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Viral-Hit „ToleranzZeit“: So versucht die Deutsche Bahn Vorurteile abzubauen

Kopfkino zum Kopftuch: “Was liest sie da überhaupt?“(Bild: Screenshot Deutsche Bahn / YouTube)
Kopfkino zum Kopftuch: “Was liest sie da überhaupt?“(Bild: Screenshot Deutsche Bahn / YouTube)


Es ist ein ewiger Dualismus: Das Eigene und das Fremde. Was man nicht kennt, wird gern mit Vorurteilen besetzt. Wie schnell solche Denkmuster in die Irre führen können, hat die Deutsche Bahn im neuen Werbeclip „ToleranzZeit“ thematisiert, der im Social Web gefeiert wird.

Ein junger Mann sitzt im ICE. Er blickt ins Nirgendwo, dann zu seiner Sitznachbarin, die ein Kopftuch trägt. Und schon beginnt das Kopfkino zu laufen: „Warum trägt sie dieses Kopftuch? Muss sie das? Will sie das? Oder ihre Familie? Oder ihr Mann? Obwohl: So alt ist sie ja gar nicht. Andererseits…“ , rattert der innere Monolog des jungen Mannes wie der Zug entlang der Stecke.

„Warum trägt sie dieses Kopftuch?“

„Was liest sie da überhaupt“, verselbstständigt sich der Gedankenzug immer weiter, „den Koran wahrscheinlich“, ergänzt der Reisende nach gängigen Klischees. „Was sonst?“ Dann der erste Blickkontakt, der den jungen Mann, der sich als Student entpuppt, leicht verunsichert und in die Realität zurückholt – er muss schließlich für eine Anatomie-Prüfung lernen.

Dann nimmt der 50-Sekünder eine unerwartete Wendung: Wo liegt nur dieser „Nucleus Präopticus“, fragt sich der offenkundige Medizinstudent laut. „Am Hypothalamus. Hatte ich letztes Semester auch“, antwortet die junge Frau mit Kopftuch überraschend – und zeigt dem verdutzten Sitznachbarn ihre Reiselektüre: den “Atlas der Anatomie des Menschen”.

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„Zeit nutzen, um einen netten Menschen kennenzulernen“

So schnell können Vorurteile im Kopf abgebaut werden. „Die Deutsche Bahn zeigt mit diesem Spot, dass sie nicht nur zum Transport von A nach B beiträgt, sondern auch Menschen verbindet“, erklärt der Staatsmonopolist bei YouTube die Motivation des neuen Clips, der Teil der vor zwei Jahren gestarteten Kampagne „Diese Zeit gehört Dir“ ist.

„Jeder Einzelne kann dabei die Zeit für sich nutzen, wie er möchte: zum Lesen, zum Lernen und Arbeiten zum Entspannen oder auch mal, um einen netten Menschen kennenzulernen“, ruft die Bahn die täglich 7,3 Millionen Reisenden zu mehr Interaktion und Toleranz auf.

Das Statement in politisch bewegten Zeiten wird in den sozialen Medien gut angenommen. Der gestern gelaunchte Clip wurde auf Facebook binnen eines halben Tages mehr eine halbe Million Mal gesehen und erzielte mehr als 12.000 Likes und 5000 Shares. Auch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter erntete der Clip ebenso zahlreiche positive Reaktionen:

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