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Verfahren gegen Ex-Solarworld-Chefetage geht weiter

BONN (dpa-AFX) -In dem Verfahren gegen die frühere Chefetage des Solarzellen-Herstellers Solarworld um eine Rückerstattung von 731 Millionen Euro lädt das Bonner Landgericht am Donnerstag zum nächsten Verhandlungstag (11.30 Uhr). Der Sachverhalt soll eingehender erörtert werden, ein Urteil am selben Tag wird nicht erwartet. Solarworld ging im Mai 2017 insolvent, gegen chinesische Billig-Konkurrenz hatte das Bonner Unternehmen keine Chance. Aus Sicht des Insolvenzverwalters Horst Piepenburg hätte der Insolvenzantrag schon Mitte 2016 und nicht erst im Mai 2017 gestellt werden müssen, die Zahlungen in dem Zeitraum zwischen diesen Daten will er zurückbekommen.

Neben dem früheren Vorstandsvorsitzenden Frank Asbeck sind vier weitere Ex-Vorstandsmitglieder angeklagt. Die Angeklagten weisen die Vorwürfe zurück. Nach ihrer Darstellung hatte Solarworld damals sehr wohl noch Chancen gehabt, trotz widriger Marktgegebenheiten auf einen grünen Zweig zu kommen.

Dabei berufen sie sich auf zwei Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC aus dem Jahr 2016 und von Februar 2017. In dem Verfahren hatte das Gericht an einem Verhandlungstag im vergangenen September allerdings Zweifel an den damaligen Erfolgsaussichten erkennen lassen und dabei auf die erstarkende, viel billigere Konkurrenz aus China verwiesen.

Ein Neustart des Unternehmens nach der Insolvenz im Mai 2017 mit einem kleineren Nachfolge-Unternehmen schlug fehl und führte erneut in die Pleite. 2018 wurde die Produktion eingestellt. Die Vorwürfe in dem Bonner Verfahren beziehen sich auf die erste Insolvenz.