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Vermögensverwalter: Das wollen Kunden

Regulierung, niedrige Zinsen und politische Unsicherheit treffen nicht nur die Fondsbranche, Banken und Anlageberater, sondern auch ihre Kunden. Eine Studie zeigt: An vielen Stellen gibt es Nachholbedarf. Und Banken und Berater bekommen Konkurrenz aus der Onlinewelt.

Nachholdbedarf gibt besonders beim Thema Diversifikation. „Zwar hat bei gewissen Kundensegmenten in den letzten Jahren eine Umschichtung von Cash und Anleihen hin zu Aktien stattgefunden. Aber die große Mehrheit der Anleger setzt eben immer noch auf diese drei klassischen Anlageformen“, so eine aktuelle Studie der LGT. Rohstoffe oder alternative Anlagen würden nach wie vor ein Schattendasein fristen. Dass ein Großteil der Anleger nicht in weniger traditionelle Anlagen investiert, könnte daran liegen, dass die meisten Anleger nicht verständen, was dahinter steckt. „Von einer ausgewogenen Strukturierung und einer breiten Diversifikation der Kunden-Portfolios kann man angesichts dieser Ergebnisse nicht sprechen.“ Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) heiße umgekehrt, dass Banken und Berater ihrem Beratungsauftrag noch besser nachkommen müssen.

Renditeerwartungen unerfüllt

2015 erreichten Befragte aus der Schweiz eine Rendite von 2,1 Prozent. In Österreich lag sie bei 3,1 Prozent und in Deutschland bei 5,2 Prozent. 30 Prozent der Schweizer, 25 Prozent der Österreicher und 65 Prozent der Deutschen sind damit zufrieden. „Für Private-Banking-Kunden ist das Bedürfnis, dank der Beratung eine bessere Anlagerendite zu erzielen, weiterhin am wichtigsten. Dieses Renditebedürfnis ist allerdings mit einem geringen Erfüllungsgrad gepaart“, so die Autoren der Studie.

Auch das Fachwissen der Kundenberater werde in vielen Fällen angezweifelt: „Rund die Hälfte der Private-Banking-Kunden haben den Eindruck, dass der Kundenberater nicht über deutlich mehr Wissen verfügt als der Kunde selbst.“

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Trotz Kritik: Gutes Gesamtergebnis

Insgesamt zeigen sich die Deutschen sehr zufrieden mit ihrer eigenen Bank. Das Zufriedenheitsniveau liege bei 93 Prozent (inkl. zufrieden bis sehr zufrieden). 83 Prozent seien sogar begeistert von ihrer Hausbank. Sehr gut bewertet werden auch Onlinebanken. Sie weisen bei Private-Banking-Kunden zum ersten Mal die höchsten Zufriedenheits- und Begeisterungswerte auf. „Erfreulich aus Bankensicht ist, dass sich die Einstellung der Kunden gegenüber Finanzinstituten in den letzten Jahren enorm verbessert hat – wie die hohen Zufriedenheitswerte mit der Hauptbank in allen drei untersuchten Ländern zeigt.“

Kunden: Subjektive Wahrnehmung vs Risikoneigung

Wichtiges Thema in Zeiten niedriger Zinsen: Emotionalität und Risikobereitschaft. Nur zwölf Prozent der Befragten ordnen sich der Kategorie der emotionalen Investoren zu. Deutschland weise außerdem im Vergleich zu den beiden anderen Ländern einen signifikant höheren Anteil an «ganz klar rationalen» Investoren auf. Dennoch bestehe ein Ungleichgewicht zwischen der individuellen Risikoneigung und dem Portfolio: „Bei rund der Hälfte der Befragten besteht ein Mismatch zwischen individueller Risikoneigung und subjektiver Wahrnehmung des Risikos des eigenen Portfolios. Am häufigsten ist ein Mismatch in Form eines zu hohen oder zu geringen Risikos bei Risikoneutralität des Kunden zu beobachten (rund 25% der Fälle).“

Konkurrenz aus dem WorldWideWeb

Besonderes Potenzial bieten Social Media Kanäle: 49 Prozent der deutschen Befragten würden Social Media nutzen, um mit dem Finanzbereich in Kontakt zu treten. 21 Prozent verwenden Social Media, um sich mit anderen über Wirtschafts-, Finanz- und Anlagethemen auszutauschen. Zudem können sich 40 Prozent aller Befragten vorstellen, Finanzgeschäfte und Anlagetransaktionen mit der eigenen Bank überwiegend online zu tätigen. Rund 30 Prozent der Befragten würden sich sogar vom eigenen Kundenberater vor allem online beraten lassen. In diesem Zusammenhang zeigen sich 30 Prozent der Befragten bereit für Angebote reiner Online-Finanzdienstleister – unabhängig von der eigenen Bank. Ein Drittel kann sich dabei vorstellen, Finanzgeschäfte und Anlagetransaktionen ausschließlich online zu tätigen. Nur 15 Prozent nutzen Online-Banking-Dienste überhaupt nicht. Nichtsdestotrotz, der Kundenberater bleibt für einen Großteil der Befragten unersetzlich: Für 70 Prozent ist er wichtig oder sehr wichtig.

Durchgeführt wurde die Studie im Auftrag der LGT von Univ.-Prof. Dr. Teodoro D. Cocca von der Johannes Kepler Universität Linz. Im Januar 2016 wurden 369 Private-Banking-Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt (in Deutschland 100, in Österreich 114 und in der Schweiz 155 Personen). Zentrales Kriterium für die Teilnahme an der Befragung sei das frei verfügbare Anlagevermögen gewesen: in Deutschland und Österreich mehr als EUR 500 000 und in der Schweiz mehr als CHF 900 000. Seit 2010 wird die Studie alle zwei Jahre durchgeführt.

(TL)