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Versicherungen brauchen weniger Mitarbeiter

Die Versicherungsbranche wird digital und wandelt sich rasant. Noch beschäftigen die Konzerne mehr als eine halbe Millionen Menschen. Der Branchenverband sagt: Künftig braucht es weniger – und andere – Mitarbeiter.

Die Bilanzen zeigten in den vergangenen Wochen ein relativ einheitliches Bild: Den deutschen Versicherern geht es immer noch gut bis sehr gut. Sie verzeichnen große Zuwächse, sie haben den nötigen Wandel in die digitale Welt erkannt und gehen ihn an. Und sie leisten sich ausreichend Personal.

529.000 Mitarbeiter waren hierzulande im Jahr 2015 in der Branche beschäftigt. Knapp über die Hälfte davon war direkt angestellt, der Rest als selbständige Vermittler und Berater tätig. Werden die Beschäftigten bei Dienstleistern und anderen profitierenden Branchen hinzugezählt, dann sind sogar knapp 1,2 Millionen Menschen im Land in der Versicherungsbranche tätig. Das geht aus der neuesten Studie der Wirtschaftsforscher des Prognos-Instituts für den Branchenverband GDV hervor.

Doch auch bei den Versicherern ist der Wandel in die digitale Welt allgegenwärtig: Zu Spitzenzeiten waren rund 550.000 Menschen in der Branche tätig. Mittlerweile glauben viele Assekuranzen, dass es in den kommenden Jahren noch einmal weniger werden. „Davon ist auszugehen“, redet GDV-Präsident Alexander Erdland auch nicht lange um das Thema herum. „Dafür brauchen wir mehr Mitarbeiter in neuen Technologien“.

In der IT, im Kundenservice und in der Entwicklung neuer Produkte werden demnach künftig die Abteilungen ausgebaut. Dagegen nehmen reine Verwaltungsjobs ab. Bleiben wird der starke Einfluss der Versicherer auf die deutsche Wirtschaftsleistung. „Gemessen an der gesamten deutschen Wirtschaft des Jahres 2015 ist die Assekuranz für 3,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und 2,7 Prozent der Erwerbstätigen verantwortlich“, erklärt Michael Böhmer, Chefvolkswirt von Prognos, die Bedeutung.

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In absoluten Zahlen sind es knapp 52 Milliarden Euro, die die Versicherer zur deutschen Wirtschaftsleistung beitragen. Das sind mehr als die Chemie- oder der Elektroindustrie, die auf je 44 Milliarden Euro kommen. Oder, anders ausgedrückt: Ohne den Wachstumsimpuls der Versicherer, den Prognos auf gut 0,1 Prozentpunkte pro Jahr beziffert, wäre das Bruttoinlandsprodukt des Jahres 2014 deutlich geringer ausgefallen. Statt bei 2.600 Milliarden hätte es bei 2.550 Milliarden Euro gelegen.

Trotz der erfreulichen Tendenz sieht GDV-Präsident Erdland die Branche in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen. So belastet die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank weiter das Geschäft. „Die EZB muss aufpassen, dass sie nicht hinter die Welle gerät“, sagt Erdland. Immerhin hat die amerikanische Notenbank bereits die Zinswende eingeläutet.

Weitere Hauptaufgabe der Versicherungsbranche ist die Digitalisierung. Diese Herausforderung haben andere Branchen längst erfolgreich angegangen – die Versicherer sind dagegen noch mittendrin, ihre Abläufe für die Zukunft fit zu machen. „Wir müssen die Kosten weiter senken. Insofern gibt es in der Branche zwangsläufig den Druck, die Effizienz weiter zu verbessern“.