Attest möglich. Die Durchreise von Touristen Richtung Deutschland solle möglich bleiben, wenn gewährleistet sei, dass sie ohne Stopp die Alpenrepublik durchquerten, hieß es. In Österreich selbst werden bis Anfang April alle Veranstaltungen in geschlossenen Gebäuden mit mehr als 100 Menschen verboten.

Das Robert Koch-Institut (RKI) stuft nun ganz Italien als Coronavirus-Risikogebiet ein. Die Bundesregierung rät von allen nicht erforderlichen Reisen in das Land ab. Bisher war nur von Reisen in besonders stark betroffene Regionen im Norden des Landes ausdrücklich abgeraten worden.

In Deutschland sind mit ersten Nachweisen in Sachsen-Anhalt nun alle Bundesländer in Deutschland von Sars-CoV-2-Nachweisen betroffen. Alle vier Betroffenen des Bundeslandes seien zuvor in Norditalien gewesen. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in Deutschland liegt nach den aktuellsten RKI-Angaben vom Montag bei mehr als 1100. Besonders stark betroffen ist Nordrhein-Westfalen. Am Montag waren in Deutschland die ersten beiden Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus bekannt geworden - beide Menschen stammen aus dem Bundesland.

Weltweit haben sich inzwischen mehr als 113 000 Menschen nachweislich mit dem neuen Coronavirus infiziert, die Dunkelziffer liegt Experten zufolge allerdings wesentlich höher. Über 4000 sind gestorben.