Yahoo Finanzen Verkehrte Welt bei H&M
Modekette verklagt Konkurrenten wegen Abklatsch-Tasche
Mit dieser Klage handelt sich H&M derzeit jede Menge Spott und Häme ein. Die Modekette wirft dem US-Konkurrenten Forever 21 vor, das Design einer Tasche dreist abgekupfert zu haben – ein Vorwurf, dem sich das schwedische Unternehmen selbst immer wieder ausgesetzt sieht.
Von biblischen Gleichnissen zum Werfen von Steinen hält man in der H&M-Zentrale offenbar nicht viel. Schließlich geht es bei Mode um einen milliardenschweren Markt, auf dem die Grenze zwischen Inspiration und Plagiat allzu oft fließend sind. Nun fühlt sich die schwedische Modekette selbst als der Bestohlene: H&M hat Klage gegen den US-Billigkonkurrenten Forever 21 eingereicht, wie „The Fashion Law“ berichtet. Der Vorwurf lautet unter anderem auf Verletzung des Urheberrechts.
Zankapfel ist dem Bericht zufolge eine Leinentasche mit Palmen und dem Spruch „Beach Please“. H&M hat den von einem seiner Designer entworfenen Beutel ab April 2014 verkauft und ließ sich das Design im Juni 2015 markenrechtlich schützen. Das hielt den Konkurrenten mit Zentrale in Los Angeles aber nicht davon ab, eine nahezu identische Tasche zu verkaufen. Besondere Häme löst das Argument der Schweden aus, durch das Plagiat werde das Ansehen der Marke irreparabel geschädigt. „Angeblich hat H&M eine Reputation, die es 1. wert ist, beschützt zu werden und 2. irgendwie wertvoller ist als die von Forever 21“, schrieb „The Fashion Law“.
H&M ist in letzter Zeit offenbar besonders klagefreundlich. Die Schweden hatten sich etwa mit der Luxusmarke Yves Saint Laurent wegen deren Markenrechten für zwei Taschenmodelle angelegt und jüngst eine Schlappe erlitten. Forever 21 hat ebenfalls ausgiebig Erfahrung vor Gericht gesammelt. Die Billigmarke ist berüchtigt für besonders dreiste Kopien der Entwürfe von Luxus- wie Jungdesigner-Labels.
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