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Verrückte Fonds: Alternative Rendite-Ideen

Faule Fonds, intelligente Fonds, Frauenfonds. Wenn es um renditebringende Ideen geht kennt die Kreativität keine Grenzen. Doch können die alternativen Produkte mit dem Markt mithalten?

Ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile? Ja, behaupten Schwarmintelligenzfonds. Die Idee dahinter: Lösungen von Gruppen, deren Ideen zu einer gemeinsamen Entscheidung führen, sind oft besser, als die Lösungen der einzelnen Mitglieder der Gruppe. „Die Weisheit der Vielen“, so nannte James Surowiecki 2004 sein Buch, in dem er diese These vertritt. Beispielsweise schätzten Teilnehmer eines Gewinnspiels das Schlachtgewicht eines Rindes wesentlich schlechter ein als es der Mittelwert der einzelnen Schätzungen vermochte. Die Schätzung der Gruppe sei sogar besser gewesen als die jedes einzelnen Teilnehmers. Dieses Prinzip der kollektiven Intelligenz wollen sich die Mitmachfonds zunutze machen. So beispielsweise der Multi Structure Investtor Aktien Global (ISIN: LU0933680703). 2015 erwirtschaftet er fünf Prozent. Besonderen Wert legt der Fonds auf unabhängige Teilnehmer, deren Stimmen alle gleich gewichtet werden.

Der faule Fonds

Während die einen Fonds gar keinen Fondsmanager besitzen, fragt man sich bei einem anderen Fonds, was die Manager den ganzen Tag (Other OTC: TAGOF - Nachrichten) wohl so machen. Den Fonds managen oder Aktien kaufen müssen sie jedenfalls nicht. Denn der Voya Corporate Leaders Trust investiert seit 1935 in dieselben Unternehmen – oder ihre direkten Nachfolger. Dahinter steckt die Idee, dass Unternehmen, die die Great Depression überstehen konnten, in der Lage sein werden, alle Wirtschaftskrisen zu überleben. Mehr als 75 Jahre investiert der Fonds nun bereits in dieselben 23 Unternehmen. Seit seiner Auflegung kann der Fonds den S&P 500 mit der Strategie schlagen. 2015 fährt er jedoch zweistellige Verluste ein, während der S&P 500 das vergangene Jahr leicht im Plus abschließt. Weiterer Nachteil: Der Fonds ist weder in Deutschland noch in Österreich zum Vertrieb zugelassen.

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Die sündhaften Fonds

Viel zu tun haben dagegen wohl die Fondsmanager des geschlossenen Private-Equity-Fonds Prosperia Mephisto 1. Schließlich investieren sie in die sieben Todsünden: „Der Prosperia Mephisto 1 selektiert Private-Equity-Beteiligungen ohne Rücksicht darauf, ob dies politisch korrekt ist.“ Alkohol und Zigaretten für Völlerei, Luxus für Hochmut und Neid, Glücksspiel für Trägheit, die Rüstungsindustrie für Zorn, die Finanzindustrie für Geiz und Erwachsenenunterhaltung für Wollust – von den sieben Todsünden erwarten sich die Fondsmanager eine überdurchschnittliche Rendite. Getreu dem Motto: „Wer frei von Sünde ist, werfe den ersten Stein.“ Auch der nicht in Deutschland zugelassene USA Mutuals Barrier Investor Fund, auch Vice Fund genannt, investiert in sündhafte Unternehmen. 2015 schließt er mit 2,6 Prozent im Plus ab.

Der heilige Fonds

Die Bibel ganz genau nimmt dagegen der Ave Maria Catholic Values Fund. Hier wird ausschließlich auf Aktien von Unternehmen, die „die Kernwerte und Lehren der römisch-katholischen Kirche nicht verletzen“, gesetzt. Seit seiner Auflegung 2001 erzielt er kumuliert ein Plus von 5,1 Prozent. Die Kategorie Aktienfonds USA erzielt in 15 Jahren ein Plus von 21 Prozent. Im Januar verliert der katholische Fonds 6,8 Prozent. Er ist ebenfalls in Deutschland nicht genehmigt.

Frauenfonds

Auf eher neuzeitliche Themen setzen sogenannte Frauenfonds. Dahinter steckt die Vorstellung, dass Investitionen in die Gleichstellung der Geschlechter einen Wandel der Gesellschaft nach sich ziehen können. Das US-Unternehmen U.S (Other OTC: UBGXF - Nachrichten) . Trust beispielsweise hat eine „Women & Girls Equality“- Strategie aufgelegt. Zudem, so die These, zeigten Unternehmen mit einem hohen Frauenanteil in Führungspositionen eine bessere Performance. Der UBS Hana She&Style in Südkorea konzentriert sich dagegen lediglich auf Firmen, die Produkte herstellen, die „weibliche Konsumenten ansprechen“. Die Börse Hannover berechnet gar einen German Gender Index. Er spiegelt 50 Aktien deutscher Unternehmen mit einem „ausgewogenen Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Führungskräften in Vorstand und Aufsichtsrat". Aktuell steht der Index bei rund 800 Punkten, das Jahreshoch liegt bei 925 Punkten.

(TL)