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„Wir vergleichen Bitcoin gerne mit Gold“ – VanEck-Manager Dominik Poiger

Dominik Poiger und das Logo von VanEck
Dominik Poiger und das Logo von VanEck

Die international tätige Investmentgesellschaft VanEck ist bekannt für ihre börsengehandelten Indexfonds (ETFs). Als eines der ersten Finanzhäuser hat VanEck versucht, auch Bitcoin über klassisch verbriefte Finanzprodukte handelbar zu machen. Wie institutionelle Investoren zu Bitcoin stehen, warum es trotz regulierter Token-Verwahrlösungen auch einen Markt für urkundlich verbriefte Krypto-Finanzprodukte gibt und ob Security Token noch in diesem Jahrzehnt zu einem neuen Standard werden, hat uns Dominik Poiger, Portfoliomanager bei VanEck, im Interview verraten.

Das Interview ist zuerst in der Oktober-Ausgabe des Kryptokompass erschienen.

Wie kommt man als Portfoliomanager bei einer großen Investmentgesellschaft wie VanEck dazu, sich mit Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, auseinander zu setzen?

Da ging es mir wie vielen anderen in der Branche: Das Interesse wurde vor allem durch die Entwicklung des Bitcoin-Kurses getrieben. Mit Hinblick auf die Produktentwicklung hat sich das Interesse aber erst bei VanEck so richtig vertieft. Auch BTC-ECHO berichtet ja regelmäßig von den Bestrebungen der US-Kollegen, einen Bitcoin ETF zu lancieren. Der projektleitende Kollege war 2017 auch für drei Monate in Deutschland – seitdem herrscht reger Austausch miteinander. Als kleines Unternehmen sind wir in Sachen Produktentwicklung auch relativ flexibel. Übrigens zeigen wir in unserem Bericht „The Investment Case for Bitcoin“, wieso BTC seinen Platz in einem traditionellen Wertpapierportfolio auch verdient hat.

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Oft hört man die Aussage: Institutionelle Investoren drängen in den Krypto-Markt, um positive Stimmung für Kryptowährungen zu erzeugen. Inwiefern teilst du diese Aussage beziehungsweise inwiefern relativierst du diese?

Man kommt nicht mehr daran vorbei. Seit der Erschaffung von Bitcoin hat sich gezeigt, dass die Kryptowährung in ein klassisches Wertpapierportfolio gehört. Was fehlt, sind aber die sogenannten Onramps für institutionelle Investoren. Wir als Unternehmen haben es uns daher auch zur Aufgabe gemacht, genau diese Infrastruktur zu bauen, um den Weg für institutionelle Investoren zu ebnen.

Kannst du etwas über eure Kunden verraten, wie diese das Thema Kryptowährungen aufnehmen?

Gerade in Hinblick auf den US-Launch des ETFs gibt es reges Interesse seitens der Investoren. Sobald in den Medien über Krypto-ETFs gesprochen wird, fällt meist der Name VanEck. Dahingehend sind wir auf jeden Fall auf dem Radar von Investoren.

Glaubst du, dass sich der Trend traditionell verbriefter Finanzprodukte weiter fortsetzt?

Institutionelle Investoren müssen ihre Kryptowährungen irgendwo verwahren. Wenn man als einzelner Investor aber keine eigene Verwahr-Infrastruktur aufbauen möchte, kommt man mittelfristig an einem Finanzvehikel nicht vorbei.

Aber es gibt inzwischen auch BaFin-regulierte Verwahrstellen, die ein Direktinvestment in Bitcoin und Co. ermöglichen…

Genau. Ich denke, dass das eine positive Marktentwicklung ist. Wir vergleichen Bitcoin gerne mit Gold. Auch im Goldmarkt ist es so, dass viele Investoren eher in einen Gold ETF oder Minen-Aktien investieren. Investorenpräferenzen sind einfach unterschiedlich und so braucht es unterschiedliche Produkte, die diese Präferenzen treffen.

Bislang hat die amerikanische Wertpapieraufsicht SEC alle öffentlich handelbaren Bitcoin ETFs, ergo auch eure, abgelehnt. Wann glaubst du wird es zur ersten Zulassung kommen?

Unsere Erfahrung ist, dass die Kollegen in den USA sehr viel Zeit und Energie in die Ausbildung der SEC in Sachen Kryptowährungen gesteckt haben. Irgendwann wird es sicherlich einen Bitcoin ETF geben, wann das sein wird, ist schwer zu sagen. Wir werden jedenfalls dranbleiben und versuchen einen Bitcoin ETF aufzulegen.

Aber sind die Vorrausetzungen denn nicht inzwischen erfüllt?

Ja, die wesentlichen Voraussetzungen sind bereits erfüllt. Gerade in Deutschland hat man in den vergangenen Monaten einige positive Entwicklungen sehen können. Von daher sind die regulatorischen Weichen für ein derartiges Finanzprodukt gestellt.

Losgelöst von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether. Glaubst du, dass sich Token als Wertpapier-Medium, Stichwort Security Token, in den nächsten zehn Jahren gegenüber urkundlichen Verbriefungen durchsetzen werden?

Für eine Transformation dieser Art sind zehn Jahre vermutlich zu kurz gegriffen. Ich denke aber schon, dass die Finanzwirtschaft auf die von dir beschriebene Art hinauslaufen wird. Die gesamte Wertschöpfungskette kann durch Tokenisierung optimiert werden – seien es Aktien, Anleihen oder Immobilien. Jetzt muss „nur“ noch der regulatorische Mantel dafür geschaffen werden. Bis das Ökosystem darauf abgestimmt ist, tokenisierte Wertanlagen zu produzieren, dürfte es daher noch ziemlich lange dauern. Dass das die Zukunft ist, ist aber fast jedem in der Branche klar.

Source: BTC-ECHO

Der Beitrag „Wir vergleichen Bitcoin gerne mit Gold“ – VanEck-Portfoliomanager Dominik Poiger erschien zuerst auf BTC-ECHO.