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Verstopfte Leitungen: Von Hamsterkäufen zum nächsten Klopapier-Irrsinn

Das Hamstern von Klopapier führt zum nächsten Irrsinn. Viele Menschen benutzen für die Hygiene andere Utensilien. Das Problem: Feuchttücher, Küchenpapier bis hin zu T-Shirts überlasten die Abwassersysteme.

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Feuchttücher sollten nicht im WC entsorgt werden. (Bild: Getty Images)

Wird die Coronavirus-Pandemie eines Tages überstanden sein, dürfte sie auch als Klopapier-Krise in Erinnerung bleiben. Denn der Irrsinn rund um das zugegebener Maßen essentielle Hygieneartikel nimmt immer größere Ausmaße an.

Hamstern von Klopapier führt zu weiterem Problem

Das unnötige Hamstern von Klopapier ist ein Problem, das zu einem weiteren führt. Diejenigen, die in den Super- und Drogeriemärkten zu kurz kommen, müssen notgedrungen zu Alternativen greifen. Einige davon sind jedoch nicht nur fraglich, sondern stellen Gemeinde, Behörden, Abwasserentsorger und letztlich auch private Haushalte vor große Probleme.

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Verstopfungen in der Kanalisation können zu verstopften Duschen, Toiletten und Waschbecken führen. (Bild: Getty Images)

Hamsterkäufe: Warum ist Klopapier oft ausverkauft?

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Unter anderem beklagt die Stadt Redding im US-Bundesstaat Kalifornien ein überlastetes Kanalisationssystem. Der Grund: Einige Einwohner hätten aus Mangel an Toilettenpapier zerschnittene T-Shirt benutzt und diese die Toilette runtergespült. Das habe zu verstopften Abwasserleitungen geführt, die auch einige Privathaushalte zu spüren bekommen hätten. Denn "Verstopfungen in der Kanalisation können dazu führen, dass Fäkalien in Duschen, Toiletten und Waschbecken zurückbleiben", heißt es in einem Statement der Stadt auf Facebook. Dadurch sei die gesamte Gemeinde dem Risiko einer weiteren Gesundheitskrise ausgesetzt.

Globales Problem in einer globalen Krise

Mit dem Problem steht Redding nicht alleine da. Weil Corona eine pandemische Krise ist, artet auch das Toilettenpapier-Problem ein globales Phänomen aus. Neben einigen anderen US-Städten sind auch aus England Klagen von Abwasserentsorgern über verstopfte Abwassersysteme zu hören. Ihre Warnungen ähneln denen aus anderen Regionen. "Verstopfungen können verheerende Folgen haben, von der Überschwemmung der Häuser bis hin zur Verschmutzung der Umwelt, erklärt der Chef der Wasserentsorgung Northumbian Water, Simon Cyhanko, in einem Interview mit der BBC. Allein im vergangenen Jahr wären zwei Drittel aller Kanalisationsverstopfungen von Feuchttüchern verursacht worden, fügt er hinzu. In der Coronakrise dürfte die Zahl erheblich höher sein.

Kampf gegen Hamsterkäufe: Warum Klopapier-Rechner Hochkonjunktur haben

Auch in Deutschland greift die Klopapierkrise um sich. Hamsterkäufe führen auch hierzulande über Umwege zu überlasteten Abwassersystemen. Einige Kläranlagen melden eine deutliche Zunahme von Feuchttüchern, Küchenrollen, Taschentüchern und anderen Utensilien in der Kanalisation, darunter das Gemeinschaftsklärwerk der niedersächsischen Gemeinden Ottersberg und Oyten. "In unseren Pumpwerken und im Klärwerk verzeichnen wir eine intensive Zunahme an Feuchttüchern, die über die WC's im Kanalnetz landen, schreibt der Bürgermeister von Flecken Ottersberg, Horst Hofmann, auf dem Online-Portal der Einheitsgemeinde. Das führe zu verstopften Pumpwerken und Kläranlagen. Auch das Klärwerk im hessischen Mörfelden-Walldorf ist mit dem Problem konfrontiert. Dort würden derzeit doppelt so viele Feuchttücher anfallen wie sonst, berichtet der Spiegel unter Berufung auf das Unternehmen.

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Sollte das Toilettenpapier ausgehen, eignen sich unter anderem Waschlappen als Hygienemittel. (Bild: Getty Images)

Welche Alternativen gibt es?

Das Problem verstopfter Abwassersysteme durch Feuchttücher und Küchenpapier stellt Abwasserentsorger seit Jahren vor große Herausforderungen. Zu einem echten Problem wird das Phänomen in der Coronakrise. Deshalb gilt der dringende Appell, diese und andere Utensilien nicht in der Toilette, sondern im Hausmüll zu entsorgen. Experten verweisen zudem auf alternative Hygienemittel, auf die man zumal in einer Ausnahmesituation wie der aktuellen zurückgreifen sollte. Sie reichten von Waschlappen über Sitzbädern, Poduschen und Bidets bis hin zu normalem Abwaschen oder Abduschen.

VIDEO: Psychologin erklärt Hamsterkäufe: Deswegen horten Menschen Klopapier