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Vapiano-Alteigentümer schießen Geld nach – Jahresabschluss erneut verschoben

Die angeschlagene Restaurantkette bekommt Kredit von ihrem Gründer, den Wella- und den Tchibo-Erben.

Die kriselnde Restaurantkette Vapiano verschiebt die Vorlage ihres Jahresberichts erneut, diesmal auf Mitte Juni. Bereits Anfang Mai hatte das börsennotierte Unternehmen die Veröffentlichung der Jahreszahlen kurzfristig abgesagt. Zunächst sollten neue Kredite verhandelt werden.

Das ist nun offenbar gelungen. Vapiano teilte am Donnerstagabend wenige Stunden vor der eigentlich geplanten Bilanzveröffentlichung mit, die nötige Summe von 30 Millionen Euro sei zusammengekommen. Für das Gelingen der Operation schießen demnach auch die Gesellschafter nach.

So ist etwa die Beteiligungsgesellschaft des Tchibo-Erben Günther Herz bei der Finanzierung dabei, ebenso ein Unternehmen des Gründers Gregor Gerlach. Auch die Wella-Erben Sander schießen über eine Gesellschaft nach. Alle drei waren schon vor dem Börsengang zur Blütezeit der Kette engagiert.

Vapiano steckt in den roten Zahlen. 2017 machte die Firma einen Verlust von rund 30 Millionen Euro, 2018 soll der Gesamtverlust laut vorläufigen Zahlen vom Februar „deutlich“ unter diesem Wert liegen. Der Umsatz lag bei 370 Millionen Euro. Auf gleicher Fläche, also ohne Neueröffnungen, war das ein Minus von einem Prozent – angesichts des starken Wachstums in der Gastrobranche sind das schlechte Werte.

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Vapiano hat mehrfach Strategiewechsel angekündigt, um wieder profitabler zu werden. Dazu gehört der Rückzug aus einer Reihe von Ländern, die eigentlich die Börsenstory beim Gang auf das Parkett vor zwei Jahren mit ausgemacht hatten.

In Deutschland sollen neue kleinere Restaurants helfen, unprofitable Standorte könnten schließen. Am Donnerstag wurde bekannt, dass eine von zwei Filialen in Dortmund zum 30. Mai aufgegeben wird. 50 Mitarbeiter seien betroffen, berichtet die „Bild“.

Mit Geld aus dem Börsengang 2017 setzte Vapiano auf Expansion, im vergangenen Jahr kamen mehr als 30 neue Restaurants hinzu. In 33 Staaten ist Vapiano inzwischen mit insgesamt 231 Restaurants präsent, die meisten davon in Deutschland.

Die mit 23 Euro gestartete Aktie hat sich zuletzt etwas berappelt – und liegt bei knapp sechs Euro.

Neuer Tag der Wahrheit ist nun der 18. Juni. Dann soll der Jahresbericht erscheinen - diesmal wirklich.

Mehr zum Thema: Die Systemgastronomie hat sich über Jahre hart einen guten Ruf erarbeitet. Die Krise bei Vapiano zeigt: Das Image des Wachstumsmarkts ist fragil.

Mit Agenturmaterial.