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Ich bin vier Tage lang im Zug durch Kanada gereist, ohne WiFi und Handyempfang – und habe mich keine Minute gelangweilt

Als ich mich für meine viertägige Reise durch Kanada mit VIA Rail Canada vorbereitete, dachte ich viel darüber nach, wie ich mir die Zeit an Bord würde vertreiben können.

Ich wusste zwar, dass mich atemberaubende Landschaften erwarten würden, aber das war es auch schon.
Ich wusste zwar, dass mich atemberaubende Landschaften erwarten würden, aber das war es auch schon.

Im Oktober 2019 stieg ich in Toronto an Bord eines VIA Rail Zuges Richtung Vancouver. Die kanadische Eisenbahngesellschaft warb mit einer viertägigen Reise durch malerische Landschaften der Provinzen von Ontario, Manitoba, Saskatchewan, Alberta und British Columbia. Insgesamt waren dabei sieben Zwischenstopps angesetzt.

Als ich zum ersten Mal auf das Angebot stoß, fand ich heraus, dass es kein Internet an Bord geben würde. Ich freute mich zwar darauf, ein paar Tage offline zu sein, machte mir aber auch Gedanken darüber, wie ich mir stattdessen die Zeit vertreiben könnte.

Außerdem hieß es auf der Website, dass der mobile Empfang auf der Strecke stark eingeschränkt sei, was bedeutete, dass ich abgesehen von der Kamerafunktion nichts mit meinem Handy würde anfangen können.

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Um möglicher Langeweile vorzubeugen, erstellte ich daher im Vorfeld eine Spotify-Playlist, die ich auch offline anhören konnte, und lud mir einige Folgen einer Netflix-Serie herunter.

Ich konnte mir Ed Sheeran in Dauerschleife anhören – ohne mit dem Internet verbunden zu sein.
Ich konnte mir Ed Sheeran in Dauerschleife anhören – ohne mit dem Internet verbunden zu sein.

Ich wollte sicherstellen, dass ich mir vor dem Schlafengehen und bei längeren Streckenabschnitten etwas ansehen konnte.

Ich habe mir auch ein neues Buch gekauft.

Ich rechnete damit, mehr als genug Zeit zu haben, das Buch zu lesen. Am Ende meiner Reise hatte ich es jedoch kein einziges Mal aufgeschlagen.

Ebenso ging ich davon aus, einen Großteil des Tages in meiner Kabine zu verbringen, wo ich lesen, arbeiten und die vorbeiziehende Landschaft beobachten würde. Tatsächlich betrat ich das Zimmer aber nur, um darin zu schlafen.

Meine Kabine fand sich in dem Abteil des Zuges, das sich Sleeper Plus nannte und mit einer Business Class im Flugzeug verglichen werden kann. Ich hatte einen eigenen Raum mit zwei bequemen Sitzmöglichkeiten, die zu einem Bett gefaltet werden konnten.

Abhängig von der Jahreszeit können Tickets für die Reise bis zu 6000 US-Dollar kosten. In dem Sleeper Plus Ticket, das ich gekauft hatte, waren bereits alle Mahlzeiten an Bord inbegriffen.

Die meiste Zeit über saß ich mit meinen Mitreisenden in dem Skyline-Abteil des Zuges

Hätte ich meine Kabine nicht verlassen, hätte ich nie all die interessanten Menschen an Bord kennengelernt.
Hätte ich meine Kabine nicht verlassen, hätte ich nie all die interessanten Menschen an Bord kennengelernt.

Die gesamte Reise verlief sehr viel geselliger, als ich gedacht hatte. Als wir den Bahnhof in Toronto verließen, versammelten sich alle Gäste in dem Skyline-Abteil des Zuges, dessen Dach größtenteils aus Fenstern bestand.

Dort lernte ich die anderen Bewohner der Business Class kennen. In diesen vier Tagen trafen wir uns dort immer wieder, um uns die Landschaft anzusehen und uns zu unterhalten.

Das Skyline-Abteil ist der ideale Ort, um Fotos von der Strecke zu machen.

Dank der großen Fenster konnten wir die malerische Szenerie genießen, die an uns vorbeizog. Solltet ihr die Reise antreten, um gute Fotos schießen können, solltet ihr es euch definitiv im Skyline-Abteil gemütlich machen.

Außerdem habt ihr dort die Möglichkeit, Freundschaften zu schließen.

Auf dem Oberdeck lernte ich die Mitreisenden kennen.
Auf dem Oberdeck lernte ich die Mitreisenden kennen.

Statt den ganzen Tag über in eurer privaten Kabine zu sitzen, könnt ihr euch unter die anderen Reisenden mischen und dabei unter Umständen Freundschaften schließen.

Alle waren freundlich und offen.

Martin (links) und Randy (rechts) lernten sich im Zug kennen.
Martin (links) und Randy (rechts) lernten sich im Zug kennen.

Wir tauschten Geschichten über unsere Reiseerfahrungen aus und erzählten uns, woher wir kamen.

Einige Reisende, die sich mit Fotografie auskannten, gaben mir außerdem ein paar Tipps, wie ich meine Bilder verbessern könnte.

Ich nutzte einen Teil der Zeit, um den Zug zu erkunden.

Dieser Teil des Business-Abteils konnte nachts in einen Schlafraum mit Stockbetten umgewandelt werden.
Dieser Teil des Business-Abteils konnte nachts in einen Schlafraum mit Stockbetten umgewandelt werden.

Ich startete im ersten Abteil und bahnte mir den Weg durch den gesamten Zug – nicht, ohne dabei eine Menge Fotos zu schießen.

Im vorderen Teil des Zuges befand sich das Economy-Abteil.

Die Sitze in der Economy Class konnten nach hinten verstellt werden.
Die Sitze in der Economy Class konnten nach hinten verstellt werden.

Meine Kabine war im hinteren Teil des Zuges, allerdings nicht im letzten Abteil. Dieses war für Passagiere der gehobenen Business Class reserviert.

Das hinterste Abteil gehörte der ersten Klasse.

Den Bar-Bereich der ersten Klasse durfte ich mit meinem Business-Ticket nicht nutzen.

An Bord wurden alle möglichen Aktivitäten angeboten.

Andy Du Rego gab in unserem Abteil ein Konzert.
Andy Du Rego gab in unserem Abteil ein Konzert.

Der kanadische Songwriter Andy Du Rego gab während unserer Reise ein exklusives Konzert. Dabei ging er von Abteil zu Abteil und spielte für alle Passagiere ein paar Songs.

Jeden Tag wurde im Skyline-Abteil eine Bier- oder Weinprobe angeboten

Eine der Weinproben.
Eine der Weinproben.

Die Verkostungen wurden von Mitarbeitern von VIA Rail veranstaltet. Dabei konnten verschiedene Bier- und Weinsorten der Gebiete, in denen wir uns gerade befanden, getestet werden.

Darüber hinaus gab es verschiedene Spiele und interessante Vorträge zu den Regionen auf der Route.

Wir spielten verschiedene Quiz-Spiele.
Wir spielten verschiedene Quiz-Spiele.

Dafür trafen wir uns im Oberdeck des Skyline-Abteils.

Während meiner Reise lernte ich, dass keine Langeweile aufkommen kann, solange man mit den richtigen Menschen reist.

Ich warf keinen einzigen Blick in mein Buch und hörte mir meine Spotify-Playlist kein einziges Mal bis zum Ende an. Am Ende der Reise hatte ich das Gefühl, dass die Zeit im Nu vorbeigegangen war.

Während der 96-stündigen Reise vermisste ich mein Handy nicht eine Minute lang.

Dieser Text wurde aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.