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Vier häufige Probleme in Freundschaften – und wie ihr mit ihnen umgehen könnt

Nicht nur in Liebesbeziehungen gibt es Probleme, auch in platonischen Freundschaften. Freundschaftscoachin Danielle Bayard Jackson erzählt von den häufigsten Problemen in Freundschaften. - Copyright: Getty Images
Nicht nur in Liebesbeziehungen gibt es Probleme, auch in platonischen Freundschaften. Freundschaftscoachin Danielle Bayard Jackson erzählt von den häufigsten Problemen in Freundschaften. - Copyright: Getty Images

Als Freundschaftscoachin helfe ich Menschen, schwierige Probleme in ihren platonischen Beziehungen zu bewältigen. Meine Kundschaft ist sehr unterschiedlich: An einem Tag arbeite ich mit einer sozial unbeholfenen Studentin, am nächsten Tag mit einem charismatischen, leistungsstarken Unternehmer mittleren Alters. Konflikte in der Freundschaft scheinen in der Gesellschaft ein universelles Problem zu sein, das alle gleichermaßen treffen kann. Und von Zeit zu Zeit brauchen viele ein wenig Hilfe, wenn diese Freundschaften nicht so laufen wie erhofft.

Häufige Fragen, die ich von meinen Kunden höre, beziehen sich etwa darauf, wie sie Freunde finden können oder ein schwieriges Gespräch mit einem Freund führen sollen. Es gibt aber auch andere Konfliktsituationen, die öfter auftauchen, als ihr wahrscheinlich erwartet. Hier sind vier Probleme zum Thema Freundschaften, die ich in meinen Coaching-Sitzungen häufiger höre.

„Ich habe Angst davor, meine Freunde zu mir nach Hause einzuladen"

Viele meiner Klienten wünschen sich von einer Freundschaft, gemeinsam "nichts tun" zu können, also einfach gemütlich beisammen zu sein. Gleichzeitig geben einige von ihnen zu, dass sie Angst davor hätten, Menschen zu sich nach Hause einzuladen. Ein Grund für diese Abneigung ist der Druck, ein trendiges, ästhetisches Zuhause zu haben, wie es in den sozialen Medien dargestellt wird. Manche fühlen sich verunsichert, weil ihr Zuause dem eigenen Empfinden nach nicht Instagram-tauglich ist.

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Viele haben auch Angst davor, dass andere Menschen ihr "wahres Ich" sehen. Wir verbringen so viel Zeit damit, eine Version von uns selbst zu kreieren, die wir der Welt präsentieren wollen. Die Vorstellung, dass jemand unsere Unordnung sieht, kann sich daher bedrohlich anfühlen.

Wenn es euch auch so geht: Versucht es zunächst mit kleinen Schritten. Ihr könnt eure Freunde etwa zu euch einladen, kurz bevor ihr gemeinsam zum Abendessen oder in eine Bar geht. So seid ihr nur etwa 30 Minuten in der Wohnung. Eine zeitliche Begrenzung kann helfen, den Stress zu verringern, den ihr möglicherweise empfindet, wenn jemand zu Besuch kommt.

Ihr könnt auch versuchen, schlichtweg offen zu sein und zu sagen: "Ich möchte, dass du vorbeikommst, bevor wir ausgehen – aber bitte verurteile nicht meine Unordnung." Wenn wir darauf hinweisen, dass wir uns etwas verletzlich fühlen, kann das Gegenüber mehr Mitgefühl aufbringen. Es mag anfangs schwierig sein – aber Nähe entsteht, wenn ihr Freunden das Gefühl gebt, dass ihr ihnen in Situationen trauen könnt, in denen ihr euch verletzlich fühlt.

"Meine Freunde lassen mich am Geburtstag im Stich"

Für manche können Geburtstage als inoffizielle Bewährungsprobe dienen, um zu überprüfen, wie loyal die eigenen Freunde sind. Ich hatte Kunden, die enttäuscht waren, dass ein Freund eine SMS mit Glückwünschen zum Geburtstag schickte, anstatt die Einladung zum Geburtstagsessen anzunehmen. Der Kunde interpretiert dies als Versäumnis. Nicht nur in diesem Moment, sondern auch in der Freundschaft. Für den Kunden also ein Zeichen dafür, dass es dem Freund insgesamt an Interesse und Engagement mangelt.

Wir alle wollen gesehen und gefeiert werden. Und es stimmt, dass Geburtstage eine gute Gelegenheit sind, um zu zeigen, dass die Menschen in unserem Leben sich um uns kümmern. Aber wenn jemand an eurem Geburtstag nicht die Wertschätzung zeigt, die ihr erwartet habt, bedeutet das nicht unbedingt, dass die Person sich nicht interessiert. In diesen Situationen müsst ihr an Momente aus eurer Freundschaft denken, die gezeigt haben, dass ihr der Person wichtig seid. Solange diese Beweise vorhanden sind, solltet ihr trotzdem Vertrauen in die Freundschaft haben.

Eine wichtige Sache müsst ihr trotz der Enttäuschung vor Augen halten: Menschen sind keine Gedankenleser. In diesen Situationen ist es vielleicht effektiver, eure Gefühle anzusprechen, als sich zu ärgern und Vermutungen aufzustellen.

"Ich fühle mich in meinen interkulturellen Beziehungen nicht gesehen"

Da ich eine schwarze Frau bin, haben meine Klienten, die „People of Color“ (PoC) sind, das Gefühl, dass sie mit mir vertraulich über komplizierte Erfahrungen sprechen können. Sie sind oft mit jemandem befreundet, bei dem sie sich manchmal nicht ganz sicher oder gesehen fühlen. In diesen Beziehungen treten Spannungen auf, wenn ein Freund oder eine Freundin über einen rassistischen Witz kichert oder den Schmerz über eine weitere rassistische oder kulturelle Ungerechtigkeit herunterspielt. Manchmal stellen diese Personen die Version der Ereignisse infrage, wenn die betroffene Person von einer Mikroaggression berichtet, die er oder sie am Arbeitsplatz erlebt hat.

Diese Klienten sind zwar oft bereit, ihre Freunde zu korrigieren und aufzuklären, aber es ist anstrengend, dies überhaupt tun zu müssen. Vor allem dann, wenn dunkelhäutige Menschen bereits den ganzen Tag unter weißen Menschen „aufmerksam“ sein müssen. Freundschaften können für uns eine noch wichtigere Quelle der Sicherheit und Unterstützung sein. Daher kann es besonders verletzend und mühsam sein, wenn wir um Verständnis und eine gemeinsame Basis bitten.

Ich ermutige diese Klienten, ihre Erfahrungen mit Freunden zu teilen, die keine PoC sind. Sie sollen dann beobachten, wie groß die Bereitschaft der Freunde ist, zu verstehen, mitzufühlen und sich selbst besser kennenzulernen. Wenn es Bereiche in der Freundschaft gibt, die ihr schätzt und in denen ihr euch nicht zurückziehen oder rechtfertigen müsst, ermutige ich euch, euch eher darauf zu konzentrieren. Richtet euch die Freundschaft jedoch emotionalen oder psychischen Schaden zu, solltet ihr in Erwägung ziehen, die Beziehung zu beenden. Ansonsten solltet ihr starke Grenzen setzen, wie und über welche Themen ihr kommuniziert.

Frau Mann Paar Streit
Frau Mann Paar Streit

"Meine Freundin hat mich nicht zu ihrer Hochzeitsfeier eingeladen"

Wenn Kunden feststellen, dass sie es bei der Hochzeit einer Freundin oder eines Freundes nicht in die engere Auswahl geschafft haben oder nicht den Status der Trauzeugin oder des Trauzeugen bekommen haben, fragen sie sich manchmal, ob sie die Freundschaft überdenken müssen.

Wenn ihr euch bei dieser Entscheidung übergangen fühlt, mag das verletzend sein. Aber solche Situationen kommen häufiger vor, als ihr denkt. Untersuchungen zeigen, dass nur die Hälfte unserer Freundschaften komplett auf Gegenseitigkeiten beruhen. Das bedeutet, dass ihr einen Freund oder eine Freundin zwar als eure Nummer eins seht, die andere Person euch aber zum Beispiel als Nummer drei betrachtet. Zwar mag es den Anschein erwecken, dass sie sich nicht um euch sorgen oder eure Freundschaft schätzen – aber es könnte auch sein, dass euer soziales Umfeld nicht perfekt übereinstimmt.

Ihr solltet auch bedenken, dass euer Freund oder eure Freundin die Hochzeitsgesellschaft vielleicht so auswählt, dass sie Verpflichtungen, logistische Anforderungen und die Wünsche anderer erfüllt. Vielleicht drängt der Partner eurer Freundin oder eures Freundes, bestimmte Personen einzubeziehen. Und dann gibt es auch noch die Situation, dass sie viele Geschwister haben, die sie ehren möchten. Versucht, ihre Entscheidung zu akzeptieren und erkennt an, dass es Umstände gibt, von denen ihr nichts wisst. Findet einen Weg, weiterhin zu unterstützen – vor allem dann, wenn die Person sonst immer ein guter Freund oder eine gute Freundin gewesen ist.

Ihr seid mit euren Freundschaftskonflikten also nicht allein. Letztendlich möchten wir alle mehr Verbundenheit mit den Menschen erleben, die wir mögen. Das beginnt damit, dass wir den Mut haben, ihnen zu sagen, was uns auf dem Herzen liegt. Und dann sollten wir einen Weg finden, Konflikte zusammen zu lösen – um die Beziehungen zu stärken, die uns am wichtigsten sind.

Dieser Artikel wurde von Zoe Brunner aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.