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Verbot von Titandioxid in Lebensmitteln

Es steckt in vielen Lebensmitteln und soll sie attraktiver machen: Titandioxid. Nun hat die Europäische Kommission ein Verbot für den Zusatzstoff erlassen. Grund: Titandioxid ist krebserregend und vermutlich erbgutschädigend.

Titandioxid wird oft in Süßigkeiten als Zusatzstoff verwendet, ist aber auch in Backzutaten, Käse oder Speiseeis zu finden. (Bild: Getty Images)
Titandioxid wird oft in Süßigkeiten als Zusatzstoff verwendet, ist aber auch in Backzutaten, Käse oder Speiseeis zu finden. (Bild: Getty Images) (Halfdark via Getty Images)

In Frankreich ist Titandioxid schon seit Januar 2020 verboten. Hierzulande galt das bisher nicht. Der Zusatzstoff steckt immer noch in vielen Lebensmitteln wie Käse, Süßigkeiten sowie Speiseeis und kommt auch häufig in Kosmetika und Arzneimitteln vor. Er wird in der Lebensmittelproduktion verwendet, um Speisen eine schönere Farbe und ein besseres Aussehen zu verleihen. In den Zutatenlisten von Nahrungsmitteln wird Titandioxid abgekürzt als E 171 geführt, bei Kosmetika und Zahnpasta wird der Stoff als CI 77891 gekennzeichnet.

Titandioxid als "nicht sicher" eingestuft

Verbraucherschützer, wie die gemeinnützige Organisation foodwatch, fordern schon lange ein Verbot von Titandioxid in Lebensmitteln. Bereits im Mai vergangenen Jahres hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Titandioxid als "nicht sicher" für die Verwendung bei Lebensmitteln eingestuft.

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Der Zusatzstoff gilt als krebserregend und vermutlich erbgutschädigend. "Inzwischen ist erwiesen, dass die winzigen Nanopartikel, aus denen Titandioxid besteht, körperliche Schutzbarrieren wie die Darmbarriere passieren können. So können sie die Darmflora schädigen und zum Beispiel Krebs verursachen", erklärt foodwatch.

Titandioxid steckt in vielen Lebensmitteln. (Bild: Verbraucherzentrale Hamburg)
Titandioxid steckt in vielen Lebensmitteln. (Bild: Verbraucherzentrale Hamburg)

Sechsmonatige Übergangsfrist

Aufgrund der Entscheidung der EFSA im letzten Jahr kommt nun das endgültige Aus für E 171 in Lebensmitteln. Am 14. Januar dieses Jahres hat die Europäische Kommission ein Verbot für Titandioxid in Lebensmitteln erlassen. Ab dato gilt eine sechsmonatige Übergangsfrist.

In Arzneimitteln oder Kosmetika wie etwa Zahnpasta ist der Zusatzstoff jedoch weiterhin erlaubt.

Gerade bei Zahnpasta rügen Verbraucherschützer die gesundheitliche Unbedenklichkeit: "Die Schleimhäute im Mund sind anders aufgebaut als die Haut am restlichen Körper. Besonders bei Kinderzahnpasta, die oft auch heruntergeschluckt wird, sehen wir den Einsatz von Titandioxid daher ebenso kritisch wie bei Lebensmitteln", so die Verbraucherzentrale Hamburg.

Auf ihrer Facebook-Seite macht die Verbraucherzentrale auf das Problem "Titandioxid in Kinder-Zahnpasta" aufmerksam:

In Medikamenten ist Titandioxid weiterhin erlaubt

Ein Verbot für Titandioxid in Medikamenten ist bisher noch nicht erlassen worden. Auf Grundlage einer im September 2021 veröffentlichten Analyse der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) soll Titanoxid in Arzneimitteln bis auf Weiteres erlaubt bleiben. Einer der Gründe ist die Vermeidung von Engpässen bei Medikamenten. Alternativen sollen aber geprüft und die Situation in drei Jahren durch die EMA und die Europäische Kommission erneut überprüft und bewertet werden.

Großer Erfolg für den Verbraucherschutz

"Das Verbot von E 171 ist ein großer Erfolg für den gesundheitlichen Verbraucherschutz", so Manuel Wiemann von foodwatch Deutschland. Die Entscheidung sei längst überfällig gewesen. Die Verbraucherschützer fordern nun, dass auch alle anderen 338 in der EU zugelassenen Zusatzstoffe von der Europäischen Kommission überprüft werden sollten und "vor allem die noch immer zahlreichen umstrittenen Zusatzstoffe zu verbieten".

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