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Vermögensverwalter stehen unter Druck

Niedrige Zinsen und zunehmende Regulierungen machen Vermögensverwaltern zu schaffen. Viele werden umdenken müssen.

Es sind schwierige Zeiten für Vermögensverwalter: Die niedrigen Zinsen machen ihnen zu schaffen. „In Deutschland sind viele Anleger auf Zinsprodukte fixiert – Anleihen, Sparguthaben, Lebensversicherungen“, sagt Johannes Müller, Leiter Anlagestrategie bei der Deutschen Asset & Wealth Management (DeAWM), der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Vermögensverwalter sollten daher Aktienanlagen stärker in Betracht ziehen. Viele von ihnen seien jedoch stark zinslastig ausgerichtet, weshalb die Aktienalternative für sie nicht ohne weiteres in Frage komme.

Doch nicht nur die niedrigen Zinsen, auch die zunehmenden regulatorischen Maßnahmen stellen viele Vermögensverwalter vor Herausforderungen. „Der Aufwand für Regulierung ist in den vergangenen Jahren enorm geworden“, sagt ein Sprecher V-Bank zu hören. Die Aufsichtsbehörden verlangen einen internen Revisor, jemanden, der die Einhaltung der Verhaltensregeln verantwortet sowie einen Beauftragten zur Bekämpfung von Geldwäsche. Im Idealfall sollten dies drei verschiedene Personen sein. Die Konsequenz: Es machen sich kaum noch Vermögensverwalter alleine selbständig, sondern meist mit nur mit Partnern. „Die Zahl der Vermögensverwalter sinkt tendenziell“, so der V-Bank-Sprecher. Das liege auch am einsetzenden Generationenwechsel der Branche. Viele Vermögensverwalter, die sich in den 1990er-Jahren selbständig machten, gehen jetzt nach und nach in den Ruhestand. Sie stehen vor der Frage, ob sie ihr Geschäft über- oder aufgeben.

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Das verwaltete Vermögen steigt indes. Einer Studie der Boston Consulting Group zufolge ist dies allerdings nicht auf die Generierung neuer Nettomittel zurückzuführen: „Die Studie belegt, dass das Vermögenswachstum zum großen Teil auf die boomenden Aktienmärkte und nicht auf den Zufluss neuer Mittel zurückzuführen ist“, sagt Boston-Partner Ludger Kübel-Sorger. Der Studie zufolge sollten sich Vermögensverwalter auch mehr Komplexität, steigende Kosten und weitere Regulierungswellen einstellen. Zudem müssten sie sich der digitalen Revolution stellen und den Trend der Investoren zu nicht-traditionellen Geldanlagen beachten. All dies könnte insbesondere für kleinere Vermögensverwalter schwer zu stemmen sein.

Die Großen stellen eigene Stärken in den Vordergrund

Dass die größeren Häuser weniger Probleme haben, zeigen die aktuellen Quartalszahlen von Morgan Stanley (Xetra: 885836 - Nachrichten) : Die Vermögensverwaltung der US-Großbank erreichte zum Ende des zweiten Quartals 2014 ein Volumen von knapp 1,5 Billionen Euro. Damit kommt Bankchef James Gorman seinem Ziel, Morgan Stanley in diesem Bereich zu stärken und sich von der Konkurrenz abzusetzen, ein ganzes Stück näher. Im vergangenen Jahr rangierte sein Haus weltweit an dritter Stelle der größten Vermögensverwalter mit einem damaligen Vermögen von rund 1,1 Billionen Euro. An erster Stelle lag die UBS (NYSEArca: FBGX - Nachrichten) mit knapp 1,5 Billionen Euro Assets under Management und dahinter die Bank of America mit fast 1,4 Billionen Euro.

Die Quartalsergebnisse auch anderer Häuser bestätigen, dass die Branche Probleme mit dem Kapitalmarktgeschäft – und hier vor allem im Rentenbereich – habe. Um diese Schwäche abzufedern und sich von der Konkurrenz abzusetzen, versuchen sie ihre eigenen Stärken weiter auszubauen, berichtet das „Handelsblatt“. Goldman Sachs (NYSE: GS-PB - Nachrichten) wolle sich durch hochwertige Beratung einen Vorsprung verschaffen, während Wells Fargo mit dem weniger vom Kapitalmarkt abhängigen traditionellen Geschäftsmodell gut fahre. Morgan Stanley stärkt die eigene Marke in der Vermögensverwaltung und der Beratung reicher Kunden. Dass dieses Geschäftsfeld lukrativ ist, bestätigt ebenfalls die Studie der Boston Consulting Group. Doch werde auch das immer anspruchsvoller, da die Kunden verstärkt in alternative Anlagen, wie Hedgefonds oder Private Equity, investieren wollen. Und in der Entwicklung solcher Produkte sind die großen Häuser den kleineren Vermögensverwaltern deutlich überlegen.

(PD)