Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 6 Stunden 47 Minuten
  • Nikkei 225

    38.079,70
    0,00 (0,00%)
     
  • Dow Jones 30

    37.775,38
    +22,07 (+0,06%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.250,33
    +1.794,65 (+3,12%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.311,21
    +425,67 (+48,08%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.601,50
    -81,87 (-0,52%)
     
  • S&P 500

    5.011,12
    -11,09 (-0,22%)
     

Vapiano-Gründer verkauft seine Infarm-Kopie für 130 Millionen Euro

Ein Gewächshaus von &Ever mit verschiedenen Kräutern.
Ein Gewächshaus von &Ever mit verschiedenen Kräutern.

Obwohl er eine der bekanntesten Restaurantketten in Deutschland gegründet hat, kennt seinen Namen hierzulande wohl kaum jemand: Mark Korzilius. Der Vapiano-Gründer wurde mit Fast-Food-Pasta und einem europaweiten Filialnetz zum Millionär. Vergangenes Jahr dann der Schock: Wegen der Corona-bedingten Ladenschließungen rutschte das Unternehmen in die Insolvenz. Erfolgreicher ist Korzilius – der bereits 2010 bei Vapiano ausstieg – indes mit seiner neuen Firma. 2015 startete der gebürtige Hamburger den Indoor-Farming-Anbieter &Ever – damals noch unter dem Namen Farmers Cut.

Gründer nimmt Millionen vom Tisch

Wie sein Unternehmen am Mittwoch mitteilte, hat der börsennotierte US-Wettbewerber Kalera die komplette Mehrheit an dem Startup aus München übernommen. Insgesamt flossen dafür 130 Millionen Euro. Die Summe werde anteilig in bar und mit Aktien gezahlt, heißt es. Korzilius hielt zuletzt noch rund 28 Prozent der Anteile an &Ever. Rein rechnerisch wären die etwa 36 Millionen Euro wert.

WERBUNG

Das Unternehmen baut Rucola, Koriander und andere Pflanzen in automatisierten Gewächshäusern an. Die Kräuter werden anschließend an Supermärkte und Restaurants verkauft. Ein Geschäftsmodell, für das bislang vor allem der Berliner Anbieter Infarm bekannt ist. Die Technologien sind jedoch verschieden. Während Infarm seine Setzlinge in einer Flüssigkeit wachsen lässt, setzt &Ever auf eine Membran, auf der die Kräuter ihre Wurzeln ausbilden.

Firma bekommt neuen Namen

Drei Millionen Euro habe Korzilius in den ersten drei Jahren für seinen Betrieb ausgegeben, erzählte er vergangenes Jahr im Gespräch mit Gründerszene. Allein die Pilotanlage habe eine Million Euro gekostet. Umsatz machte er kaum. Die wenigen Produkte, die &Ever ernten konnte, habe das Startup zunächst auf einem Wochenmarkt in Hamburg oder an ausgewählte Restaurants verkauft. Als die vertikale Farm 2018 fertig entwickelt war, schloss das Unternehmen eine Series A in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags ab. So beteiligte sich mit Nox Management unter anderem ein Lebensmittelkonzern aus Kuwait an dem Unternehmen.

Inzwischen befinden sich die Gewächshäuser von &Ever im Regelbetrieb. Aktiv ist das Unternehmen mit eigenen Farmen in Asien, Europa und dem Mittleren Osten. Pro Tag könnten je nach Farmgröße bis zu 550 Kilogramm Kresse, Kräuter und Salat geerntet werden. 60 Mitarbeiter sollen bereits für das Unternehmen arbeiten. Wie hoch die Umsätze sind, ist nicht bekannt. Klar ist aber: Der Name &Ever wird mit der Übernahme durch den US-Wettbewerber vom Markt verschwinden. Künftig soll das Startup unter dem Namen Kalera fortbestehen.