BERLIN (dpa-AFX) -Eine Entgelterhöhung von 5,3 Prozent für die Beschäftigten im Einzelhandel kommt aus Sicht von Verdi-Chef Frank Werneke nicht in Frage. Ein solches Angebot sei "ein Schlag ins Gesicht für die Beschäftigten im Handel", teilte er am Montag mit. "Das sind für eine Verkäuferin 92 Cent die Stunde, und das bedeutet Reallohnverlust. Die Beschäftigten beziehen ohnehin schon sehr niedrige Löhne, und die Inflation der letzten Monate frisst die Löhne zusätzlich." Der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft reagierte damit auf einen Vorstoß des Handelsverbands Deutschland (HDE).
Dieser hatte im festgefahrenen Tarifkonflikt des Einzelhandels am Montag seinen Unternehmen empfohlen, die Entgelte für die Beschäftigten vorerst auch ohne Tarifabschluss zu erhöhen. Es sei nicht abzusehen, dass die Tarifverhandlungen zeitnah zu einer Lösung gebracht würden, teilte der HDE mit.
Nach einem Beschluss des tarifpolitischen HDE-Ausschusses bestehe für tarifgebundene Unternehmen deshalb nun die Möglichkeit, frühestens ab dem 1. Oktober "freiwillige anrechenbare Vorweganhebungen in Höhe von 5,3 Prozent auszuzahlen", hieß es.