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Viele Anleger horten Cash für Kaufgelegenheiten – und zocken derweil mit kleinen Beträgen

Die hohen Kurse machen den Aktienmarkt anfällig für schlechte Nachrichten, signalisiert die Handelsblatt-Anlegerumfrage. Vor allem bei der US-Börse ist Vorsicht ratsam.

Kurzfristig ist der deutsche Aktienmarkt anfällig. Foto: dpa
Kurzfristig ist der deutsche Aktienmarkt anfällig. Foto: dpa

Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt hat sich verbessert. Der Dax-Wochengewinn von knapp drei Prozent hat mehr Investoren positiv gestimmt. Das zeigen die Ergebnisse der wöchentlichen Dax-Umfrage des Handelsblatts unter 3500 Anlegern.

So schwindet offenbar mehr und mehr die Verunsicherung im Zuge der jüngst steigenden Kurse. Das ist jedenfalls die Beobachtung von Experte Stephan Heibel, der die Dax-Umfrage auswertet.

Die Optimisten dominierten zwar das Geschehen, sagt Analyst Heibel, doch das Lager der Pessimisten erhalte mit steigenden Kursen Zulauf. „Dies sei ein Zeichen dafür, dass die vermeintlichen Gründe für die steigenden Kurse Anleger nicht wirklich überzeugen“, meint Heibel, auch Inhaber des Analysehauses Animusx.

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Ganz unterschiedlich ist die Lage bei den spekulativen Engagements diesseits und jenseits des Atlantiks. Hatten sich deutsche Privatanleger in der vorvergangenen Woche noch mit Call-Optionsscheinen auf steigende Kurse vorbereitet, sind diese Positionen wieder aufgelöst worden.

In den USA dagegen ist das Put-Call-Verhältnis seit Wochen extrem tief, was laut Heibel einen starken Optimismus der dortigen Anleger widerspiegelt. Für den Analysten heißt das: „Vorsicht bleibt bei der US-Börse ratsam.“

Ungewöhnlich viele Käufe an der Wall Street

Zum gleichen Urteil kommt er beim Blick auf sehr kurzfristige Marktindikatoren an der Wall Street. Der Experte erkennt ungewöhnlich viele Käufe. Er deutet das so: „Anleger haben positive Meldungen honoriert, aber negative ignoriert.“ Die Kaufbereitschaft war in den vergangenen Handelstagen so massiv, dass zumindest kurzfristig eine Korrektur fällig sei.

Langfristig spiegelt die Entwicklung ebenfalls eine gewachsene Kaufbereitschaft wider – nach den Börseneinbrüchen im März. Seitdem haben die marktbreiten Indizes an der Wall Street und auch der Dax rund 55 Prozent gewonnen.

Nach diesem extrem starken Anstieg halten viele Experten eine Korrektur für denkbar. Sie argumentieren häufig mit den Risiken US-Präsidentschaftswahl, Brexit und der sich verschärfenden Pandemie.

Gegenbewegung zu erwarten

Per Saldo erwartet auch Heibel auf Basis der Ergebnisse der wöchentlichen Dax-Umfrage erst einmal eine Gegenbewegung. Die Cash-Quote der deutschen Anleger sei zwar sowohl bei institutionellen als auch bei privaten Investoren extrem hoch. Trotzdem würden beide Gruppen laut der Umfrage von „Überinvestition“ sprechen.

Das sei gleichzeitig nur möglich, wenn man mit gehebelten Finanzprodukten wie Optionen im Markt engagiert sei. Für Heibel ist klar: „Viele Anleger sitzen auf hohen Cash-Beständen, mit denen sie weiterhin auf günstige Kaufgelegenheiten warten, während sie mit kleinen Beträgen zocken.“

Dem Aktienmarkt fehle also eine robuste Basis. Die könnten nur langfristig orientierte und überzeugte Anteilseigner an den Unternehmen bieten.

Auch bei Gewinnmitnahmen ist Pessimismus fehl am Platz

Falls jedoch bei einer negativen Meldung die Kurse fielen, würden die spekulativen Positionen ins Gegenteil umgekehrt, „was im Handumdrehen zu deutlich niedrigeren Kursen führen kann“. Daher sei ein kurzfristiger Rücksetzer nur durch eine positive Meldung vermeidbar. Er erwartet, wenn so eine gute Nachricht ausbleibt, bald einsetzende Gewinnmitnahmen.

Dennoch sei Pessimismus fehl am Platze. Heibel beruft sich auf die leicht positiven Erwartungen der Anleger: „Ich würde einen Rücksetzer oder eine Korrektur als Kaufgelegenheit werten.“