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Vier Erfolge fürs Klima, die wir 2022 feiern konnten

2022 war ein Jahr der Wetterextreme, aber es wurden auch Fortschritte bei der Bekämpfung des Klimawandels gemacht.

Vor allem junge Leute engagieren sich seit den letzten Jahren für den Klimaschutz. - Copyright: Christoph Hardt/dpa
Vor allem junge Leute engagieren sich seit den letzten Jahren für den Klimaschutz. - Copyright: Christoph Hardt/dpa

2022 war ein Jahr voller rekordverdächtiger Hitze, Überschwemmungen und anderen Naturkatastrophen. Der jüngste Bericht des UN-Klimarates enthält eine düstere Prognose für unseren Planeten, wenn die ehrgeizigen Klimaziele nicht erreicht werden. Aber trotz allem gab es auch ermutigende Fortschritte in Sachen Klima, die es wert sind, gefeiert zu werden.

Business Insider hat Umweltexperten nach wichtigen Erfolge gefragt. Hier sind sechs Entwicklungen, die uns ihrer Meinung nach im kommenden Jahr Hoffnung geben können:

Bei Wahlen haben Menschen gewonnen, denen das Klima wichtig ist

Der neue brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva. - Copyright: Rodrigo Paiva/Getty Images
Der neue brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva. - Copyright: Rodrigo Paiva/Getty Images

In diesem Jahr gab es verschiedene Wahlen, die einen großen Einfluss auf die Zukunft unseres Planeten haben. „Klimaschutz-Kandidaten haben in Australien und Brasilien gewonnen“, sagt Leah Stokes, Professorin für Politikwissenschaften an der Universität von Kalifornien.

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In Brasilien besiegte der zweimalige ehemalige Präsident Luiz Inácio Lula da Silva den rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro. Während Bolsonaros Amtszeit hat Brasilien große Teile des Amazonas-Regenwaldes für Ackerland gerodet und damit die Abholzung beschleunigt. Nach Angaben des brasilianischen Wissenschaftsministeriums stieg die Abholzung während seiner Präsidentschaft insgesamt um mehr als 50 Prozent. In den vorangegangenen Jahren von Lulas Amtszeit ging die Abholzung des Amazonas dagegen um mehr als 80 Prozent zurück. Der neu gewählte Präsident verspricht, die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes zu bekämpfen.

In Australien versprach der neue Premierminister des Landes, Anthony Albanese, mit strengeren Emissionsreduktionszielen eine neue Ära des Klimaschutzes einzuläuten. „Gemeinsam können wir die Klimakriege beenden“, sagte er in seiner Siegesrede. „Gemeinsam können wir die Chance nutzen, Australien zu einer Supermacht der erneuerbaren Energien zu machen.“

Globale Klimaverhandlungen konzentrieren sich auf die Weltmeere

 - Copyright: Nicolas Economou/NurPhoto via Getty Images
- Copyright: Nicolas Economou/NurPhoto via Getty Images

Die diesjährige COP27, eine UN-Konferenz zum Klimawandel, fand in Sharm El-Sheikh, Ägypten, statt. Peter B. de Menocal, Präsident der Woods Hole Oceanographic Institution, erzählte Business Insider, dass auf der Veranstaltung erstmals ein Ozean-Pavillon zu sehen war. Die sei ein „Sieg für den Ozean und eine Anerkennung der entscheidenden Rolle, die er für unser globales Klima spielt“, so de Menocal.

Nach Angaben der NOAA nimmt der Ozean 90 Prozent der abgegebenen Wärme auf und absorbiert etwa 30 Prozent des Kohlendioxids, das wir in die Atmosphäre ausstoßen. "Die Anwesenheit des Ozean-Pavillons hat dazu beigetragen, das Bewusstsein für die potenziellen Möglichkeiten zu schärfen, die der Ozean hat, um eines Tages mehr Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen, als der Mensch jährlich in die Atmosphäre einbringt", fügte de Menocal hinzu.

Kaiserpinguine wurden durch das Gesetz zur Erhaltung gefährdeter Arten geschützt

 - Copyright: Marcos del Mazo/LightRocket via Getty Images
- Copyright: Marcos del Mazo/LightRocket via Getty Images

In der Antarktis gibt es schätzungsweise 650.000 Kaiserpinguine. Diese Population könnte bis zum Jahr 2050 um 26 bis 47 Prozent schrumpfen, wenn man von Szenarien mit niedrigen bzw. hohen Kohlenstoffemissionen ausgeht. Im Oktober 2022 wurde der flugunfähige Seevogel durch das Gesetz zur Erhaltung gefährdeter Arten („Endangered Species Act“) geschützt, das 1973 erlassen wurde, um bedrohte Wildtiere zu beschützen.

„Das war ein dringend erforderlicher Sieg für die Art“, sagte de Menocal. Er fügte auch hinzu, dass der Kaiserpinguin aufgrund der Klimakrise bis zum Jahr 2100 praktisch ausgestorben sein könnte. Die Aufnahme in die Liste biete Instrumente zur Ausweisung und zum Schutz ihres schwindenden Lebensraums. „Sie fördert auch die internationale Zusammenarbeit bei Erhaltungsstrategien, erhöht die Mittel für Erhaltungsprogramme, spornt die Forschung an und bietet konkrete Instrumente zur Verringerung der Bedrohung - alles entscheidende Schritte zur Rettung dieses legendären Vogels“, fügte er hinzu.

Eine indigene Gruppe im Amazonasgebiet erhielt den „Grünen Nobelpreis“

Lucitante und Alexandra Narvaez von „La Guardia“. - Copyright: Goldman Environmental Prize
Lucitante und Alexandra Narvaez von „La Guardia“. - Copyright: Goldman Environmental Prize

Die Cofán-Gemeinde am Ufer des Aguarico-Flusses im ecuadorianischen Amazonas-Regenwald gründete 2017 eine indigene Patrouille, bekannt als „La Guardia“, um sich gegen das zunehmende Eindringen von Minenarbeitern in ihr Stammesgebiet zu wehren. Sie schrieben ihr eigenes Gesetz, das es den Mitgliedern der Patrouille erlaubt, Ausrüstung zu konfiszieren und die ecuadorianische Umweltpolizei einzuschalten, wenn sie Unbefugte in dem Gebiet entdecken.

Die Arbeit der Patrouille und der anschließende juristische Erfolg brachten Alex Lucitante und Alexandra Narvaez 2022 den Goldman-Umweltpreis für gemeinnützigen Umweltaktivismus ein, der auch als "Grüner Nobelpreis" bekannt ist. „Ich möchte andere indigene Gemeinschaften in Ecuador und auf der ganzen Welt dazu einladen, sich diesen kollektiven Kämpfen in Amazonien anzuschließen“, sagte Lucitante zu Business Insider. „Wir träumen von einer Welt, in der unsere Gemeinschaften mit ihrem Wissen und ihrer Kultur weiterleben können.“

Video: UN-Chef vor UN-Artenschutzgifel: "Die Menschheit ist eine Massenvernichtungswaffe"

Dieser Text wurde von Hendrikje Rudnick aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.