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Virus dämpft Kauflust der Chinesen für Auslandsfirmen

Laut der Beratungsgesellschaft EY werden die Auslandsinvestitionen chinesischer Unternehmen aufgrund des Coronavirus abnehmen.

Die Ausbreitung des Corona-Virus wird sehr wahrscheinlich auch die Unternehmenskäufe chinesischer Konzerne im Ausland bremsen. „In diesen Tagen hat in China die Eindämmung des Virus oberste Priorität. Je nachdem, wie sich die Lage in den kommenden Wochen entwickelt, könnte es daher zu einem Rückgang der Transaktionsaktivitäten im ersten Vierteljahr kommen“, sagt Yi Sun, Partnerin und Leiterin der China Business Services für den deutschsprachigen Raum bei der Beratungsgesellschaft EY.

Aktuell zeichnet sich noch keine Entspannung ab. Bis Dienstag war die Zahl der bestätigten Infektionen und Todesfälle durch das Corona-Virus in China erneut sprunghaft gestiegen. Wie die Gesundheitsbehörde mitteilte, gab es 20 438 bestätigte Erkrankungen – 3225 mehr als am Vortag. Die Zahl der Todesopfer stieg demnach um 64 auf 425. Es war erneut der bisher stärkste Anstieg der Infektionen und der Todesfälle innerhalb eines Tages.

Positiver Trend in Gefahr

Das Virus unterbricht eine bisher eher positive Entwicklung, denn im zweiten Halbjahr 2019 war die Lust der Chinesen auf Zukäufe wieder stärker geworden. Es deutete sich eine Erholung an. Die Zahl der Transaktionen stieg in Deutschland auf 25, nachdem in der ersten Jahreshälfte gerade einmal 14 Deals registriert worden waren.

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Das Investitionsvolumen kletterte sogar von 500 Millionen auf 4,2 Milliarden Dollar. Insgesamt lag die Jahresbilanz damit bei 39 Transaktionen im Gesamtvolumen von 4,6 Milliarden Dollar – nach 35 Deals im Wert von 10,7 Milliarden im Jahr 2018. Damit war man dennoch weit entfernt von den Rekordzahlen der Jahre 2016 und 2017.

Auch in Europa deutete sich zuletzt eine positive Trendwende in der zweiten Jahreshälfte an – in Summe wurden 2019 aber europaweit nur 17,3 Milliarden Dollar investiert, nach 31,2 Milliarden Dollar 2018, geht aus einer Studie von EY hervor. Zum Vergleich: 2016 wurde mit fast 86 Milliarden Dollar der bisherige Rekord erreicht. „Im zweiten Halbjahr zog der Markt spürbar an; die Bereitschaft, auch größere Deals anzugehen, ist deutlich gestiegen“, sagt Managerin Sun.

Zunehmend drängten chinesische Finanzinvestoren nach Europa, die zuvor nur in ihrem Heimatland unterwegs waren. Einige von ihnen seien auf Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich spezialisiert und würden in diesem Segment zunehmend in Konkurrenz zu den etablierten großen Finanzinvestoren aus den USA und Europa auftreten. Zwar sei die Abschlussquote noch nicht hoch, aber Sun beobachtet eine „steile Lernkurve“.

Die meisten Transaktionen wurden in Deutschland getätigt, gefolgt von Großbritannien und Frankreich. Die europaweit größte Investition war im vergangenen Jahr die Übernahme der britischen Greene King-Brauereigruppe - einschließlich Pubs und Hotels - durch die Hongkonger CKA Gruppe.

Die zweitgrößte Transaktion war der Erwerb eines Fünf-Prozent-Anteils am Daimler-Konzern durch den chinesischen Autokonzern BAIC – zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Transaktion entsprach der erworbene Anteil laut EY einem Börsenwert von 2,9 Milliarden Dollar.

Auf dem dritten Platz folgt der Einstieg der Jiangsu Shagang Gruppe beim britischen Rechenzentrumbetreiber Global Switch für 2,2 Milliarden Dollar. Die Übernahme der Deutschen Hospitality, zu der unter anderem die Steigenberger Hotels gehören, durch die Huazhu Gruppe, war mit einem Volumen von 804 Millionen Dollar der fünfgrößte chinesische Deal des Jahres in Europa.

Die sich abzeichnende Flaute bei den grenzüberschreitenden Deals mit chinesischer Beteiligung wird den gesamten Markt für Fusionen und Übernahmen in 2019 belasten. Außerdem gibt es laut der Beratungsgesellschaft Willis Towers Watson weitere Unwägbarkeiten im angebrochenen Jahr. Auf dem Weg in ein neues Jahrzehnt würden unter anderem eine anstehende US-Präsidentschaftswahl und die Volatilität der Finanzmärkte als Bremse für die M & A-Aktivitäten auf globaler Ebene in 2020 wirken, heißt es beim „Quarterly Deal Performance Monitor“.