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Verleger-Paar verteidigt Umgang mit Stasi-Vergangenheit

Nach den Enthüllungen um die Stasi-Mitarbeit des Verlegers Holger Friedrich rechtfertigt dieser sich nun. In einer früheren Debatte hätte er „keine Chance gehabt.“

Der neue Eigentümer des Berliner Verlags rechtfertigt sich für den Umgang mit seiner Stasi-Vergangenheit. Foto: dpa
Der neue Eigentümer des Berliner Verlags rechtfertigt sich für den Umgang mit seiner Stasi-Vergangenheit. Foto: dpa

Der neue Eigentümer des Berliner Verlages, Holger Friedrich, hat sich gegen Kritik verteidigt, seine Stasi-Kontakte nicht schon früher bekannt gemacht zu haben. Er und seine Frau Silke hatten unlängst das Medienhaus übernommen.

Vor gut einer Woche war dann bekanntgeworden, dass Holger Friedrich in der DDR zeitweise Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit (Stasi) war. „Die jetzige Reaktion zeigt, dass wir, wenn wir früher damit offensiv umgegangen wären, keine Chance bekommen hätten“, sagte Friedrich in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS).

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„Ich habe es persönlich bisher immer so gehandhabt, dass immer dann, wenn ich mit jemandem ein Vertrauensverhältnis entwickelt hatte, ich damit sehr, sehr offen umgegangen bin.“ Friedrich betonte zugleich: „Und selbstverständlich tut es mir leid, was damals passiert ist.“

Seine Frau Silke Friedrich sagte in dem Interview ebenfalls dazu, warum sie nicht schon früher über die Vergangenheit informiert haben: „Was wäre der perfekte Zeitpunkt gewesen? [...] Vor dem Kauf des Verlages? Dann würden wir nicht hier sitzen – und wir glauben, dass damit eine Chance vertan wäre. Insofern diskutieren wir dieses Thema zu einem Zeitpunkt, an dem wir uns der Redaktion gegenüber schon als neue Eigentümer bewiesen haben.“

Friedrich hatte nach einer Rechercheanfrage der „Welt am Sonntag“ (WamS) zur seiner Stasi-Vergangenheit die Antworten auf die Fragen der WamS selbst auf der Webseite der „Berliner Zeitung“ veröffentlicht.

Silke Friedrich betonte an anderer Stelle des FAS-Interviews: „Wir müssen uns jetzt dieser Lebensgeschichte stellen. Wir gehen völlig transparent damit um.“ Man habe jetzt auch den anderen Teil der Akten beantragt, den Opferteil, der bisher nicht betrachtet worden sei. „Es ist wichtig zu verstehen, dass das eine komplexe Geschichte ist. Wir leben in Zeiten von verkürzten Wahrheiten und schnellen Urteilen.“

Das Unternehmerehepaar hatte den Berliner Verlag mit „Berliner Zeitung“ und „Berliner Kurier“ von der DuMont-Mediengruppe übernommen. Die Redaktion der „Berliner Zeitung“ will die Stasi-Vergangenheit von Holger Friedrich selbst journalistisch aufarbeiten. Friedrich sicherte laut Redaktion seine Unterstützung zu.

Er selbst erklärte, er habe eine handschriftliche Verpflichtungserklärung bei der Stasi aus einer Notsituation nach einer Verhaftung heraus verfasst, um einer befürchteten Gefängnisstrafe zu entgehen. Er sei „nicht aktiv“ für die Staatssicherheit tätig gewesen.