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"Das ist verlogen": Frank Buschmann kehrt der Fußball-Bundesliga den Rücken

Frank Buschmann kehrt nach der Saison 2022/2023 der Fußball-Bundesliga als Kommentator den Rücken zu. Die Branche sei mittlerweile "verlogen", wie der 58-Jährige in einem Interview beklagte. (Bild: 2015 Getty Images/Florian Ebener)
Frank Buschmann kehrt nach der Saison 2022/2023 der Fußball-Bundesliga als Kommentator den Rücken zu. Die Branche sei mittlerweile "verlogen", wie der 58-Jährige in einem Interview beklagte. (Bild: 2015 Getty Images/Florian Ebener)

Nach knapp drei Jahrzehnten kehrt Kult-Kommentator Frank "Buschi" Buschmann der Fußball-Bundesliga den Rücken. Der TV-Profi moderierte jahrelang für Sender wie Sky, Sport 1 oder Arena - und rechnete nun in einem Interview mit der Branche ab.

Der Kult-Kommentator Frank Buschmann hängt nach knapp 30 Jahren seinen Job als Fußball-Kommentator an den Nagel. Nach der Bundesliga-Saison 2022/2023 soll "Buschi" im TV nicht mehr aus dem Off zu hören sein.

Im Gespräch mit "sportjournalist.de" übte der ehemalige Zweitligisten-Basketballer scharfe Kritik an der Branche, die sich Buschmann zufolge sehr verändert habe. "Ich finde das Drumherum mittlerweile schwierig bis unerträglich", so der 58-Jährige. "In dem Moment, in dem ich in der Konferenz bei Sky am Mikrofon bin, liebe ich meinen Job. Aber außerhalb der 90 Minuten sind mir die Leute im Geschäft zu viel geworden, die behaupten, sie machten das alles aus reiner Liebe zum Sport und für die Fans", erklärt er weiter. "Das ist verlogen." Buschmann kommentierte jahrelang für Sender wie Sky, Sport 1, Arena, Liga total. Bei ProSieben sowie SAT.1 führte er durch zahlreiche Basketball-, Fußball- und NFL-Spiele.

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Bereits im Sommer deutete der Diplom-Sportwissenschaftler seinen Rückzug aus der Branche an. Im Juni erklärte er gegenüber dem Medienmagazin "DWDL": "So wie heutzutage Sport präsentiert und übertragen wird, ist das ohnehin nicht mehr so ganz meine Welt". Nun wiederholte Buschmann sein Anliegen - auch, weil es dem TV-Journalismus in Deutschland an Transparenz fehle, so der Sportexperte.

Frank Buschmann: "Vollblut-Reporter sterben aus"

Überdies kreidet er die "Abhängigkeitsverhältnisse" innerhalb der Branche an. "Allein der Umstand, dass die Pressesprecher festlegen, welche Spieler zum Interview erscheinen, ist ein Witz", monierte Buschmann. Er befürchte, dass durch Einschränkungen dieser Art "Vollblut-Reporter aussterben". Die Leidenschaft, mit der er jahrelang kommentiert habe, "können sich junge Kollegen kaum noch leisten", stellte Buschmann fest. Reporter bei Streaming-Diensten oder im TV seien mittlerweile oft einfach "wahnsinnig weichgespült", weil sie niemandem auf die Füße treten wollten - etwa der DFL, einem Klub, Trainer oder Spieler.

Für RTL hingegen wird Buschmann auch in Zukunft tätig sein. Seit 2016 moderiert er an der Seite von Jan Köppen und Laura Wontorra das Format "Ninja Warrior Germany - Die stärkste Show Deutschlands". Zudem ist er regelmäßig als Moderator beim "RTL Turmspringen" zu sehen. 2011 und 2013 wurde ihm der silberne Herbert-Award in der Kategorie "Bester Sportkommentator" verliehen. 2015 und 2019 folgte dann der "Deutsche Sportjournalistenpreis" in der Kategorie "Bester Sportkommentator".